Pflanzen, Insekten & Heilkraft

Gewöhnlicher Teufelsabbiss

Succísa praténsis

Alternative Bezeichnungen: Teufelwurz, Teufelsbiss
Gattung: Succísa
Familie: Dipsacáceae (Kardengewächse)
Klimazone(n): Warmgemäßigtes Klima
Ursprüngl. Heimat: Europa, Asien, Nordafrika / Orient

Gewöhnlicher Teufelsabbiss
Bild: © Stefan.lefnaer, Wikimedia CommonsCC-BY-SA-4.0

Pflanzen-Typ: Staude

Wuchsform: Aufrecht, Kriechpflanze, Rosettenartig, Sumpfpflanze

Wuchshöhe: max. 90 cm

Aussaat: Nov - Feb
Blüte: Jul - Sep
Fruchtreife: Aug - Okt

Eigenschaften:

Essbar, Tiefwurzler, Heilpflanze
Bienen-/Hummel-Weide, Schmetterlings-Weide

Standort:

Sonnig, Halb-Schatten

Boden:

Mäßig feucht, Feucht, Mager, Humos

Allgemeine Informationen

Der Gewöhnliche Teufelsabbiss ist im Mittelmeergebiet, in Europa sowie in Teilen Asiens (Sibirien, Kaukasus) in Höhen von bis zu 1300 Metern zu finden und wächst in Moor- und Sumpfgebieten, auf mageren Feuchtwiesen sowie in feuchten, lichten Wäldern. Die Pflanze bevorzugt wechselfeuchte, magere, humose Böden in möglichst sonniger Lage.

Aussehen

Die krautig wachsende Pflanze besitzt ein aufrecht stehendes Rhizom, das als Überdauerungsorgan dient und bis zu 50 cm tief ins Erdreich reicht. Die runden Stängel sind teils stark verzweigt und im oberen Bereich fein behaart. Die bodenständigen, gestielten Laubblätter sind rosettenförmig angeordnet. Die Stängelblätter sind ebenfalls gestielt, gegenständig angeordnet, länglich schmal bis elliptisch geformt und ganzrandig, zum Teil auch unregelmäßig fein gesägt.

Die zahlreichen halbkugelförmigen Blütenkörbchen erscheinen in doldigen Blütenständen. Es gibt sowohl Pflanzen mit ausschließlich weiblichen Blüten als auch Pflanzen mit zwittrigen Blüten. Die vier miteinander verwachsenen Kronblätter der Einzelblüten sind hell-lila bzw. bläulich bis violett gefärbt. Die Körbchen sind von schmalen, zugespitzten, behaarten Hüllblättern umgeben. Die Einzelblüten sind jeweils von einem vier-lappigen, zugespitzten, behaarten Kelch umgeben. Aus den Einzelblüten ragen deutlich erkennbar die Staubblätter heraus. Die Bestäubung der Blüten erfolgt durch Bienen, Falter und verschiedene Zweiflügler.

Vermehrung

Nach der Befruchtung bilden sich vierkantige, behaarte Achänen. Die Samen zählen zu den Kaltkeimern. Ihre Verbreitung erfolgt durch den Wind, durch Ameisen oder durch Tieranhaftung. Vegetativ vermehrt sich die Pflanze durch ihr unterirdisches Sprossachsensystem.

Verwendung

Junge Triebe der Pflanze sind essbar und können z.B. roh als Salatbeilage verzehrt werden.

Heilwirkungen

Stichwörter:
Haut-Ekzem, Wund-Infektion, Insekten-Stiche, Husten, Bronchitis, Atemwegs-Beschwerden, Verschlackung, Entzündung, Wasseransammlung


Die Pflanze wirkt Blut reinigend, entwässernd, entzündungshemmend, zusammenziehend und Schleim lösend. Sie hilft bei Atemwegsbeschwerden wie z.B. Bronchitis.
Äußerlich angewendet kann die Pflanze bei Hauterkrankungen (z.B. Ekzemen, Geschwüren, Juckreiz) helfen sowie zur Unterstützung der Wundheilung beitragen.


Anwendung
Verwendbare Pflanzenteile:
Wurzel, Blätter

Aus der zerkleinerten Wurzel, die möglichst im Spätherbst gesammelt werden sollte, kann eine Tinktur hergestellt werden. Dazu die Wurzel mit hoch-prozentigem Alkohol übergießen und für etwa drei Wochen ziehen lassen. Anschließen abseihen und bei Bedarf tröpfchenweise einnehmen.
Die Pflanze kann ebenfalls für eine Tee-Zubereitung verwendet werden. Dazu das Kraut bzw. die zerkleinerte Wurzel mit kochendem Wasser übergießen und etwa 15 Minuten lang ziehen lassen, bevor abgeseiht werden kann.

Vitalstoffe

Sonstige Inhaltsstoffe
Bitterstoffe, Gerbstoffe