Pflanzen, Insekten & Heilkraft

Sommer-Linde

Tília platyphýllos

Alternative Bezeichnungen: Bastholz, Früh-Linde, Großblättrige Linde
Gattung: Tília
Familie: Tiliáceae (Lindengewächse)
Klimazone(n): Warmgemäßigtes Klima
Ursprüngl. Heimat: Europa, Asien

Sommer-Linde

Pflanzen-Typ: Baum

Wuchsform: Aufrecht

Wuchshöhe: max. 40 m

Blüte: Mai - Jun
Fruchtreife: Sep - Okt

Eigenschaften:

Essbar, Tiefwurzler, Heilpflanze
Bienen-/Hummel-Weide, Insb. Honigbienen-Weide

Standort:

Sonnig, Halb-Schatten

Boden:

Mäßig feucht, Nährreich

Allgemeine Informationen

Die Sommer-Linde ist in Mittel- und Südeuropa sowie in Westasien beheimatet. Sie wächst in Schlucht- und Bergwäldern, an Waldrändern oder auf Feldern und bevorzugt nährstoffreiche, tiefgründige, lehmige Böden in warmer, halbschattiger bis sonniger Lage. Linden können bis zu 1000 Jahre alt werden.

Aussehen

Der Baum bildet eine tief ins Erdreich ragende Pfahlwurzel und reagiert empfindlich auf Bodenverdichtungen. Die Baumkrone beginnt schon im unteren Bereich des Baumes und entwickelt sich mit zunehmendem Alter zu einer imposanten breit-eiförmigen bis runden Form. Die Borke ist dunkelbraun und grob-rissig. Der Baumstamm kann einen Durchmesser von über 9 Meter erreichen. Die Zweige wachsen steil ansteigend. Die wechselständig angeordneten Laubblätter sind von runder Form und am Ende abrupt zugespitzt. An ihrer Basis sind die Blätter herzförmig. Der Blattstiel ist dicht mit feinen Härchen besetzt.

Die Blüten wachsen als Trugdolden und besitzen ein weißlich grünes Hochblatt. Sie sind hellgelb gefärbt und duften nach Honig. Die zahlreichen Staubblätter sind häufig in Bündeln zusammengefasst und ragen deutlich aus der Blüte heraus. Die Bestäubung erfolgt in erster Linie durch Insekten wie z.B. Bienen, Hummeln und Schwebfliegen.

Vermehrung

Nach der Befruchtung bilden sich länglich-kugelige, 5-rippige Nussfrüchte, die dicht behaart sind. Die Samen werden hauptsächlich durch den Wind verbreitet. Neben der Vermehrung durch Samen kann sich die Linde auch vegetativ durch Stockausschlag und Wurzelbrut fortpflanzen.

Verwendung

Knospen und junge zarte Linden-Blätter können in Salaten verwendet werden, Linden-Blüten als Aroma in Speisen oder als Lindenblüten-Tee.

Das helle Holz der Linde kommt häufig in der Bildhauerei, der Schnitzerei und der Drechslerei zum Einsatz. Außerdem können die Fasern (Bast) des weichen Lindenholzes zur Herstellung von Seilen, Matten, Taschen und Kleidung verwendet werden.

Heilwirkungen

Stichwörter:
Husten, Erkältung, Grippaler Infekt, Heiserkeit, Atemwegs-Beschwerden, Nervosität, Erregungszustände, Schlafstörungen, Abwehrschwäche


Lindenblüten-Tee hilft bei Erkältung und grippalen Infekten, stärkt die Abwehrkräfte und wirkt Schweiß treibend, beruhigend und Reiz lindernd. Die enthaltenen Schleimstoffe helfen zudem bei trockenem Reizhusten.


Anwendung
Verwendbare Pflanzenteile:
Blätter, Blüten

Blattknospen können roh gegessen werden. Beim Kauen entfalten sich die Schleimstoffe im Mund.

Vitalstoffe

Sonstige Inhaltsstoffe
Ätherische Öle, Flavonoide, Gerbstoffe, Schleimstoffe