Pflanzen, Insekten & Heilkraft

Letzte Änderung: 16.07.2023
Eingriffliger Weißdorn (Crataegus monógyna)Zur Druckansicht
Alternative Bezeichnungen: Hagedorn, Winter-Kirsche, Mehlfässchen-Strauch, Einkern-Weißdorn
Gattung: Crataegus
Familie: Rosáceae (Rosengewächse)
Klimazone(n): Warmgemäßigtes Klima
Ursprüngl. Heimat: Europa, Asien
Häufigkeit: Häufig


Allgemeine Informationen

Herkunft und Wachstumsbedingungen:
Der Eingrifflige Weißdorn ist in Mitteleuropa und Vorderasien verbreitet. Er wächst an Hecken, in Gebüschen und an Wald- und Wegrändern und bevorzugt kalkhaltige, eher trockene Böden an lichten Standorten. Die Pflanze zählt zu den Pioniergehölzen und kommt mit kargen, nährstoffarmen Böden zurecht.

Erscheinung:
Weißdorn wächst als Strauch oder kleiner Baum und ist ein Tiefwurzler. An den Ästen befinden sich kräftige, bis zu 2 cm lange Dornen.
Die Blätter besitzen tiefe Einbuchtungen (3-7-lappig), was diese Weißdornart auch vom Zweigriffligen Weißdorn unterscheidet. Der Blattrand selbst ist gezähnt.

Blüte:
Die Blüten sind in Doldenrispen angeordnet und besitzen nur einen Fruchtknoten (Griffel). Die Staubblätter sind rot. Sie duften leicht unangenehm. Die Blüten werden von Bienen, Faltern und zahlreichen Schmetterlingsarten besucht.

Vermehrung:
Nach der Befruchtung bilden sich rot leuchtende, fleischige Früchte, die lediglich einen Kern besitzen. Sie sind essbar, jedoch mit fadem Geschmack.

Wissenswertes

Für zahlreiche Vogelarten sind die Früchte im Winter eine wichtige Nahrungsquelle. Im Frühjahr dienen die schwer zugänglichen Gebüsche als idealer Brutplatz.

Verwendung der Pflanze

Die Früchte können zu Fruchtaufstrichen weiterverarbeitet werden. Da sie nur wenig Eigengeschmack besitzen, werden sie häufig zusammen mit anderen Früchten gemischt. Sie können auch roh verzehrt werden.
Junge zarte Blätter können direkt als Salatbeilage verwendet werden.
Samen können als Kaffeeersatz dienen. Vor dem Aufbrühen müssen sie dazu zunächst geschrotet und geröstet werden.

Typ der Pflanze:Strauch
Wuchsform:Aufrecht
Wuchshöhe:max. 10 m
Eigenschaften:Essbar
 Tiefwurzler
 Heilpflanze
 Pionierpflanze
 Schnittverträglich
 Bienen-/Hummel-Weide
 Schmetterlings-Weide
 Vogel-Weide
 Insb. Honigbienen-Weide

Licht-Verhältnisse:Sonnig, Halb-Schatten
Boden:Trocken, Mäßig feucht
 Basisch

Blüte: Mai - Jun
Blütenstand:Dolden-Rispe
Blütenform:5 Kronblätter
Pollen / Nektar:Mäßig / Mäßig
Geschlecht:Zwitter (Zwei-Geschlechtig)
Frucht-/ Samenzeit:    Aug - Okt
Fruchttyp:Sammelfrucht: Apfelfrucht

Blattform:Eiförmig, Elliptisch
Blattrand:Gezähnt
Blattadern:Fiedernervig, Netznervig: Mehrere Hauptnerven mit Seiten-Nerven

Heilwirkungen der Pflanze

Stichwörter:
Kopfschmerzen, Migräne, Durchblutungsstörungen, Herz-Rhythmus-Störungen, Herz-Schwäche, Schwindel-Zustände, Arterienverkalkung, Bluthochdruck, Niedriger Blutdruck, Oxidativer Stress, Nervosität, Erregungszustände, Schlafstörungen, Entzündung

Weißdorn kann bei Herz- und Kreislauf-Erkrankungen verwendet werden. Ein Tee aus Blüten, Blättern oder Früchten wirkt Blutdruck senkend (reguliert jedoch auch niedrigen Blutdruck), stärkt die Herzmuskulatur und fördert die Durchblutung. Außerdem hilft er bei Kreislauf- und Herzrhythmusstörungen. Des weiteren wirkt die Pflanze beruhigend und kann bei Nervosität und Schlaflosigkeit helfen. Auch bei Kopfschmerzen und Migräne kann die Pflanze Linderung verschaffen.
Während der Schwangerschaft sollte die Pflanze nicht eingenommen werden.

