Pflanzen, Insekten & Heilkraft

Letzte Änderung: 15.09.2024
Gemeine Sandbiene (Andrena flavipes)  
Weitere Bezeichnungen: Gewöhnliche Bindensandbiene
Unterklasse: Pterygota (Fluginsekten)
Überordnung: Neuflügler (Neoptera)
Ordnung: Hautflügler (Hymenoptera)
Familie: Andrenidae
Gattung: Sandbienen (Andrena)
Heimat: Europa, Asien, Nordafrika / Orient
Vorkommen: Häufig
Gefährdung (Rote Liste): Ungefährdet (*)

Allgemeine Informationen

Andrenidae

Andrenidae sind eine Bienenfamilie, deren Arten klein oder mittelgroß sind und zumeist solitär leben. Sie zählen zu den Bienen, die den an Blüten gesammelten, verklumpten Pollen an den Hinterbeinen transportieren (Beinsammler). Ihre Nester legen sie in der Regel im Boden an.

Sandbienen (Andrena)

Die Gattung Andrena umfasst über 1000 Arten, im deutschsprachigen Raum sind über 120 Arten bekannt. Im Aussehen ähneln viele Sandbienenarten der Honigbiene. Allerdings ist dies kein eindeutiges Erkennungsmerkmal, da es Sandbienen in vielen Größen- und Farbvariationen gibt.
Männliche Sandbienen schlüpfen etwas zeitiger im Frühjahr und versuchen möglichst schnell, Weibchen zu begatten. Nach der Paarung graben Weibchen bis zu 60 cm tiefe Gänge in den Boden oder nutzen bereits vorhandene Gänge. Das herausgetragene Erdreich wird in Form von kleinen Klümpchen neben den Eingängen angehäuft. Die Nester besitzen in der Regel zahlreiche Seitengänge, die in Brutzellen enden. Diese werden mit einem Nahrungsgemisch aus Pollen und Nektar befüllt sowie einem darauf abgelegtem Ei. Nach der Verpuppung schlüpfen die Imagines (geschlechtsreife Insekten) im Spätsommer, verbleiben jedoch den Winter über bis zum Frühjahr in den Brutzellen.
Erkennungsmerkmale der Gattung sind:
  • Der Körper ist häufig durch eine dunkle, bei manchen Arten metallisch glänzende Grundfarbe gekennzeichnet. Auffallend in der Draufsicht ist eine breite und eckige Kopfform.
  • Die meisten Arten besitzen drei Cubitalzellen im Vorderflügel, wobei die erste am größten und die mittlere am kleinsten ist. Die einzige Ausnahme bildet die Zweizellige Sandbiene (A. lagopus). Die Basalader ist gerade oder nur leicht gebogen.
  • Sandbienen zählen zu den Bienenarten, deren Weibchen Blütenpollen mit einer Haarbürste an ihren Beinen (Hinterschiene) einsammeln. Charakteristisch für Weibchen ist zudem die Hüftlocke (Flocculus), ein aus langen, gebogenen Haaren bestehendes Haarbüschel am Schenkelring (Trochanter). Außerdem ist im Vergleich zu anderen Gattungen die samtartig behaarte Eintiefung (Fovea facialis) entlang der Innenseiten der Facettenaugen deutlich sichtbar.
  • Männchen sind im Vergleich zu den Weibchen schlanker und besitzen im Gesicht eine helle Clypeus-Behaarung.

Gemeine Sandbiene (Andrena flavipes)

Die Gemeine Sandbiene ist in Europa, im Mittelmeergebiet sowie in Teilen Asiens (Zentralasien bis Indien) beheimatet. Sie lebt an Waldrändern, in offenem Gelände, in Sand-, Lehm- und Kiesgruben, auf Wiesen sowie in Heidelandschaften.
Ihr Nest legt die Gemeine Sandbiene an möglichst vegetationsarmen sandigen oder lehmigen ebenen Bodenstellen oder an Böschungen an. Dort gräbt sie Hohlräume und lebt in teils großen Kolonien (Ansammlungen von mehreren Hundert Nestern möglich) mit anderen Sandbienen zusammen. Die Brutzellen werden am Ende von Gängen in einer Tiefe von etwa 20 cm angelegt. Die Nesteingänge werden nachts oder bei Regen verschlossen.
Es gibt zwei Generationen pro Jahr (bivoltin). Die erste Generation kann im Frühjahr von Ende März bis Mai beobachtet werden, die zweite Generation im Sommer in der Zeit zwischen Anfang Juli und September. Die Nachkommen der zweiten Generation überwintern im Boden.
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Ähnliche Insektenarten / Bezug zu anderen Insektenarten

Weitere Informationen: www.wildbienen.de
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    Ecosia-Bildersuche

    Merkmale

    Im Aussehen ähnelt die Gemeine Sandbiene der Weißen Bindensandbiene (Andrena gravida). Weibchen werden mit einer Größe zwischen 11 und 13 mm etwas größer als Männchen (9-11 mm). Die Körperfärbung ist dunkel. Gesicht und Thorax sind üppig hellbraun behaart. Die Behaarung im oberen Gesichtsbereich ist schwarz. Bei den Weibchen sind die Tergite 2-4 des breit erscheinenden Hinterleibs durch hell behaarte Querbinden gekennzeichnet. Die Querbinde des ersten Tergites ist ebenfalls hell, jedoch spärlicher behaart. Bei den Männchen sind die Tergite 1-5 mit hellbraunen Haarbinden versehen. Die Endfranse der Weibchen ist bräunlich-schwarz. Die Schienenbürste der Hinterbeine der Weibchen ist goldgelb gefärbt.
    Max. Größe (♀): 13 mm
    Max. Größe (♂): 11 mm

    Lebensweise

    Allgemeine Eigenschaften:
    Solitär lebend, Bivoltin (zwei Generationen pro Jahr)
    Nistplatz: In ebenem Erdboden nistend, In geneigtem Erdboden (z.B. in Böschungen) nistend
    Die Gemeine Sandbiene lebt polylektisch und hat keine Vorliebe für bestimmte Pflanzenfamilien.
    Flugzeit: Mär - Sep

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