Pflanzen, Insekten & Heilkraft

Letzte Änderung: 24.04.2024
Wald-Himbeere (Rúbus idaeus)Zur Druckansicht
Alternative Bezeichnungen: Runzelbeere, Hindelbeere, Honigbeere
Gattung: Rúbus
Familie: Rosáceae (Rosengewächse)
Klimazone(n): Boreales Klima, Warmgemäßigtes Klima
Ursprüngl. Heimat: Europa, Asien
Häufigkeit: Häufig


Allgemeine Informationen

Herkunft und Wachstumsbedingungen:
Die wilde Himbeere ist im gemäßigten und borealen Europa sowie in Nordasien (Westsibirien) beheimatet. In der mediterranen Zone wird sie nach Süden hin zunehmend seltener. In Gebirgen wie z.B. den Alpen ist sie in Höhen von bis zu ca. 2000 Metern zu finden. Als Pionierpflanze tritt sie häufig an Waldrändern oder auf Waldlichtungen auf.
Die Pflanze wächst bevorzugt auf mäßig feuchten, durchlässigen, tiefgründigen, nährstoffreichen, nitratreichen Böden an sonnigen bis halbschattigen Orten. Sie mag Orte mit hoher Luftfeuchtigkeit und kühlen Sommertemperaturen. Bei Staunässe reagiert sie empfindlich. Himbeeren sind zudem konkurrenzschwach.

Erscheinung:
Himbeeren bilden aufrechte bis überhängende, zweijährige Sprossachsen, die zumeist mit feinen Stacheln besetzt sind. Sprossachsen werden jährlich aus einem überwinternden Rhizom gebildet. Nach dem sie im zweiten Jahr Früchte getragen hat, stirbt eine Sprossachse ab.
Die gestielten Laubblätter sind wechselständig an der Sprossachse angeordnet. Die Blätter sind jeweils unpaarig gefiedert (3, 5 oder selten 7 Fiederblätter). Die Blattunterseite ist auffallend dicht weißfilzig. Die Fiederblätter sind eiförmig bis elliptisch geformt, zum äußeren Ende hin spitz zulaufend und am Rand einfach bis doppelt gesägt.

Blüte:
Die Blüten erscheinen endständig in traubigen bis rispigen Blütenständen. Sie besitzen fünf frei stehende, grünlich-weiße bis rosafarbene Kronblätter. Die fünf spitz zulaufenden Kelchblätter sind länger als die Kronblätter und innen dicht filzig behaart.
Die Blüten werden vornehmlich von Bienen und Schmetterlingen besucht, da sie reichlich Pollen und Nektar bieten. Zur Fruchtbildung sind sie auf Fremdbefruchtung angewiesen. Selbstbefruchtung wird durch einen genetisch festgelegten Mechanismus verhindert.

Vermehrung:
Nach der Befruchtung bilden sich rote oder orangefarbene Sammelsteinfrüchte (Himbeeren). Es gibt auch Züchtungen von gelben oder schwarzen Himbeeren. Jede Sammelsteinfrucht besteht aus 10 bis 60 zusammenhängenden, einsamigen Steinfrüchten. Die hellbraunen Steinkerne sind nierenförmig und werden nach der Fruchtverdauung durch Tiere verbreitet.
Vegetativ vermehrt sich die Himbeere durch unterirdische Kriechsprosse.

Wissenswertes

Es gibt Sommer- und Herbsthimbeeren. Sommerhimbeeren tragen im Sommer an ihren zweijährigen Sprossen Früchte. Herbsthimbeeren tragen hingegen bereits ab August bis in den Herbst hinein an einjährigen Sprossen Früchte. Sowohl Sommer- als auch Herbsthimbeeren legen ihre Blütenknospen bereits in den einjährigen Sprossen an.
Die sich im ersten Jahr frisch bildenden Triebe der Sommerhimbeere werden im März-April des zweiten Jahres auf die gewünschte Höhe zurückgeschnitten. Pro laufendem Meter sollten nicht mehr als 8-10 Sprosse wachsen, weitere Sprosse können entfernt werden. Nach der Fruchtbildung sollten Sprosse bodeneben abgeschnitten werden.
Herbsthimbeeren werden im Februar-März kurz vor dem Vegetationsbeginn bodeneben zurückgeschnitten. Beim Schnitt gilt die Regel, dass mehr Sprosse zu einer späteren Fruchtreife führen, während ein Auslichten der Sprosse im Mai eine frühere Fruchtreife zur Folge hat.

