Pflanzen, Insekten & Heilkraft

Waldmeister

Gálium odorátum

Alternative Bezeichnungen: Hasenklee, Frauenbettstroh, Wohlriechendes Labkraut, Maikraut
Gattung: Gálium
Familie: Rubiáceae (Rötegewächse)
Klimazone(n): Warmgemäßigtes Klima
Ursprüngl. Heimat: Europa, Asien, Nordafrika / Orient

Waldmeister

Pflanzen-Typ: Staude

Wuchsform: Aufrecht

Wuchshöhe: max. 30 cm

Blüte: Apr - Jun
Fruchtreife: Jun - Sep

Eigenschaften:

Immergrün, Heilpflanze
Schmetterlings-Weide

Standort:

Schatten

Boden:

Mäßig feucht, Basisch, Nährreich, Humos

Allgemeine Informationen

Waldmeister ist in Nord-, Mittel- und Osteuropa sowie in weiten Teilen Asiens und Nordwest-Afrikas zu finden. Er wächst in Laub- und Mischwäldern (vorwiegend in Buchenwäldern) oder in Gebüschen und bevorzugt lockere, humose, nährstoff- und basenreiche Lehmböden.

Aussehen

Die Pflanze bildet unterirdisch kriechende Rhizome als Überdauerungsorgane. Aus diesen wachsen aufrechte, unverzweigte, vierkantige Stängel mit quirlig angeordneten Laubblättern. Der Blattrand ist rau.

Die sternförmigen, weißen Blüten wachsen in Trugdolden. Um Fremdbestäubung zu fördern, bildet die Pflanze ihre männlichen Staubgefäße vor den weiblichen Geschlechtsorganen aus. Die Bestäubung erfolgt durch Insekten wie z.B. Bienen.

Vermehrung

Nach der Befruchtung bilden sich Spaltfrüchte, die bei Reife in zwei einsamige, nahezu kugelige Teilfrüchte zerfallen. Durch ihre hakigen Borsten heften sich die Samen an Fell oder Kleidung und werden dadurch verbreitet. Neben der Vermehrung durch Samen vermehrt sich Waldmeister auch vegetativ durch seine kriechenden Rhizome.

Verwendung

Waldmeister-Aroma ist weit verbreitet. Die Pflanze ist nicht essbar, kann jedoch getrocknet und in Maßen als Aromastoff verwendet werden. In frischem Zustand verströmt die Pflanze deutlich weniger von ihrem typischen Duft.
Auch als Mittel gegen Motten kann Waldmeister verwendet werden.

Gut zu wissen

Verschiedene Spannerarten sind auf Labkräuter als Raupenfutter spezialisiert.

Heilwirkungen

Stichwörter:
Kopfschmerzen, Migräne, Herz-Rhythmus-Störungen, Magenbeschwerden, Reiz-Magen, Leber-Beschwerden, Gallen-Beschwerden, Nierensteine, Nieren-Beschwerden, Haut-Ausschlag, Wund-Infektion, Schlafstörungen, Erregungszustände, Nervosität, Menstruations-Störungen, Entzündung, Verkrampfung


Für Waldmeister-Tee wird das Kraut (vor oder während der Blüte) verwendet, nachdem es getrocknet wurde. Der Tee wirkt beruhigend, Gefäß erweiternd, entzündungshemmend, krampflösend und stärkt Magen, Galle, Nieren und Leber. In geringer Dosierung kann er bei Kopfschmerzen und Migräne helfen.
Bei zu hoher Dosierung kann er hingegen Kopfschmerzen oder Magenbeschwerden verursachen.
Äußerlich angewendet kann ein in Waldmeister-Tee getränkter Umschlag bei eitrigen Wunden, Ausschlägen und Geschwüren helfen.