Gattung: Málva (Malve)
Familie: Malváceae (Malvengewächse)
Klimazone(n): Warmgemäßigtes Klima, Subtropisches Klima
Ursprüngl. Heimat: Europa, Asien
Häufigkeit: Häufig
Verwendung der Pflanze
Pflanzen-Bilder
Heilwirkungen der Pflanze
Pflanzen-Inhaltsstoffe
Nutzen für Insekten
Allgemeine Informationen
Herkunft und Wachstumsbedingungen:
Die Wilde Malve ist ursprünglich im südlichen Europa sowie in Teilen Asiens in Höhen von bis zu 1800 Metern beheimatet. Sie wächst an Wegrändern, auf Ruderalflächen oder in lichten Wäldern und bevorzugt eher trockene, durchlässige, tiefgründige, nährstoffreiche Böden in halbschattiger bis sonniger und warmer Lage.
Erscheinung:
Die aufrecht und krautig wachsende Pflanze besitzt eine tief reichende spindelförmige, faserige Pfahlwurzel. Der zumeist runde, Mark enthaltende Stängel ist borstig behaart und kann in Bodennähe verholzen. Die wechselständig angeordneten, lang gestielten Laubblätter sind handtellerförmig und an der Basis zumeist nierenförmig. Sie sind fünf- bis siebenlappig, häufig gewellt und besitzen einen grob gezähnten bis gesägten Rand.
Blüte:
Die Blüten erscheinen zumeist gehäuft aus den Blattachseln. Ihre fünf genagelten Kronblätter sind violett gefärbt und mit dunklen Adern versehen. Die zahlreichen Staubblätter sind walzenförmig miteinander verwachsen und hüllen den Griffel vollständig ein. Die Blüten sind zunächst männlich und wandeln sich nach der Pollenentleerung in weibliche Blüten um. Dadurch soll eine Selbstbestäubung möglichst verhindert werden. Der fünfteilige, behaarte Kelch ist von zwei bis drei behaarten, länglichen Hüllblättern umgeben. Die Bestäubung der Blüten erfolgt durch Insekten wie z.B. Hummeln oder Schwebfliegen.
Vermehrung:
Nach der Befruchtung bilden sich ringförmige Spaltfrüchte, die sich aus jeweils bis zu 12 nierenförmigen, harten Teilfrüchten mit rauer Oberfläche zusammensetzen. Vegetativ kann die Pflanze durch Teilung vermehrt werden, nachdem sich unterirdisch Adventivknospen entwickelt haben, aus denen neue Stängel hervorgehen.
Wissenswertes
Verschiedene Insektenarten wie z.B. Bienen oder Ohrwürmer nutzen die Blüten der Pflanze als willkommene Schlafgelegenheit.Verwendung der Pflanze
Die Wilde Malve ist eine Nutzpflanze, die als Gemüse- und Heilpflanze verwendet werden kann. Ihre jungen Blätter sind reich an Vitaminen und eine willkommene Salat-Beilage. Die Blüten können Tee-Mischungen beigegeben oder roh gegessen werden. Auch die Früchte sind z.B. als Kapernersatz verwendbar. In unreifem Zustand können sie zudem roh geknabbert werden.Aus der gesamten Pflanze können gelblich-grüne Farbstoffe gewonnen werden. Insbesondere die Blüten können zur Gelbfärbung verwendet werden.
Wissenschaftliche Untersuchungen haben ergeben, dass sich die Wilde Malve als Energiepflanze für die Biogasgewinnung eignet, ebenso wie Beifuß und Rainfarn.
Typ der Pflanze: | Zwei-Jährig, Staude |
Wuchsform: | Aufrecht |
Wuchshöhe: | max. 120 cm |
Eigenschaften: | Essbar |
Tiefwurzler | |
Heilpflanze | |
Bienen-/Hummel-Weide | |
Grün-Dünger | |
Schmetterlings-Weide |
Licht-Verhältnisse: | Sonnig, Halb-Schatten |
Boden: | Trocken, Mäßig feucht |
Nährreich |
Aussaat: | Feb - Apr |
Blüte: | Mai - Sep |
Blütenform: | 5 Kronblätter |
Pollen / Nektar: | Kaum / Viel |
Geschlecht: | Zwitter (Zwei-Geschlechtig) |
Frucht-/ Samenzeit: | Jul - Okt |
Fruchttyp: | Schließfrucht: Spaltfrucht |
Blattform: | Kreisförmig, Rund, Nierenförmig, Handförmig geteilt |
Blattrand: | Gesägt, Gezähnt |
Blattadern: | Fiedernervig, Netznervig: Mehrere Hauptnerven mit Seiten-Nerven |
Heilwirkungen der Pflanze
Stichwörter:Zahnfleisch-Entzündung, Mundschleimhaut-Entzündung, Hämorrhoiden, Durchfall, Darmbeschwerden, Verdauungsbeschwerden, Magen-Geschwür, Magenschleimhaut-Entzündung, Reiz-Magen, Sodbrennen, Magenbeschwerden, Wund-Infektion, Insekten-Stiche, Atemwegs-Beschwerden, Bronchitis, Fieber, Heiserkeit, Infekt, Husten, Erkältung, Angst-Zustände, Nervosität, Erregungszustände, Entzündung, Abwehrschwäche, Schmerzen
Die Pflanze wirkt beruhigend, Schmerz lindernd, Fieber senkend, antibakteriell und entzündungshemmend. Sie hilft bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum sowie des Magen-Darm-Traktes. Bei Hustenerkrankungen trägt die Pflanze zur Schleimbildung bei und hilft bei dessen Abtransport.
Äußerlich können vor allem die Blätter in Form von Umschlägen zur Wundheilung beitragen. Frische Blätter können zerdrückt direkt auf entzündliche Stellen gelegt werden und helfen außerdem bei Insektenstichen.
Anwendung
Verwendbare Pflanzenteile:
Blätter, Blüten
Aus den getrockneten Blüten und Blättern lässt sich Tee zubereiten. Dazu die Mischung mit heißem Wasser übergießen und für etwa 10-15 Minuten ziehen lassen, bevor abgeseiht werden kann.
Pflanzen-Inhaltsstoffe
Vitamine | Enthaltene Menge in 100g | Durchschnitt aller Pflanzen | Empfohlene Tages-Menge |
---|---|---|---|
Vitamin C (Ascorbinsäure) | Menge unbekannt | Ø 59.484 mg | 100 mg |
Vitamin E (Tocopherol) | Menge unbekannt | Ø 2.73 mg | 12 mg |
Sonstige Inhaltsstoffe
Ätherische Öle, Flavonoide, Gerbstoffe, Schleimstoffe
Harmonie mit anderen Pflanzen:
(Onopórdum acánthium)
(Onopórdum acánthium)
Familie: Compósitae (Korbblütengewächse)
(Lupínus polyphýllus)
(Lupínus polyphýllus)
Familie: Leguminósae (Schmetterlingsblütengewächse)
(Oenothéra biénnis)
(Oenothéra biénnis)
Familie: Onagráceae (Nachtkerzengewächse)
Nutzen für folgende Insektenarten
Anzahl Schmetterlinge: 2Anzahl Hautflügler, z.B. Wildbienen: 5
Anzahl Zweiflügler, z.B. Schwebfliegen: 0
Anzahl Käfer: 0
Anzahl Schnabelkerfe: 1
Anzahl Heuschrecken: 0
Schmetterlinge
Hautflügler, z.B. Wildbienen
(Eucera macroglossa)
(Eucera macroglossa)
© Fritz Geller-Grimm, Wikimedia Commons