Pflanzen, Insekten & Heilkraft

Letzte Änderung: 28.04.2024
Schwarz-Pappel (Pópulus nígra)Zur Druckansicht
Alternative Bezeichnungen: Saarbaum
Gattung: Pópulus
Familie: Salicáceae (Weidengewächse)
Klimazone(n): Warmgemäßigtes Klima
Ursprüngl. Heimat: Europa, Asien, Nordafrika / Orient
Häufigkeit: Mäßig häufig


Allgemeine Informationen

Herkunft und Wachstumsbedingungen:
Die Schwarz-Pappel ist in Europa, in Nordafrika sowie in West- und Zentralasien beheimatet. Ihr natürlicher Lebensraum sind Auengebiete und Flussufer. Der Baum wächst bevorzugt auf mäßig feuchten bis trockenen, durchlässigen, gut durchlüfteten, tiefgründigen, nährstoffreichen, kalkhaltigen lehmigen Kies- und Sandböden an möglichst warmen und sonnigen bis halbschattigen Orten. Die Schwarz-Pappel ist relativ anpassungsfähig und erreicht ein maximales Alter von 150-200 Jahren. In seltenen Fällen kann sie auch bis zu 300 Jahre alt werden. Der Baum ist außerdem sehr schnellwüchsig. Zuwachsraten von bis zu einem Meter pro Jahr sind möglich. Der Wasserbedarf ist dementsprechend hoch. Die Schwarz-Pappel toleriert periodische Überschwemmungen und gehört zu den eher konkurrenzschwachen Baumarten.
Die genetisch ursprüngliche Form der Schwarz-Pappel wird in den Roten Listen bedrohter Pflanzenarten geführt, da sie aufgrund zurückgehender Lebensräume (vor allem Weichholz-Auenwälder) und der Kreuzung mit anderen Pappelarten verhältnismäßig selten geworden ist.

Erscheinung:
Die Schwarz-Pappel ist ein aufrecht wachsender Baum, der bis zu 30 Meter hoch wächst. Ältere Bäume können von mächtigem, knorrigem Wuchs sein. Der Stammdurchmesser kann über 2 Meter betragen. Die Borke ist gräulich-braun gefärbt und tief längs-furchig, mitunter durch quer verlaufende Korkwülste geprägt. Die Baumkrone ist unregelmäßig und ausladend. Die Schwarz-Pappel gehört zu den Flachwurzlern. Die Wurzeln können sich sehr weit vom Stamm aus im Oberboden ausbreiten.
Die Laubblätter eines Baumes unterscheiden sich in ihrer Form. Je nach Art des Triebes können sie eine eher breite, rhombische (Kurztriebe) oder eine rhombisch-eiförmige Form (Langtriebe) haben. Sie sind am äußeren Ende zugespitzt und beidseitig grün. Der Blattrand ist gekerbt bis fein gesägt. Im Herbst verfärben sich die Blätter gelb.

Blüte:
Die Schwarz-Pappel ist zweihäusig getrenntgeschlechtlich, d.h. es gibt männliche und weibliche Bäume. Die Blüten sind gestielt und wachsen noch vor dem Laubaustrieb aus den Achseln von Tragblättern. Die männlichen Blüten erscheinen als lange und schlaff herabhängende Kätzchen. Die Staubbeutel der Staubblätter sind purpurrot gefärbt. Die grünen weiblichen Kätzchen sind gestreckt und besitzen einen Fruchtknoten mit zwei gelben Narben. Nektardrüsen sind nicht vorhanden. Die Bestäubung erfolgt durch den Wind.

Vermehrung:
Nach der Befruchtung bilden sich Kapselfrüchte. Die Kapseln enthalten zahlreiche flugfähige Samen, die von einem dichten Haarflaum umgeben sind. Die Verbreitung der Samen erfolgt durch den Wind. Ein Baum kann über 25 Mio. Samen produzieren.
Vegetativ kann sich die Schwarz-Pappel durch Stockausschläge vermehren. Auch Stecklingsvermehrung ist möglich.

Wissenswertes

Die Schwarz-Pappel ist in der Lage, kontaminierten Böden Schwermetalle zu entziehen.
Knospen verbreiten einen süßlichen Duft, der durch ein klebriges Harz (Cutin) verursacht wird. Bienen sammeln das Harz gern, um daraus Propolis herzustellen.

Verwendung der Pflanze

In Kulturlandschaften wie entlang von Alleen und in Parkanlagen kann häufig eine Varietät der Schwarz-Pappel angetroffen werden, die schlanke und säulenförmig wachsende Pyramidenpappel (Populus nigra var. italica).
Das weiche, weißlich bis gelblich gefärbte Holz wird gern zum Schnitzen von Skulpturen, für Drechselarbeiten oder zum Korbflechten verwendet. Aus zerkleinertem Holz wird Holzwolle für Verpackungszwecke oder zur Verwendung als Tierstreu hergestellt. Außerdem dient das Holz zur Herstellung von Paletten, Sperrholz, Musikinstrumenten, Streichhölzern, Küchengeräten, Lebensmittelverpackungen und Papier.
Pappel-Rinde enthält Tannine, die zum Gerben von Leder genutzt werden können. Außerdem lässt sich die Rinde zum Gelbfärben nutzen.
Der Flaum der Pappelsamen kann als Füllstoff von Kissen und Decken sowie als Isoliermaterial verwendet werden. Die Fasern halten ähnlich warm wie Daunen, leiten die Feuchtigkeit jedoch deutlich besser ab. Kein Textilmaterial hat eine derart gute Kombination aus Leichtigkeit, Wärmeisolation und Feuchtetransport.

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    Ecosia-Bildersuche

    Typ der Pflanze:Baum
    Wuchsform:Aufrecht
    Wuchshöhe:max. 30 m
    Eigenschaften:Heilpflanze
     Färberpflanze
     Pionierpflanze
     Schnittverträglich

    Licht-Verhältnisse:Sonnig, Halb-Schatten
    Boden:Trocken, Mäßig feucht
     Basisch, Nährreich

    Blüte: Apr - Mai
    Blütenstand:Kätzchen
    Geschlecht:Ein-Geschlechtig, Zwei-Häusig
    Frucht-/ Samenzeit:    Mai - Jun
    Fruchttyp:Öffnungsfrucht: Kapselfrucht

    Blattform:Eiförmig, Elliptisch
    Blattrand:Gesägt, Gekerbt
    Blattadern:Fiedernervig: Hauptnerv mit Seiten-Nerven

    Heilwirkungen der Pflanze

    Stichwörter:
    Hämorrhoiden, Blasen-Beschwerden, Haut-Verbrennung, Insekten-Stiche, Fieber, Gicht, Gelenk-Rheumatismus, Gelenk-Entzündung, Entzündung, Schmerzen

    Die gerbstoffhaltige Rinde von jungen Zweigen wirkt Fieber senkend. Aus den Blättern, Knospen, Zweigen und der Rinde lassen sich Extrakte gewinnen, die sich zur Behandlung von Verbrennungen, Juckreiz und Gelenkbeschwerden eignen. Ein Tee hilft zudem bei leichten Harnwegsinfektionen.
    Aus den Knospen kann Pappel-Salbe hergestellt werden, die bei Hämorrhoiden, Verbrennungen, Schmerzen und Entzündungen hilft.

    Anwendung
    Verwendbare Pflanzenteile:
    Blätter, Rinde