Verwendung der Pflanze

Die Früchte schmecken fruchtig und sind erfrischend. Sie können roh verzehrt oder zu Marmelade, Gelee oder Saft weiter verarbeitet werden. Außerdem können sie zum Aromatisieren von reinem Alkohol verwendet werden. Getrocknete Früchte und Blätter können Tee beigemischt werden.

  • 1 / 3
  • 2 / 3
  • 3 / 3

    Ecosia-Bildersuche

    Typ der Pflanze:Halbstrauch
    Wuchsform:Aufrecht, Kriechpflanze
    Wuchshöhe:max. 200 cm
    Eigenschaften:Essbar
     Heilpflanze
     Pionierpflanze
     Stickstoff-Zeiger
     Bienen-/Hummel-Weide
     Schmetterlings-Weide
     Insb. Honigbienen-Weide

    Licht-Verhältnisse:Sonnig, Halb-Schatten
    Boden:Mäßig feucht
     Sauer, Nährreich, Humos

    Blüte: Mai - Jul
    Blütenstand:Traube, Rispe
    Blütenform:5 Kronblätter
    Pollen / Nektar:Viel / Sehr viel
    Geschlecht:Zwitter (Zwei-Geschlechtig)
    Frucht-/ Samenzeit:    Jun - Okt
    Fruchttyp:Sammelfrucht: Sammelsteinfrucht

    Blattform:Eiförmig, Elliptisch, Zusammengesetzt: Gefiedert, Gefiedert
    Blattrand:Gesägt
    Blattadern:Fiedernervig: Hauptnerv mit Seiten-Nerven

    Heilwirkungen der Pflanze

    Stichwörter:
    Zahnfleisch-Entzündung, Mundschleimhaut-Entzündung, Oxidativer Stress, Herzinfarkt, Bauchschmerzen, Darmbeschwerden, Durchfall, Blasen-Beschwerden, Nieren-Beschwerden, Verschlackung, Entzündung, Abwehrschwäche

    Die Blätter der Himbeere besitzen Gerbstoffe und helfen daher bei Durchfall. Außerdem wirken sie Blut reinigend und zusammenziehend, stärken die Abwehrkräfte und unterstützen die Heilung von Entzündungen der Mundschleimhaut. Die Früchte wirken entzündungshemmend und antioxidativ, schützen die Blutgefäße und sind Harn treibend.

    Anwendung
    Verwendbare Pflanzenteile:
    Blätter, Früchte

    Pflanzen-Inhaltsstoffe


    Vitamine Enthaltene Menge in 100g Durchschnitt aller Pflanzen Empfohlene Tages-Menge
    Vitamin A (Retinal, Retinol, Retinsäuren)0.004 mgØ 0.431 mg0.9 mg
    Vitamin B1 (Thiamin)0.02 mgØ 0.165 mg1.2 mg
    Vitamin B2 (Riboflavin)0.05 mgØ 0.102 mg1.5 mg
    Vitamin B5 (Pantothensäure)0.3 mgØ 0.46 mg6 mg
    Vitamin B6 (Pyridoxin)0.08 mgØ 0.188 mg1.7 mg
    Vitamin B9 (Folsäure)30 µgØ 39.332 µg200 µg
    Vitamin C (Ascorbinsäure)25 mgØ 59.484 mg100 mg
    Vitamin E (Tocopherol)0.9 mgØ 2.73 mg12 mg

    Mineralstoffe Enthaltene Menge in 100g Durchschnitt aller Pflanzen Empfohlene Tages-Menge
    Calcium40 mgØ 59.664 mg1000 mg
    Eisen1 mgØ 2.331 mg13 mg
    Fluor0.02 mgØ 0.048 mg2.5 mg
    Jod0.6 µgØ 3.559 µg200 µg
    Kalium0.17 gØ 0.345 g3 g
    Magnesium30 mgØ 56.478 mg350 mg
    Natrium1.2 mgØ 15.513 mg2000 mg
    Phosphor44 mgØ 115.596 mg800 mg
    Selen1.3 µgØ 4.171 µg60 µg
    Zink0.5 mgØ 0.881 mg13 mg

