Pflanzen, Insekten & Heilkraft

Schmalblättriges Weidenröschen

Epilóbium angustifólium

Alternative Bezeichnungen: Wald-Weidenröschen, Stauden-Feuerkraut, Waldschlagweide, Waldschlagweidenröschen
Gattung: Epilóbium
Familie: Onagráceae (Nachtkerzengewächse)
Klimazone(n): Warmgemäßigtes Klima
Ursprüngl. Heimat: Nordamerika

Schmalblättriges Weidenröschen

Pflanzen-Typ: Staude

Wuchsform: Aufrecht

Wuchshöhe: max. 180 cm

Blüte: Jun - Aug
Fruchtreife: Aug - Okt

Eigenschaften:

Essbar, Heilpflanze, Pionierpflanze
Bienen-/Hummel-Weide, Insb. Honigbienen-Weide, Nacht-Weide

Standort:

Sonnig, Halb-Schatten

Boden:

Mäßig feucht, Nährreich

Allgemeine Informationen

Das Schmalblättrige Weidenröschen ist auf der Nordhalbkugel weit verbreitet und in Höhen von bis zu 2500 Metern zu finden. Ursprünglich stammt die Pflanze aus Nordamerika. Sie wächst auf Waldlichtungen, an Flussufern, auf Ruderalflächen oder an Böschungen und bevorzugt frische, kalkarme, nährstoffreiche Lehmböden. Die Pflanze zählt zu den Pionierpflanzen und kann sich sehr schnell ausbreiten, wenn der Platz vorhanden ist.

Aussehen

Das Schmalblättrige Weidenröschen bildet ein kriechendes Rhizom als Überdauerungsorgan. Der aufrechte Stängel ist häufig unverzweigt und dunkel-purpurn gefärbt. Die schmalen, länglichen Laubblätter sind wechselständig angeordnet und kurz gestielt. Die Blattunterseite ist bläulich-grün gefärbt und weist deutlich sichtbare Blattnerven auf.

Die zahlreichen rosa- bis purpurfarbenen Blüten erscheinen in traubigen Blütenständen. Die Blüten besitzen vier Kronblätter und vier linealische Kelchblätter. Die Bestäubung erfolgt durch Insekten wie z.B. Bienen und andere Hautflügler. Am Blütenstand befinden sich zumeist gleichzeitig Knospen, Blüten und Früchte. Die Blüten öffnen sich von unten nach oben.

Vermehrung

Nach der Befruchtung bilden sich rot überlaufene Kapselfrüchte, die zahlreiche winzige Samen enthalten. Eine Pflanze kann hunderttausende Samen hervorbringen. Die Fruchtstände öffnen sich bei Reife und fallen durch ihren langen Haarschopf auf. Sie können Flugweiten von 10 km und mehr erreichen. Neben der Vermehrung durch Samen breitet sich die Pflanze auch vegetativ durch Wurzelsprosse und Verzweigungen des Rhizoms aus. Dadurch dient sie auch als wichtiger Bodenfestiger.

Verwendung

Die jungen Triebe, Blüten und Blätter der Pflanze sind essbar und schmecken leicht säuerlich. Sie können als Salat oder Gemüse zubereitet werden. Die Stängel können ähnlich wie Spargel gegessen werden. Auch die Wurzel ist essbar und kann als Gemüse verzehrt werden. Geröstet kann sie zudem als Kaffeeersatz verwendet werden.
Getrocknet können die Blätter als Tee verwendet werden. In Russland ist fermentierter Weidenröschentee (Koptischer Tee) verbreitet, der im Geschmack dem schwarzen Tee ähnelt.
Aus den wolligartigen Samenständen können Kerzendochte geflochten oder Schnüre hergestellt werden. Gemischt mit Ziegenwolle lassen sie sich zudem zu Decken und Umhängen verarbeiten.

Heilwirkungen

Stichwörter:
Zahnfleisch-Entzündung, Mundschleimhaut-Entzündung, Magenbeschwerden, Magenschleimhaut-Entzündung, Verdauungsbeschwerden, Darmbeschwerden, Prostata-Leiden, Blasen-Beschwerden, Nieren-Beschwerden, Wund-Infektion, Krebs, Entzündung


Das Weidenröschen wirkt antimikrobiell, entzündungshemmend, harntreibend, vitalisierend und anregend. Als Tee zubereitet hilft die Pflanze bei Prostataerkrankungen, Blasen- und Nierenerkrankungen, Schleimhautverletzungen im Mund- und Rachenraum sowie bei Magen-Darmbeschwerden.
Äußerlich angewendet unterstützt die Pflanze bei der Wundheilung.

Vitalstoffe

Vitamine Enthaltene Menge in 100g Durchschnitt aller Pflanzen Empfohlene Tages-Menge
Vitamin C (Ascorbinsäure)200 mgØ 59.484 mg100 mg

Sonstige Inhaltsstoffe
Gerbstoffe, Schleimstoffe