Pflanzen, Insekten & Heilkraft

Schlaf-Mohn

Papáver somníferum


Gattung: Papáver
Familie: Papaveráceae (Mohngewächse)
Klimazone(n): Warmgemäßigtes Klima, Subtropisches Klima
Ursprüngl. Heimat: Europa, Asien, Nordafrika / Orient

Schlaf-Mohn

Pflanzen-Typ: Ein-Jährig

Wuchsform: Aufrecht

Wuchshöhe: max. 150 cm

Aussaat: Mär - Apr
Blüte: Jun - Aug
Fruchtreife: Jul - Sep

Eigenschaften:

Giftig, Stark giftig, Heilpflanze

Standort:

Sonnig

Boden:

Mäßig feucht, Basisch, Nährreich

Allgemeine Informationen

Schlafmohn ist im östlichen Mittelmeerraum sowie in Kleinasien beheimatet. Er wächst an Weg- und Feldrändern oder auf Ruderalflächen und bevorzugt mäßig feuchte, durchlässige, nährstoffreiche Böden an warmen und sonnigen Standorten.

Aussehen

Die krautig wachsende Pflanze besitzt einen runden, aufrechten, wenig verzweigten und teils borstig behaarten Stängel. Die grau-grünen, elliptisch geformten Laubblätter sitzen am Stängel und umfassen diesen zum Teil. Der Blattrand ist gekerbt und mehr oder weniger unregelmäßig gezähnt.

Die Blüten erscheinen einzeln und sind im Knospenstadium hängend. Sobald sich die Blüte öffnet, fallen ihre beiden Kelchblätter ab. Die vier Kronblätter sind weißlich violett gefärbt und besitzen an der Basis einen dunklen Fleck. Nach der Bestäubung verliert die Blüte ihre Kronblätter.

Vermehrung

Die zahlreichen Samen der Pflanze befinden sich in Kapselfrüchten. Die Samen der Wildform sind blau gefärbt. Bei der Aussaat sollte beachtet werden, dass die Samen zu den Lichtkeimern gehören und daher nicht mit Erde bedeckt werden sollten.

Verwendung

Mohn wird seit langer Zeit in Ost- und Vorderasien sowie in Südeuropa als Heil- und Ölpflanze angebaut.
Die essbaren Samen sind reich an Kalzium und B-Vitaminen. Ihr Morphingehalt ist in der Regel gering und gesundheitlich unbedenklich. Sie duften nussig und sind reich an Ölen. Daher werden sie häufig auch in Kosmetikprodukten (z.B. Hautcremes und Seifen) verwendet.

Gut zu wissen

Der gewerbliche und private Anbau von Schlafmohn ist in Deutschland verboten. Um ihn dennoch auf einer kleinen Fläche anbauen zu dürfen, muss eine Genehmigung bei der Bundesopiumstelle eingeholt werden.
Die Pflanze enthält verschiedene Alkaloide, unter anderem Morphin, Codein, Narkotin und Papaverin. Opium wird gewonnen, indem noch grüne Kapseln in den Abendstunden angeritzt werden. Der austretende Milchsaft verfärbt sich im Anschluss braun.
Bereits geringe Opium-Mengen wirken tödlich. Außerdem besteht ein sehr hohes Suchtpotential. Vergiftungserscheinungen reichen von Übelkeit, Erbrechen und Benommenheit bis hin zu Atemlähmung und Herzstillstand.

Heilwirkungen

Stichwörter:
Husten, Atemwegs-Beschwerden, Angst-Zustände, Depression, Nervosität, Erregungszustände, Schlafstörungen, Verkrampfung, Schmerzen


Aufgrund des hohen Suchtpotentials, der hohen Giftwirkung und des Anbau-Verbots in Deutschland wird Schlafmohn in der Naturheilkunde nicht mehr angewendet. Chemisch isoliert und unter fachkundiger Betreuung sind die Inhaltsstoffe in der Schulmedizin dennoch nicht mehr wegzudenken.
Die im Milchsaft enthaltenen Alkaloide wirken Schmerz lindernd (Morphin), Husten lindernd (Codein) und Muskel entspannend (Papaverin). Außerdem wirkt die Pflanze Krampf lösend, beruhigend und entspannend und hilft bei Depressionen, Unruhe und Schlaflosigkeit.