    Weitere Vitalstoffe Enthaltene Menge in 100g Durchschnitt aller Pflanzen Empfohlene Tages-Menge
    Proteine1.3 gØ 5.221 g55 g
    Kohlenhydrate6.9 gØ 17.091 g300 g
    Ballaststoffe4.7 gØ 4.853 g30 g

    Sonstige Inhaltsstoffe
    Flavonoide, Gerbstoffe


    Nutzen für folgende Insektenarten

    Anzahl Schmetterlinge: 13
    Anzahl Hautflügler, z.B. Wildbienen: 20
    Anzahl Zweiflügler, z.B. Schwebfliegen: 2
    Anzahl Käfer: 0
    Anzahl Schnabelkerfe: 0
    Anzahl Heuschrecken: 0

    Hautflügler, z.B. Wildbienen

    Ackerhummel
    (Bombus pascuorum)
    Ackerhummel, Bombus pascuorumAckerhummel
    (Bombus pascuorum)
    Baumhummel
    (Bombus hypnorum)
    Baumhummel, Bombus hypnorumBaumhummel
    (Bombus hypnorum)

    © André Karwath, Wikimedia Commons
    Dunkle Erdhummel
    (Bombus terrestris)
    Dunkle Erdhummel, Bombus terrestrisDunkle Erdhummel
    (Bombus terrestris)
    Gewöhnliche Keulhornbiene
    (Ceratina cyanea)
    Gewöhnliche Keulhornbiene, Ceratina cyaneaGewöhnliche Keulhornbiene
    (Ceratina cyanea)

    © Hectonichus, Wikimedia Commons
    Steinhummel
    (Bombus lapidarius)
    Steinhummel, Bombus lapidariusSteinhummel
    (Bombus lapidarius)
    Westliche Honigbiene
    (Apis mellifera)
    Westliche Honigbiene, Apis melliferaWestliche Honigbiene
    (Apis mellifera)
    Wiesenhummel
    (Bombus pratorum)
    Wiesenhummel, Bombus pratorumWiesenhummel
    (Bombus pratorum)

    © Ivar Leidus, Wikimedia Commons
    Erzfarbene Sandbiene
    (Andrena nigroaenea)
    Erzfarbene Sandbiene, Andrena nigroaeneaErzfarbene Sandbiene
    (Andrena nigroaenea)

    © gailhampshire, Wikimedia Commons
    Glanzlose Zwergsandbiene
    (Andrena subopaca)
    Glanzlose Zwergsandbiene, Andrena subopacaGlanzlose Zwergsandbiene
    (Andrena subopaca)

    © Dick Belgers, über Waarneming.nl, Wikimedia Commons
    Rotbeinige Körbchen-Sandbiene
    (Andrena dorsata)
    Rotbeinige Körbchen-Sandbiene, Andrena dorsataRotbeinige Körbchen-Sandbiene
    (Andrena dorsata)

    © gailhampshire, Wikimedia Commons
    Rotfransen-Erdbiene
    (Andrena haemorrhoa)
    Rotfransen-Erdbiene, Andrena haemorrhoaRotfransen-Erdbiene
    (Andrena haemorrhoa)
    Schlehen-Lockensandbiene
    (Andrena helvola)
    Schlehen-Lockensandbiene, Andrena helvolaSchlehen-Lockensandbiene
    (Andrena helvola)

    © Line Sabroe, Wikimedia Commons
    Schottische Erdbiene
    (Andrena scotica)
    Schottische Erdbiene, Andrena scoticaSchottische Erdbiene
    (Andrena scotica)

    © gailhampshire, Wikimedia Commons
    Wald-Lockensandbiene
    (Andrena fucata)
    Wald-Lockensandbiene, Andrena fucataWald-Lockensandbiene
    (Andrena fucata)

    © Teppo Mutanen 2007, www.insects.fi, No rights reserved
    Zaunrüben-Sandbiene
    (Andrena florea)
    Zaunrüben-Sandbiene, Andrena floreaZaunrüben-Sandbiene
    (Andrena florea)

    © Aiwok, Wikimedia Commons
    Sandrasen-Maskenbiene
    (Hylaeus angustatus)
    Sandrasen-Maskenbiene, Hylaeus angustatusSandrasen-Maskenbiene
    (Hylaeus angustatus)

    © Arnstein Staverlokk, Wikimedia Commons
    Mauer-Maskenbiene
    (Hylaeus hyalinatus)
    Mauer-Maskenbiene, Hylaeus hyalinatusMauer-Maskenbiene
    (Hylaeus hyalinatus)

