Gattung: Sálix (Weide)
Familie: Salicáceae (Weidengewächse)
Klimazone(n): Boreales Klima, Warmgemäßigtes Klima
Ursprüngl. Heimat: Europa, Asien
Häufigkeit: Häufig
Verwendung der Pflanze
Pflanzen-Bilder
Heilwirkungen der Pflanze
Pflanzen-Inhaltsstoffe
Nutzen für Insekten
Allgemeine Informationen
Herkunft und Wachstumsbedingungen:
Die Sal-Weide ist in Europa und Asien beheimatet und wächst an Weg- und Feldrändern, auf Ruderalflächen, in lichten Heide- und Laubwäldern sowie in Gewässernähe. Der Baum bevorzugt mäßig feuchte, nährstoffreiche, steinige Lehmböden an leicht schattigen bis sonnigen Standorten. Er gehört zu den Pionierpflanzen und wird durchschnittlich 60 Jahre alt.
Erscheinung:
Der aufrecht wachsende Baum besitzt ein weitläufiges, flaches Wurzelsystem und eine breite Krone. Seine Borke ist gräulich bis dunkelbraun gefärbt und längsrissig. Die Zweige sind zunächst grünlich-grau gefärbt und behaart, später verkahlen sie und nehmen eine dunklere Farbe an. Die wechselständig angeordneten, gestielten Laubblätter erscheinen erst nach der Blütezeit. Sie sind elliptisch geformt und an der Spitze häufig leicht verdreht. Junge Blätter sind beidseitig behaart, ältere Blätter nur noch auf der Blattunterseite. Der Blattrand kann glatt, unregelmäßig gekerbt, gesägt oder gezähnt sein. An der Blattbasis werden häufig kleine Nebenblätter gebildet.
Blüte:
Die Sal-Weide ist zweihäusig getrennt-geschlechtlich. Die Blüten erscheinen in aufrechten Kätzchenblütenständen, die von winzigen Tragblättern umgeben sind. Junge Weidenkätzchen erscheinen zunächst pelzig. Die männlichen, nach Honig duftenden Kätzchen sind elliptisch geformt und erreichen eine maximale Länge von etwa 2,5 cm. Jede Einzelblüte besitzt zwei Staubblätter mit relativ langen Staubfäden. Die grünlich gefärbten weiblichen Kätzchen sind kurz und zylinderförmig. Ihre Fruchtknoten sind lang gestielt und silbrig behaart. Zur Fruchtzeit strecken sie sich zu einer Länge von etwa 6 cm. Die Bestäubung erfolgt durch Insekten wie z.B. Bienen und Schmetterlinge. Die Blüten sind sehr reich an Pollen und Nektar und daher im Frühjahr eine wichtige Nahrungsquelle für Insekten.
Vermehrung:
Nach der Befruchtung bilden sich behaarte Kapselfrüchte, die fedrig behaarte, winzige, gräulich-grüne Samen enthalten. Die Verbreitung der Samen erfolgt durch den Wind. Die Samen sind bei Reife sofort keimfähig, die Keimfähigkeit ist jedoch nur von kurzer Dauer.
Wissenswertes
Neben der Eiche zählt die Sal-Weide zu den wichtigsten heimischen Futterpflanzen für Insekten. Die Raupen zahlreicher Schmetterlingsarten ernähren sich von ihr. Aber auch verschiedene Käferarten ernähren sich z.B. von den Blättern oder dem Saft des Baumes.Verwendung der Pflanze
Die Rinde der Sal-Weide ist sehr gerbstoffreich und kann zum Rotfärben von Wolle, zum Gerben von Leder und als Teerbeigabe verwendet werden.Das Holz des Baumes ist sehr hart und eignet sich zur Herstellung von Pfählen sowie von Besen- und Schaufelstielen.
