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Letzte Änderung: 24.04.2024
Sechsbindige Furchenbiene (Halictus sexcinctus)  
Unterklasse: Pterygota (Fluginsekten)
Überordnung: Neuflügler (Neoptera)
Ordnung: Hautflügler (Hymenoptera)
Familie: Schmal- und Furchenbienen (Halictidae)
Gattung: Furchenbienen (Halictus)
Heimat: Europa, Asien, Nordafrika / Orient
Vorkommen: Mäßig häufig
Gefährdung (Rote Liste): Gefährdet (3)

Allgemeine Informationen

Schmal- und Furchenbienen (Halictidae)

Halictidae ist eine Bienen-Familie, die weltweit mit über 4400 Arten vertreten ist. In den gemäßigten Zonen sind ihre Individuen häufig anzutreffen. Zu ihren Kennzeichen gehört, dass sie kurze Zungen und charakteristische Mundwerkzeuge besitzen. Teilweise werden sie auch als Schweißbienen bezeichnet, da einige kleinere Arten durch Schweiß angelockt werden.

Furchenbienen (Halictus)

In Europa gibt es etwa 85 Arten dieser Bienengattung. Furchenbienen legen ihre Nester zumeist in ebenem Boden an, manche Arten benutzen auch Böschungen oder in seltenen Fällen Steilwände. Die Nistgänge mit Tiefen von bis zu 60 cm werden selbst gegraben und enden in ovalen Zellen. Die Brutzellen werden mit einem wasserabweisenden Sekret ausgekleidet. Außerdem werden neben den Zellen Hohlräume geschaffen, um sie vor Feuchtigkeit zu schützen.
Die im Sommer erscheinenden Weibchen überwintern und legen im folgenden Jahr das Nest an. Alte Weibchen und Männchen sterben im Herbst. Die Paarung erfolgt im Sommer.
Furchenbienen sind überwiegend klein, schlank und durch eine bräunliche bis schwarze Grundfärbung gekennzeichnet. Erkennungsmerkmale der Gattung sind:
  • Alle Weibchen dieser Gattung besitzen eine charakteristische kahle Längsfurche in der Behaarung des letzten Hinterleibssegments.
  • Die Tergite des Hinterleibs sind im Unterschied zu den Schmalbienen (Lasioglossum) am Ende mit hellen Haarbinden versehen. Bei den Schmalbienen befinden sich die Haarbinden an der Basis der Tergite.
  • Die Vorderflügel besitzen eine auffällig gebogene Basalader sowie drei Cubitalzellen (die dritte deutlich kleiner als die erste und größer als die zweite).
  • Männchen besitzen einen langgestreckten und schmalen Körper sowie verhältnismäßig lange Fühler. Ihr Kopfschild (Clypeus) ist in der Regel durch einen hellen Bereich gekennzeichnet.

Sechsbindige Furchenbiene (Halictus sexcinctus)

Die Sechsbindige Furchenbiene ist in Europa, in Nordafrika sowie in Teilen Asiens (z.B. Kaukasusgebiet, Kleinasien) beheimatet. Sie lebt an Waldrändern, in Dünengebieten, in Sand-, Kies- und Lehmgruben, auf Magerrasen und auf Fettwiesen.
Ihr Nest legt sie in selbst gegrabenen Hohlräumen in ebenem oder geneigtem, sandigem oder lehmigem Boden an. Auch Steilwände werden genutzt. Größere Nistkolonien sind nicht selten.
Überwinternde Weibchen erscheinen Ende April. Ab Juli bis September können Männchen gesichtet werden. Junge befruchtete Weibchen fliegen bis Oktober.
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Ähnliche Insektenarten / Bezug zu anderen Insektenarten

Weitere Informationen: www.wildbienen.de
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    Merkmale

    Die Sechsbindige Furchenbiene erreicht eine Körperlänge von 14-15 mm (Weibchen) bzw. 13-16 mm (Männchen). Thorax und Kopf sind gelblich- bis rötlich-braun behaart. Der schmale und lang gestreckte Hinterleib der Männchen ist durch sechs gräulich-weiße Tergit-Endbinden gekennzeichnet. Basalbinden sind nur schwach zu erkennen. Ihre Fühler sind überwiegend rötlich-braun gefärbt. Das letzte Glied ist hakenförmig gebogen. Die Beine sind gelblich-orange gefärbt. Die Fühler und Beine der Weibchen sind schwarz. Die Behaarung ihrer Beine ist gelblich-orange. Die Längsfurche ihres Hinterleibendes ist rötlich behaart.
    Max. Größe (♀): 15 mm
    Max. Größe (♂): 16 mm

    Lebensweise

    Allgemeine Eigenschaften:
    Solitär lebend
    Nistplatz: In ebenem Erdboden nistend, In geneigtem Erdboden (z.B. in Böschungen) nistend, In vertikalen Steilwänden (z.B. Lößwand) nistend
    Die Sechsbindige Furchenbiene lebt polylektisch und ist nicht auf bestimmte Pflanzenarten beschränkt.
    Flugzeit: Apr - Okt

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    © Albert Krebs, Entomologie/Botanik, ETH Zürich