Pflanzen, Insekten & Heilkraft

Gemeine Nachtkerze

Oenothéra biénnis

Alternative Bezeichnungen: Gewöhnliche Nachtkerze, Rapontika, Schinkenkraut, Rübenwurzel, Hustenblume, Stolzer Heinrich
Gattung: Oenothéra
Familie: Onagráceae (Nachtkerzengewächse)
Klimazone(n): Warmgemäßigtes Klima
Ursprüngl. Heimat: Nordamerika

Gemeine Nachtkerze

Pflanzen-Typ: Zwei-Jährig

Wuchsform: Aufrecht

Wuchshöhe: max. 150 cm

Blüte: Jun - Sep
Fruchtreife: Aug - Okt

Eigenschaften:

Essbar, Tiefwurzler, Heilpflanze, Schnecken resistent, Pionierpflanze
Bienen-/Hummel-Weide, Schmetterlings-Weide, Vogel-Weide, Nacht-Weide

Standort:

Sonnig, Halb-Schatten

Boden:

Trocken, Mäßig feucht, Mager

Allgemeine Informationen

Die Gemeine Nachtkerze stammt ursprünglich aus Nordamerika und wurde nach Europa importiert, wo sie mittlerweile weit verbreitet ist. Sie wächst auf Ödflächen, an Böschungen sowie an Wegrändern und bevorzugt trockene, eher magere und möglichst kalkhaltige Böden.

Aussehen

Die gelben Blüten der Pflanze öffnen sich zumeist erst in der Abenddämmerung und sind sehr kurzlebig. Das Öffnen der Blüte geschieht häufig innerhalb weniger Minuten. Sie werden in der Regel von Nachtfaltern bestäubt, die von ihrem intensiven Geruch angelockt werden.

Vermehrung

Nach der Befruchtung bilden sich Samenkapseln, die bis zu 200 Samen enthalten können. Bei Trockenheit öffnen sich die Kapseln, so dass die Samen durch Bewegung der Pflanze herausfallen können.

Verwendung

Da die Blätter, Blüten, Samen und Wurzel der Gemeinen Nachtkerze essbar sind, wurde sie früher häufig als Gemüsepflanze angebaut. Die Wurzel wird im Herbst des ersten Jahres geerntet und vor dem Verzehr gekocht. Die Samen enthalten Öl mit mehrfach ungesättigten Fettsäuren.

Gut zu wissen

Die Samen bieten verschiedenen Vogelarten wie z.B. den Stieglitzen bis in den Frühling hinein eine wertvolle Nahrungsquelle.

Heilwirkungen

Stichwörter:
Durchblutungsstörungen, Erhöhter Cholesterinspiegel, Magenbeschwerden, Bauchschmerzen, Magenschleimhaut-Entzündung, Nieren-Beschwerden, Trockene Haut, Neurodermitis, Schuppenflechte, Haut-Ausschlag, Haut-Ekzem, Husten, Fieber, Nervosität, Prellung, Gelenk-Rheumatismus, Gelenk-Entzündung, Menstruations-Störungen, Entzündung, Diabetes, Stoffwechsel-Störung


Nachtkerzenöl, das aus den Samen der Pflanze gewonnen wird, kann zur Behandlung von Neurodermitis eingenommen werden. Es enthält viel Gamma-Linolensäure, die zudem gut für die Blutgefäße ist und entzündungshemmend wirkt. Bei Hautausschlägen können die zerstoßenen Samen auch direkt auf die Haut aufgetragen werden. Als Zutat von Hautcremes hilft es bei trockener, schuppiger und juckender Haut und wirkt beruhigend.
Die Pflanze hilft außerdem bei Arthritis, Diabetes und Menstruationsbeschwerden. Sie wirkt Gefäß erweiternd, aktiviert den Stoffwechsel und stimuliert den Muskelaufbau. Sie kann Magen- und Darmbeschwerden lindern und bei Nierenreizungen helfen. Zudem kann sie allergische Reaktionen mindern.