Aus jungen Zweigen lassen sich z.B. Korbmöbel flechten.
Typ der Pflanze: | Baum |
Wuchsform: | Aufrecht |
Wuchshöhe: | max. 10 m |
Eigenschaften: | Heilpflanze |
Färberpflanze | |
Pionierpflanze | |
Bienen-/Hummel-Weide | |
Schmetterlings-Weide | |
Insb. Honigbienen-Weide | |
Nacht-Weide |
Licht-Verhältnisse: | Sonnig, Halb-Schatten |
Boden: | Mäßig feucht, Feucht |
Nährreich |
Aussaat: | Jun - Jul |
Blüte: | ![]() ![]() |
Blütenstand: | Kätzchen |
Pollen / Nektar: | Sehr viel / Sehr viel |
Geschlecht: | Ein-Geschlechtig, Zwei-Häusig |
Frucht-/ Samenzeit: | ![]() ![]() |
Fruchttyp: | Öffnungsfrucht: Kapselfrucht |
Blattform: | Eiförmig, Elliptisch |
Blattrand: | Glatt, Ganzrandig, Gesägt, Gekerbt, Gezähnt |
Blattadern: | Fiedernervig: Hauptnerv mit Seiten-Nerven |
Heilwirkungen der Pflanze
Stichwörter:Kopfschmerzen, Migräne, Zahnschmerzen, Zahnfleisch-Entzündung, Mundschleimhaut-Entzündung, Durchfall, Darmbeschwerden, Verdauungsbeschwerden, Warzen, Nagelbett-Entzündung, Wund-Infektion, Haut-Pilz, Schuppenflechte, Haut-Ekzem, Akne, Fieber, Heiserkeit, Grippaler Infekt, Infekt, Erregungszustände, Schlafstörungen, Nervosität, Rücken-Schmerzen, Gelenk-Rheumatismus, Gelenk-Entzündung, Gicht, Menstruations-Störungen, Entzündung, Schmerzen, Fuß-Schweiß
Verwendet werden die Rinde sowie die Blätter des Baumes. Ein Tee aus der Rinde wirkt Fieber senkend, entzündungshemmend, antiseptisch, zusammenziehend, Harnsäure ausleitend und Schmerz lindernd. Er hilft bei rheumatischen Beschwerden, Gicht, Kopfschmerzen, Rückenschmerzen, Durchfall sowie bei grippeartigen Erkrankungen. Als Gurgelmittel lindert er Entzündungen der Mundschleimhaut und Zahnfleischbluten.
Ein Tee aus Weidenkätzchen kann bei Schlaflosigkeit, Nervenbeschwerden und bei Menstruationsbeschwerden helfen.
Äußerlich angewendet hilft Weidenrinde bei Hautirritationen, Geschwüren, Kopfschuppen, Schuppenflechte, Akne und Fußschweiß. Auch bei Hühneraugen, Warzen und Schwielen kann die Rinde z.B. in Form von Asche helfen.
Anwendung
Verwendbare Pflanzenteile:
Blätter, Blüten, Rinde
Tee kann aus fein geschnittener Rinde junger Zweige zubereitet werden: die Rinde mit kaltem Wasser übergießen und mehrere Stunden einweichen lassen. Danach kurz aufkochen, etwa 5 Minuten ziehen lassen und abschließend abseihen. Für Haarspülungen können zusätzlich Blätter hinzugegeben werden.
Nutzen für folgende Insektenarten
Anzahl Schmetterlinge: 14Anzahl Hautflügler, z.B. Wildbienen: 29
Anzahl Zweiflügler, z.B. Schwebfliegen: 0
Anzahl Käfer: 0
Anzahl Schnabelkerfe: 0
Anzahl Heuschrecken: 0
Schmetterlinge
(Smerinthus ocellata)

(Nymphalis polychloros)

(Orgyia antiqua)

(Callimorpha dominula)

(Ematurga atomaria)

(Angerona prunaria)

Hautflügler, z.B. Wildbienen
(Andrena vaga)
