Gattung: Rúbus
Familie: Rosáceae (Rosengewächse)
Klimazone(n): Boreales Klima, Warmgemäßigtes Klima
Ursprüngl. Heimat: Europa, Asien
Häufigkeit: Häufig
Verwendung der Pflanze
Pflanzen-Bilder
Heilwirkungen der Pflanze
Pflanzen-Inhaltsstoffe
Nutzen für Insekten
Allgemeine Informationen
Herkunft und Wachstumsbedingungen:
Die wilde Himbeere ist im gemäßigten und borealen Europa sowie in Nordasien (Westsibirien) beheimatet. In der mediterranen Zone wird sie nach Süden hin zunehmend seltener. In Gebirgen wie z.B. den Alpen ist sie in Höhen von bis zu ca. 2000 Metern zu finden. Als Pionierpflanze tritt sie häufig an Waldrändern oder auf Waldlichtungen auf.
Die Pflanze wächst bevorzugt auf mäßig feuchten, durchlässigen, tiefgründigen, nährstoffreichen, nitratreichen Böden an sonnigen bis halbschattigen Orten. Sie mag Orte mit hoher Luftfeuchtigkeit und kühlen Sommertemperaturen. Bei Staunässe reagiert sie empfindlich. Himbeeren sind zudem konkurrenzschwach.
Erscheinung:
Himbeeren bilden aufrechte bis überhängende, zweijährige Sprossachsen, die zumeist mit feinen Stacheln besetzt sind. Sprossachsen werden jährlich aus einem überwinternden Rhizom gebildet. Nach dem sie im zweiten Jahr Früchte getragen hat, stirbt eine Sprossachse ab.
Die gestielten Laubblätter sind wechselständig an der Sprossachse angeordnet. Die Blätter sind jeweils unpaarig gefiedert (3, 5 oder selten 7 Fiederblätter). Die Blattunterseite ist auffallend dicht weißfilzig. Die Fiederblätter sind eiförmig bis elliptisch geformt, zum äußeren Ende hin spitz zulaufend und am Rand einfach bis doppelt gesägt.
Blüte:
Die Blüten erscheinen endständig in traubigen bis rispigen Blütenständen. Sie besitzen fünf frei stehende, grünlich-weiße bis rosafarbene Kronblätter. Die fünf spitz zulaufenden Kelchblätter sind länger als die Kronblätter und innen dicht filzig behaart.
Die Blüten werden vornehmlich von Bienen und Schmetterlingen besucht, da sie reichlich Pollen und Nektar bieten. Zur Fruchtbildung sind sie auf Fremdbefruchtung angewiesen. Selbstbefruchtung wird durch einen genetisch festgelegten Mechanismus verhindert.
Vermehrung:
Nach der Befruchtung bilden sich rote oder orangefarbene Sammelsteinfrüchte (Himbeeren). Es gibt auch Züchtungen von gelben oder schwarzen Himbeeren. Jede Sammelsteinfrucht besteht aus 10 bis 60 zusammenhängenden, einsamigen Steinfrüchten. Die hellbraunen Steinkerne sind nierenförmig und werden nach der Fruchtverdauung durch Tiere verbreitet.
Vegetativ vermehrt sich die Himbeere durch unterirdische Kriechsprosse.
Wissenswertes
Es gibt Sommer- und Herbsthimbeeren. Sommerhimbeeren tragen im Sommer an ihren zweijährigen Sprossen Früchte. Herbsthimbeeren tragen hingegen bereits ab August bis in den Herbst hinein an einjährigen Sprossen Früchte. Sowohl Sommer- als auch Herbsthimbeeren legen ihre Blütenknospen bereits in den einjährigen Sprossen an.Die sich im ersten Jahr frisch bildenden Triebe der Sommerhimbeere werden im März-April des zweiten Jahres auf die gewünschte Höhe zurückgeschnitten. Pro laufendem Meter sollten nicht mehr als 8-10 Sprosse wachsen, weitere Sprosse können entfernt werden. Nach der Fruchtbildung sollten Sprosse bodeneben abgeschnitten werden.
Herbsthimbeeren werden im Februar-März kurz vor dem Vegetationsbeginn bodeneben zurückgeschnitten. Beim Schnitt gilt die Regel, dass mehr Sprosse zu einer späteren Fruchtreife führen, während ein Auslichten der Sprosse im Mai eine frühere Fruchtreife zur Folge hat.
Verwendung der Pflanze