Anwendung
Verwendbare Pflanzenteile:
Blätter, Blüten, Früchte

Blüten und Blätter können im zeitigen Frühjahr geerntet werden (möglichst vormittags bei zunehmendem Mond), die roten, reifen Beeren im Herbst. Aus den getrockneten Blüten und Blättern kann ein Tee zubereitet werden. Dazu die Mischung mit kochendem Wasser übergießen und etwa 10 Minuten lang ziehen lassen. Die Früchte sollten vor der Zubereitung zunächst möglichst mit warmem Wasser übergossen werden und darin etwa 12 Stunden einweichen. Nach dieser Zeit diesen Ansatz kurz aufkochen und etwa 5 Minuten ziehen lassen.

Pflanzen-Inhaltsstoffe


Sonstige Inhaltsstoffe
Ätherische Öle, Flavonoide, Gerbstoffe, Glykoside


Nutzen für folgende Insektenarten

Anzahl Schmetterlinge: 6
Anzahl Hautflügler, z.B. Wildbienen: 7
Anzahl Zweiflügler, z.B. Schwebfliegen: 0
Anzahl Käfer: 1
Anzahl Schnabelkerfe: 0
Anzahl Heuschrecken: 0

Schmetterlinge

Admiral
(Vanessa atalanta)
Admiral, Vanessa atalantaAdmiral
(Vanessa atalanta)
Baum-Weißling
(Aporia crataegi)
Baum-Weißling, Aporia crataegiBaum-Weißling
(Aporia crataegi)

© Kurt Kulac, Wikimedia Commons
Blaukopf
(Diloba caeruleocephala)
Blaukopf, Diloba caeruleocephalaBlaukopf
(Diloba caeruleocephala)

© Adam Furlepa, Wikimedia Commons
Schlehen-Bürstenspinner
(Orgyia antiqua)
Schlehen-Bürstenspinner, Orgyia antiquaSchlehen-Bürstenspinner
(Orgyia antiqua)

© Beentree, Wikimedia Commons
Grüner Zipfelfalter
(Callophrys rubi)
Grüner Zipfelfalter, Callophrys rubiGrüner Zipfelfalter
(Callophrys rubi)

© Harald Süpfle, Wikimedia Commons
Segelfalter
(Iphiclides podalirius)
Segelfalter, Iphiclides podaliriusSegelfalter
(Iphiclides podalirius)

© Stefan.lefnaer, Wikimedia Commons

Hautflügler, z.B. Wildbienen

Bärtige Sandbiene
(Andrena barbilabris)
Bärtige Sandbiene, Andrena barbilabrisBärtige Sandbiene
(Andrena barbilabris)

© James Lindsey at Ecology of Commanster, Wikimedia Commons
Rote Ehrenpreis-Sandbiene
(Andrena labiata)
Rote Ehrenpreis-Sandbiene, Andrena labiataRote Ehrenpreis-Sandbiene
(Andrena labiata)

© Dick Belgers, Wikimedia Commons
Schottische Erdbiene
(Andrena scotica)
Schottische Erdbiene, Andrena scoticaSchottische Erdbiene
(Andrena scotica)

© gailhampshire, Wikimedia Commons
Gehörnte Mauerbiene
(Osmia cornuta)
Gehörnte Mauerbiene, Osmia cornutaGehörnte Mauerbiene
(Osmia cornuta)
Rostrote Mauerbiene
(Osmia bicornis)
Rostrote Mauerbiene, Osmia bicornisRostrote Mauerbiene
(Osmia bicornis)
Westliche Honigbiene
(Apis mellifera)
Westliche Honigbiene, Apis melliferaWestliche Honigbiene
(Apis mellifera)
Zottige Schmalbiene
(Lasioglossum villosulum)
Zottige Schmalbiene, Lasioglossum villosulumZottige Schmalbiene
(Lasioglossum villosulum)

© James Lindsey, Wikimedia Commons

Käfer