    © André van Dam, über Waarneming.nl, Wikimedia Commons
    Rostrote Mauerbiene
    (Osmia bicornis)
    Rostrote Mauerbiene, Osmia bicornisRostrote Mauerbiene
    (Osmia bicornis)
    Schwarzspornige Stängel-Mauerbiene
    (Osmia leucomelana)
    Schwarzspornige Stängel-Mauerbiene, Osmia leucomelanaSchwarzspornige Stängel-Mauerbiene
    (Osmia leucomelana)

    © Dick Belgers, über Waarneming.nl, Wikimedia Commons
    Weidenröschen-Blattschneiderbiene
    (Megachile lapponica)
    Weidenröschen-Blattschneiderbiene, Megachile lapponicaWeidenröschen-Blattschneiderbiene
    (Megachile lapponica)

    © Arnstein Staverlokk/Norsk institutt for naturforskning, Wikimedia Commons

    Schmetterlinge

    Brauner Bär
    (Arctia caja)
    Brauner Bär, Arctia cajaBrauner Bär
    (Arctia caja)

    © jp HAmon, Wikimedia Commons
    Purpurbär
    (Rhyparia purpurata)
    Purpurbär, Rhyparia purpurataPurpurbär
    (Rhyparia purpurata)

    © Siga, Wikimedia Commons
    Russischer Bär
    (Euplagia quadripunctaria)
    Russischer Bär, Euplagia quadripunctariaRussischer Bär
    (Euplagia quadripunctaria)

    © Jean-Pol Grandmont, Wikimedia Commons
    Schlehen-Bürstenspinner
    (Orgyia antiqua)
    Schlehen-Bürstenspinner, Orgyia antiquaSchlehen-Bürstenspinner
    (Orgyia antiqua)

    © Beentree, Wikimedia Commons
    Schönbär
    (Callimorpha dominula)
    Schönbär, Callimorpha dominulaSchönbär
    (Callimorpha dominula)

    © Jean.claude, Wikimedia Commons
    Brombeerspinner
    (Macrothylacia rubi)
    Brombeerspinner, Macrothylacia rubiBrombeerspinner
    (Macrothylacia rubi)

    © Rasbak, Wikimedia Commons
    Distelfalter
    (Vanessa cardui)
    Distelfalter, Vanessa carduiDistelfalter
    (Vanessa cardui)
    Kaisermantel
    (Argynnis paphia)
    Kaisermantel, Argynnis paphiaKaisermantel
    (Argynnis paphia)

    © Andreas Eichler, Wikimedia Commons
    Grüner Zipfelfalter
    (Callophrys rubi)
    Grüner Zipfelfalter, Callophrys rubiGrüner Zipfelfalter
    (Callophrys rubi)

    © Harald Süpfle, Wikimedia Commons
    Kleines Nachtpfauenauge
    (Saturnia pavonia)
    Kleines Nachtpfauenauge, Saturnia pavoniaKleines Nachtpfauenauge
    (Saturnia pavonia)

    © jean-pierre Hamon, Wikimedia Commons
    Ligusterschwärmer
    (Sphinx ligustri)
    Ligusterschwärmer, Sphinx ligustriLigusterschwärmer
    (Sphinx ligustri)

    © Gaudete, Wikimedia Commons
    Mondfleckiger Blütenspanner
    (Eupithecia centaureata)
    Mondfleckiger Blütenspanner, Eupithecia centaureataMondfleckiger Blütenspanner
    (Eupithecia centaureata)

    © Patrick Clement from West Midlands, England, Wikimedia Commons
    Schlehenspanner
    (Angerona prunaria)
    Schlehenspanner, Angerona prunariaSchlehenspanner
    (Angerona prunaria)

    © Patrick Clement, Wikimedia Commons

    Zweiflügler, z.B. Schwebfliegen

    Späte Wespenschwebfliege
    (Chrysotoxum festivum)
    Späte Wespenschwebfliege, Chrysotoxum festivumSpäte Wespenschwebfliege
    (Chrysotoxum festivum)

    © Martin Andersson, Wikimedia Commons
    Gemeine Sumpfschwebfliege
    (Helophilus pendulus)
    Gemeine Sumpfschwebfliege, Helophilus pendulusGemeine Sumpfschwebfliege
    (Helophilus pendulus)