Die Früchte schmecken fruchtig und sind erfrischend. Sie können roh verzehrt oder zu Marmelade, Gelee oder Saft weiter verarbeitet werden. Außerdem können sie zum Aromatisieren von reinem Alkohol verwendet werden. Getrocknete Früchte und Blätter können Tee beigemischt werden.Typ der Pflanze: | Halbstrauch |
Wuchsform: | Aufrecht, Kriechpflanze |
Wuchshöhe: | max. 200 cm |
Eigenschaften: | Essbar |
Heilpflanze | |
Pionierpflanze | |
Stickstoff-Zeiger | |
Bienen-/Hummel-Weide | |
Schmetterlings-Weide | |
Insb. Honigbienen-Weide |
Licht-Verhältnisse: | Sonnig, Halb-Schatten |
Boden: | Mäßig feucht |
Sauer, Nährreich, Humos |
Blüte: | ![]() |
Blütenstand: | Traube, Rispe |
Blütenform: | 5 Kronblätter |
Pollen / Nektar: | Viel / Sehr viel |
Geschlecht: | Zwitter (Zwei-Geschlechtig) |
Frucht-/ Samenzeit: | ![]() |
Fruchttyp: | Sammelfrucht: Sammelsteinfrucht |
Blattform: | Eiförmig, Elliptisch, Zusammengesetzt: Gefiedert, Gefiedert |
Blattrand: | Gesägt |
Blattadern: | Fiedernervig: Hauptnerv mit Seiten-Nerven |
Heilwirkungen der Pflanze
Stichwörter:Zahnfleisch-Entzündung, Mundschleimhaut-Entzündung, Oxidativer Stress, Herzinfarkt, Bauchschmerzen, Darmbeschwerden, Durchfall, Blasen-Beschwerden, Nieren-Beschwerden, Verschlackung, Entzündung, Abwehrschwäche
Die Blätter der Himbeere besitzen Gerbstoffe und helfen daher bei Durchfall. Außerdem wirken sie Blut reinigend und zusammenziehend, stärken die Abwehrkräfte und unterstützen die Heilung von Entzündungen der Mundschleimhaut. Die Früchte wirken entzündungshemmend und antioxidativ, schützen die Blutgefäße und sind Harn treibend.
Anwendung
Verwendbare Pflanzenteile:
Blätter, Früchte
Pflanzen-Inhaltsstoffe
Vitamine | Enthaltene Menge in 100g | Durchschnitt aller Pflanzen | Empfohlene Tages-Menge |
---|---|---|---|
Vitamin A (Retinal, Retinol, Retinsäuren) | 0.004 mg | Ø 0.431 mg | 0.9 mg |
Vitamin B1 (Thiamin) | 0.02 mg | Ø 0.165 mg | 1.2 mg |
Vitamin B2 (Riboflavin) | 0.05 mg | Ø 0.102 mg | 1.5 mg |
Vitamin B5 (Pantothensäure) | 0.3 mg | Ø 0.46 mg | 6 mg |
Vitamin B6 (Pyridoxin) | 0.08 mg | Ø 0.188 mg | 1.7 mg |
Vitamin B9 (Folsäure) | 30 µg | Ø 39.332 µg | 200 µg |
Vitamin C (Ascorbinsäure) | 25 mg | Ø 59.484 mg | 100 mg |
Vitamin E (Tocopherol) | 0.9 mg | Ø 2.73 mg | 12 mg |
Mineralstoffe | Enthaltene Menge in 100g | Durchschnitt aller Pflanzen | Empfohlene Tages-Menge |
---|---|---|---|
Calcium | 40 mg | Ø 59.664 mg | 1000 mg |
Eisen | 1 mg | Ø 2.331 mg | 13 mg |
Fluor | 0.02 mg | Ø 0.048 mg | 2.5 mg |
Jod | 0.6 µg | Ø 3.559 µg | 200 µg |
Kalium | 0.17 g | Ø 0.345 g | 3 g |
Magnesium | 30 mg | Ø 56.478 mg | 350 mg |
Natrium | 1.2 mg | Ø 15.513 mg | 2000 mg |
Phosphor | 44 mg | Ø 115.596 mg | 800 mg |
Selen | 1.3 µg | Ø 4.171 µg | 60 µg |
Zink | 0.5 mg | Ø 0.881 mg | 13 mg |
Weitere Vitalstoffe | Enthaltene Menge in 100g | Durchschnitt aller Pflanzen | Empfohlene Tages-Menge |
---|---|---|---|
Proteine | 1.3 g | Ø 5.221 g | 55 g |
Kohlenhydrate | 6.9 g | Ø 17.091 g | 300 g |
Ballaststoffe | 4.7 g | Ø 4.853 g | 30 g |
Sonstige Inhaltsstoffe
Flavonoide, Gerbstoffe
Nutzen für folgende Insektenarten
Anzahl Schmetterlinge: 13Anzahl Hautflügler, z.B. Wildbienen: 20
Anzahl Zweiflügler, z.B. Schwebfliegen: 2
Anzahl Käfer: 0
Anzahl Schnabelkerfe: 0
Anzahl Heuschrecken: 0
Hautflügler, z.B. Wildbienen
(Megachile lapponica)

Schmetterlinge
(Arctia caja)

(Rhyparia purpurata)

(Euplagia quadripunctaria)

(Orgyia antiqua)

(Callimorpha dominula)

(Macrothylacia rubi)

(Callophrys rubi)

(Sphinx ligustri)

(Eupithecia centaureata)

(Angerona prunaria)
