Pflanzen, Insekten & Heilkraft

Purpur-Weide

Sálix purpúrea

Alternative Bezeichnungen: Bachweide
Gattung: Sálix
Familie: Salicáceae (Weidengewächse)
Klimazone(n): Warmgemäßigtes Klima
Ursprüngl. Heimat: Europa, Asien

Purpur-Weide

Pflanzen-Typ: Strauch

Wuchsform: Aufrecht

Wuchshöhe: max. 6 m

Blüte: Mär - Apr
Fruchtreife: Jun - Jul

Eigenschaften:

Heilpflanze, Pionierpflanze, Schnittverträglich
Bienen-/Hummel-Weide, Schmetterlings-Weide, Insb. Honigbienen-Weide

Standort:

Sonnig, Halb-Schatten

Boden:

Trocken, Mäßig feucht, Feucht, Basisch, Nährreich

Allgemeine Informationen

Die Purpur-Weide ist in Europa und Asien beheimatet und wächst häufig an Wasserläufen oder in Auenwäldern. Sie zählt zu den Pionierpflanzen und bevorzugt mäßig feuchte bis feuchte, durchlässige, nährstoffreiche, kalkhaltige Schotter-, Kies- oder Sandböden an sonnigen bis halbschattigen Orten. Die schnellwüchsige Pflanze ist sehr robust und verträgt sowohl Trockenheitsperioden als auch Phasen mit Überschwemmung.

Aussehen

Der aufrecht und buschig wachsende Strauch bildet ein flaches und dicht verzweigtes Wurzelsystem mit tief reichender Hauptwurzel. Die Zweige sind sehr biegsam und kahl, in jungem Stadium gelblich braun oder purpurrot gefärbt. Ältere Zweige sind erst braun, später grau. Die zumeist gegenständig angeordneten Laubblätter besitzen einen kurzen Blattstiel und sind länglich schmal geformt. Am äußeren Ende sind sie zugespitzt. Der Blattrand ist glatt bis fein gesägt. Die Blattoberseite ist grün oder leicht bläulich und matt gefärbt. Die Blattunterseite ist etwas heller und gräulich grün. Der Hauptnerv besitzt einen auffallend hell gelblichen Farbton.

Die Purpur-Weide ist zweihäusig getrenntgeschlechtlich, d.h. männliche und weibliche Blüten wachsen auf verschiedenen Pflanzen. Die Blüten-Kätzchen sind länglich und zylindrisch geformt. Die männlichen Kätzchen sind dicht mit Blüten besetzt. Die Staubbeutel sind zunächst purpurfarben, später gelb. Die weiblichen Kätzchen erreichen eine Länge von bis zu 4 cm. Die Fruchtknoten sind klein, dicht behaart und gedrängt sitzend. Die Blüten erscheinen vor oder gleichzeitig mit den Blättern. Die Bestäubung erfolgt durch Insekten wie z.B. Honigbienen, Hummeln und andere Wildbienen.

Vermehrung

Nach der Befruchtung bilden sich vielsamige Kapselfrüchte. Die winzigen Samen werden, sobald sie reif sind und den Herbst und Winter über, durch den Wind verbreitet. Sie besitzen einen Haarkranz und können dadurch weite Strecken überwinden (Haarflieger). Junge Pflanzen sind sehr anfällig gegenüber Austrocknung und Licht- und Nährstoffkonkurrenz durch andere Pflanzen.
Vegetativ kann die Pflanze durch Stecklinge vermehrt werden.

Verwendung

Die biegsamen Zweige eignen sich gut zum Flechten von Flechtwerk wie z.B. Körben.
Aufgrund ihres dichten Wuchses eignet sich die Purpur-Weide gut als Heckenpflanze. Durch ihr dichtes und flaches Wurzelsystem ist sie außerdem gut zur Befestigung von Hängen geeignet.

Heilwirkungen

Stichwörter:
Kopfschmerzen, Migräne, Zahnfleisch-Entzündung, Mundschleimhaut-Entzündung, Hämorrhoiden, Oxidativer Stress, Nagelbett-Entzündung, Wund-Infektion, Nasen-Nebenhöhlen-Entzündung, Fieber, Heiserkeit, Erkältung, Infekt, Grippaler Infekt, Gelenk-Rheumatismus, Gicht, Gelenk-Entzündung, Rücken-Schmerzen, Entzündung, Schmerzen, Fuß-Schweiß


Weidenrinde kann für Heilzwecke verwendet werden. Sie wirkt Fieber senkend, entzündungshemmend, antioxidativ und Schmerz stillend und hilft bei Kopfschmerzen, fieberhaften Erkältungs- und Infektionskrankheiten, rheumatischen Beschwerden, Gicht und Rückenschmerzen.
Die Rinde enthält Gerbstoffe und besitzt daher eine zusammenziehende und keimhemmende Wirkung, wodurch z.B. Wundheilung gefördert wird. Äußerlich kann ein aus Weidenrinde zubereiteter Tee neben der Wundbehandlung auch zur Beruhigung entzündeter Haut oder bei Hämorrhoiden verwendet werden. Ein Weidenrinden-Absud kann zudem als Gurgelmittel bei Mundschleimhautentzündungen, Halsschmerzen und Zahnfleischbluten helfen.


Anwendung
Verwendbare Pflanzenteile:
Rinde

Im zeitigen Frühjahr kann die Rinde von zwei- oder dreijährigen Zweigen geerntet werden. Lange Streifen werden dabei mit einem Messer abgeschält und im Anschluss getrocknet. Eine weitere Zerkleinerung sollte erst direkt vor der Zubereitung erfolgen.
Weidenrinden-Tee oder -Absud: zerkleinerte Weidenrinde mit kaltem Wasser ansetzen und bis zum Sieden erhitzen. Anschließend 10-15 Minuten ziehen lassen und abseihen.

Vitalstoffe

Sonstige Inhaltsstoffe
Flavonoide, Gerbstoffe