Pflanzen, Insekten & Heilkraft

Letzte Änderung: 24.04.2024
Rotbauch-Sandbiene (Andrena ventralis)  
Unterklasse: Pterygota (Fluginsekten)
Überordnung: Neuflügler (Neoptera)
Ordnung: Hautflügler (Hymenoptera)
Familie: Andrenidae
Gattung: Sandbienen (Andrena)
Heimat: Europa, Asien
Vorkommen: Selten
Gefährdung (Rote Liste): Ungefährdet (*)

Allgemeine Informationen

Andrenidae

Andrenidae sind eine Bienenfamilie, deren Arten klein oder mittelgroß sind und zumeist solitär leben. Sie zählen zu den Bienen, die den an Blüten gesammelten, verklumpten Pollen an den Hinterbeinen transportieren (Beinsammler). Ihre Nester legen sie in der Regel im Boden an.

Sandbienen (Andrena)

Die Gattung Andrena umfasst über 1000 Arten, im deutschsprachigen Raum sind über 120 Arten bekannt. Im Aussehen ähneln viele Sandbienenarten der Honigbiene. Allerdings ist dies kein eindeutiges Erkennungsmerkmal, da es Sandbienen in vielen Größen- und Farbvariationen gibt.
Männliche Sandbienen schlüpfen etwas zeitiger im Frühjahr und versuchen möglichst schnell, Weibchen zu begatten. Nach der Paarung graben Weibchen bis zu 60 cm tiefe Gänge in den Boden oder nutzen bereits vorhandene Gänge. Das herausgetragene Erdreich wird in Form von kleinen Klümpchen neben den Eingängen angehäuft. Die Nester besitzen in der Regel zahlreiche Seitengänge, die in Brutzellen enden. Diese werden mit einem Nahrungsgemisch aus Pollen und Nektar befüllt sowie einem darauf abgelegtem Ei. Nach der Verpuppung schlüpfen die Imagines (geschlechtsreife Insekten) im Spätsommer, verbleiben jedoch den Winter über bis zum Frühjahr in den Brutzellen.
Erkennungsmerkmale der Gattung sind:
  • Der Körper ist häufig durch eine dunkle, bei manchen Arten metallisch glänzende Grundfarbe gekennzeichnet. Auffallend in der Draufsicht ist eine breite und eckige Kopfform.
  • Die meisten Arten besitzen drei Cubitalzellen im Vorderflügel, wobei die erste am größten und die mittlere am kleinsten ist. Die einzige Ausnahme bildet die Zweizellige Sandbiene (A. lagopus). Die Basalader ist gerade oder nur leicht gebogen.
  • Sandbienen zählen zu den Bienenarten, deren Weibchen Blütenpollen mit einer Haarbürste an ihren Beinen (Hinterschiene) einsammeln. Charakteristisch für Weibchen ist zudem die Hüftlocke (Flocculus), ein aus langen, gebogenen Haaren bestehendes Haarbüschel am Schenkelring (Trochanter). Außerdem ist im Vergleich zu anderen Gattungen die samtartig behaarte Eintiefung (Fovea facialis) entlang der Innenseiten der Facettenaugen deutlich sichtbar.
  • Männchen sind im Vergleich zu den Weibchen schlanker und besitzen im Gesicht eine helle Clypeus-Behaarung.

Rotbauch-Sandbiene (Andrena ventralis)

Die Rotbauch-Sandbiene ist in Europa sowie in Teilen Asiens (z.B. Kaukasusgebiet, Zentralasien, Sibirien) beheimatet und lebt in Flussauen, in Sand-, Kies- und Lehmgruben oder auf Dämmen.
Ihr Nest legt sie in selbst gegrabenen Hohlräumen auf Wegen oder an Böschungen an. Sie nutzt z.B. auch verlassene Maulwurfsgänge.
Die Flugzeit beginnt Ende März und endet im Mai.
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Ähnliche Insektenarten / Bezug zu anderen Insektenarten

Weitere Informationen: www.wildbienen.de
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    Merkmale

    Die Rotbauch-Sandbiene erreicht eine maximale Körperlänge von 8-9 mm. Der Körper ist überwiegend dunkel gefärbt und schlank. Der Thorax der Weibchen ist seitlich lang weiß behaart, ihr Scheitel und das Mesonotum sind zerstreut hellbraun behaart. Die Endfranse ist hell-braun. Die Tergite 2-4 sind mit schmalen weißen, mittig unterbrochenen Haarbinden versehen. Die Unterseite des Hinterleibs ist abschnittsweise rot gefärbt. Bei den Männchen sind Kopf und Thorax hell-grau behaart. Ihr Clypeus ist hell-gelb gefärbt.
    Max. Größe (♀): 9 mm
    Max. Größe (♂): 9 mm

    Lebensweise

    Allgemeine Eigenschaften:
    Solitär lebend, Oligolektisch (Pflanzenart-Spezialisierung)
    Nistplatz: In ebenem Erdboden nistend, In geneigtem Erdboden (z.B. in Böschungen) nistend
    Die Rotbauch-Sandbiene lebt oligolektisch und ist auf Weiden spezialisiert.
    Flugzeit: Mär - Mai

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