Pflanzen, Insekten & Heilkraft

Gemeiner Sanddorn

Hippóphaë rhamnoídes

Alternative Bezeichnungen: Weidendorn, Dünendorn, Korallenbeere, Sandbeere, Haffdorn
Gattung: Hippóphaë
Familie: Elaeagnáceae (Ölweidengewächse)
Klimazone(n): Warmgemäßigtes Klima
Ursprüngl. Heimat: Europa, Asien

Gemeiner Sanddorn

Pflanzen-Typ: Strauch

Wuchsform: Aufrecht

Wuchshöhe: max. 6 m

Blüte: Mär - Mai
Fruchtreife: Aug - Dez

Eigenschaften:

Essbar, Heilpflanze, Pionierpflanze, Schnittverträglich

Standort:

Sonnig, Halb-Schatten

Boden:

Mäßig feucht, Mager

Allgemeine Informationen

Sanddorn stammt ursprünglich aus Nepal. Inzwischen ist er in Ost- und Westasien in Höhen von bis zu 5000 Metern sowie in Mitteleuropa verbreitet. Die Pflanze ist eine typische Pionierpflanze und sehr genügsam Sie wächst bevorzugt auf kalkhaltigen Sand- und Kiesböden in sonnigen Lagen. Sie übersteht Dauerfrost und Dürreperioden.

Aussehen

Das Wurzelsystem ist sehr ausgedehnt (sowohl in Tiefe als auch in Breite). Dadurch neigt Sanddorn dazu, Nachbarpflanzen zu verdrängen.

Sanddorn besitzt männliche und weibliche Blüten, die auf verschiedenen Pflanzen wachsen (diözisch). Die männlichen Blüten bilden einen kugeligen Blütenstand, während die weiblichen Blüten in einem kurzen ährenförmigen Blütenstand stehen. Die Bestäubung erfolgt in der Regel durch den Wind.

Vermehrung

Die Früchte des Sanddorns sind gelbe bis orange-rote Schein-Steinfrüchte, die einen braun gefärbten Samen enthalten. Es dauert bis zu 8 Jahre, ehe Früchte gebildet werden. Sie sind bei Vögeln beliebt, so dass sie nach deren Verzehr zur Verbreitung der Samen beitragen. Die Samen benötigen Licht und Kälte zur Keimung.
Vegetativ vermehrt sich der Sanddorn über Wurzelsprosse.

Verwendung

Die Früchte des Sanddorns enthalten sehr viel Vitamin C und schmecken daher recht sauer. Sie werden zu Marmelade, Fruchtsaft, Obstwein oder Sanddornlikör verarbeitet oder als Nahrungsergänzungsmittel verwendet, um den Vitamingehalt zu erhöhen.
Auch in der Kosmetik finden Sanddornprodukte eine breite Anwendung (z.B. Sanddornöl als Hautpflegeprodukt).
Aufgrund seiner Windbeständigkeit und des ausgedehnten Wurzelsystems wird Sanddorn gern zur Bodenbefestigung sandiger Standorte (z.B. Dünen) verwendet. Zudem bindet er Luftstickstoff und reichert dadurch den Boden mit wertvollem Humus an.

Heilwirkungen

Stichwörter:
Anämie, Oxidativer Stress, Magenbeschwerden, Neurodermitis, Haut-Verbrennung, Wund-Infektion, Haut-Ausschlag, Haut-Ekzem, Fieber, Heiserkeit, Grippaler Infekt, Erkältung, Husten, Infekt, Gelenk-Rheumatismus, Gicht, Abwehrschwäche


Aufgrund des hohen Vitamingehalts helfen die Früchte des Sanddorns bei Vitaminmangel. Sie unterstützen die körpereigene Abwehr und können daher verschiedenen Krankheiten wie z.B. Erkältungen vorbeugen. Auch bei der Gesundung, bei der Bildung von roten Blutkörperchen und bei der Zellneubildung hilft der hohe Vitamin- und Mineralstoffgehalt. Desweiteren kann Sanddorn bei Fieber, Gicht, Rheuma sowie bei Magenbeschwerden helfen. Durch den hohen Betacarotin-Gehalt dienen die Früchte zudem als natürlicher UV-Lichtfilter und schützen vor freien Radikalen.
Äußerlich angewendet hält Sanddornöl die Haut jung und hilft bei der Heilung von Verbrennungen, Ekzemen, Neurodermitis und Geschwüren. Es wirkt wundverschließend.


Anwendung
Verwendbare Pflanzenteile:
Früchte

Vitalstoffe

Vitamine Enthaltene Menge in 100g Durchschnitt aller Pflanzen Empfohlene Tages-Menge
Vitamin A (Retinal, Retinol, Retinsäuren)1.5 mgØ 0.431 mg0.9 mg
Vitamin B1 (Thiamin)0.03 mgØ 0.165 mg1.2 mg
Vitamin B2 (Riboflavin)0.2 mgØ 0.102 mg1.5 mg
Vitamin B3 (Niacin, Nicotinsäure)0.26 mgØ 2.218 mg18 mg
Vitamin B5 (Pantothensäure)0.15 mgØ 0.46 mg6 mg
Vitamin B6 (Pyridoxin)0.1 mgØ 0.188 mg1.7 mg
Vitamin B7 (Biotin)3 µgØ 5.147 µg60 µg
Vitamin B9 (Folsäure)10 µgØ 39.332 µg200 µg
Vitamin B12 (Cyanocobalamin, Cobalamin)Menge unbekanntØ 0 µg3 µg
Vitamin C (Ascorbinsäure)500 mgØ 59.484 mg100 mg
Vitamin E (Tocopherol)3 mgØ 2.73 mg12 mg

Mineralstoffe Enthaltene Menge in 100g Durchschnitt aller Pflanzen Empfohlene Tages-Menge
Calcium42 mgØ 59.664 mg1000 mg
Eisen0.44 mgØ 2.331 mg13 mg
Kalium0.13 gØ 0.345 g3 g
Kupfer0.2 mgØ 0.46 mg2 mg
Magnesium30 mgØ 56.478 mg350 mg
Mangan0.6 mgØ 0.84 mg2 mg
Natrium4 mgØ 15.513 mg2000 mg
Phosphor9 mgØ 115.596 mg800 mg
Zink0.15 mgØ 0.881 mg13 mg