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Letzte Änderung: 20.04.2024
Frühlings-Seidenbiene (Colletes cunicularius)  
Weitere Bezeichnungen: Weiden-Seidenbiene
Unterklasse: Pterygota (Fluginsekten)
Überordnung: Neuflügler (Neoptera)
Ordnung: Hautflügler (Hymenoptera)
Familie: Colletidae
Gattung: Seidenbienen (Colletes)
Heimat: Europa, Asien
Vorkommen: Mäßig häufig
Gefährdung (Rote Liste): Ungefährdet (*)

Allgemeine Informationen

Colletidae

Colletidae ist eine sehr ursprüngliche Familie der Wildbienen. Sie gehören zu den Solitärbienen. Einige Arten dieser Familie besitzen keine äußeren Pollensammeleinrichtungen. Sie sammeln den Pollen im Kropf und werden daher als Kropfsammler oder gelegentlich auch als Kropfbienen bezeichnet. Die Weibchen der anderen Arten dieser Familie sammeln den Pollen an den Hinterbeinen. Kennzeichnend für diese Familie ist die kurze, breite Zunge, die am Vorderende verbreitert und zweispaltig ist. Ein weiteres besonderes Merkmal dieser Bienenfamilie ist, dass die Bienen ihre Brutzellen pergamentartig auskleiden.

Seidenbienen (Colletes)

Seidenbienen können zumeist im Sommer in den Monaten Juli und August beobachtet werden. Die einzige Ausnahme bildet die Frühlings-Seidenbiene (C. cunicularius), die sich bereits ab März mit dem Beginn der Weidenblüte zeigt. Drohnen schlüpfen vor den Weibchen und fallen dadurch auf, dass sie auf der Suche nach Weibchen nahe am Boden in einer Höhe von etwa 10-30 cm umher fliegen. Die Paarung geschieht häufig direkt nach dem ein Weibchen geschlüpft ist.
Obwohl die Seidenbiene solitär lebt, legen die Weibchen ihr Nest in der Regel in größeren Gruppen an. Das Nest wird in ebenem oder geneigtem Boden oder in Steilwänden selbst gegraben. Die Brutzellen werden mit Hilfe von Sekreten seidig ausgekleidet. Außerdem werden die Wände mit einem Sekret bedeckt, das vor Pilz- und Bakterienbefall schützt. In die Brutzellen wird ein Pollen-Nektar-Gemisch als Futterbrei eingetragen. Das Ei wird in der Nähe des halbflüssigen Futterbreis an der Decke platziert. Jede Brutzelle wird mit einem zuvor vorbereiteten Deckel verschlossen.
Optisch können die Weibchen der Seidenbienen am spitz zulaufenden, dunkel gefärbten Hinterleibsende erkannt werden. Zum Pollensammeln dienen vor allem Haarbürsten an den Tibien sowie Körbchen auf der Unterseite der Femora der Hinterbeine. Seidenbienen besitzen eine kurze, verhältnismäßig breite, zweilappige Zunge. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal zu anderen Bienenarten ist die Zahl und Größe der Cubitalzellen der Flügel.

Frühlings-Seidenbiene (Colletes cunicularius)

Die Frühlings-Seidenbiene ist in Europa sowie in Teilen Asiens beheimatet. Sie lebt in offenem Gelände mit wenig Vegetation wie z.B. in Sand- und Kiesgruben, an Binnen- und Meeresdünen, auf Feldern oder in Flussauen.
Ihr Nest legt die Frühlings-Seidenbiene in selbst gegrabenen Hohlräumen in ebenen oder leicht geneigten Böden an. Als Bodenart wird sandiger Löss bevorzugt. Zwischen dem Nistplatz und den Nahrungsquellen können durchaus größere Entfernungen liegen. Sind die Bedingungen günstig, kann es zu einer Ansammlung von mehreren hundert Nestern an einem Nistplatz kommen.
Die Flugzeit beginnt bereits ab Mitte März und startet damit früher als bei anderen Seidenbienenarten. Die Frühlings-Seidenbiene überwintert als flugfähiges Insekt (Imago). Männchen schlüpfen vor den Weibchen und können dabei beobachtet werden, wie sie unermüdlich knapp über dem Erdboden umherschwirren. Nach der Paarung sterben sie binnen weniger Wochen. Mit dem Ende der Weidenblüte im Mai endet auch die Flugzeit der Frühlings-Seidenbiene. Bereits im Sommer hat sie sich bis hin zum Endstadium entwickelt.
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Weitere Informationen: www.wildbienen.de
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    Merkmale

    Die verhältnismäßig große Seidenbienenart erreicht eine Körperlänge von 13-14 mm (Weibchen) bzw. 11-14 mm (Männchen). Sie ähnelt der Honigbiene und verschiedenen Sandbienenarten. Der dunkle Thorax ist pelzig rötlich-braun behaart. An den Seiten sowie auf der Stirn ist die Behaarung etwas heller. Das Abdomen ist ebenfalls dunkel gefärbt, zerstreut fein punktiert und hell-bräunlich behaart. Die Querbinden heben sich weniger deutlich ab als bei anderen Seidenbienenarten. Die Männchen ähneln den Weibchen, sind jedoch in der Regel etwas heller gefärbt. Die Zunge der Frühlings-Seidenbiene ist kurz und zweilappig.
    Max. Größe (♀): 14 mm
    Max. Größe (♂): 14 mm

    Lebensweise

    Allgemeine Eigenschaften:
    Solitär lebend
    Nistplatz: In ebenem Erdboden nistend, In geneigtem Erdboden (z.B. in Böschungen) nistend
    Als Nahrungsquelle ist die Frühlings-Seidenbiene auf Weidengewächse spezialisiert. Gelegentlich kann sie auch an den Blüten von anderen Pflanzen wie z.B. von Obstbäumen und Ahorngewächsen beobachtet werden.
    Flugzeit: Mär - Mai

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