Pflanzen, Insekten & Heilkraft

Esskastanie

Castánea satíva

Alternative Bezeichnungen: Marone, Edelkastanie
Gattung: Castánea
Familie: Fagáceae (Buchengewächse)
Klimazone(n): Warmgemäßigtes Klima
Ursprüngl. Heimat: Europa, Asien

Esskastanie

Pflanzen-Typ: Baum

Wuchsform: Aufrecht

Wuchshöhe: max. 35 m

Blüte: Jun - Jul
Fruchtreife: Okt - Nov

Eigenschaften:

Essbar, Heilpflanze
Bienen-/Hummel-Weide, Insb. Honigbienen-Weide

Standort:

Sonnig

Boden:

Mäßig feucht, Sauer, Humos

Allgemeine Informationen

Die Esskastanie ist im Mittelmeerraum und in Kleinasien zu finden. Ursprünglich ist sie vermutlich im Kaukasus beheimatet. In Deutschland wächst der Baum vorrangig in Weinanbaugebieten. Er benötigt eine gewisse Jahres-Wärmemenge und ist empfindlich gegenüber Spätfrost im Frühjahr. Der Baum bevorzugt ozeanische Klimabedingungen und saure, frische, lockere und tiefgründige Böden.

Aussehen

Der Baum kann bis zu 1000 Jahre alt werden. Der Stamm der Esskastanie ist gerade und kräftig, die Krone ist weit ausladend und hat eine rundliche Form. Das Wurzelsystem ist sehr kräftig ausgeprägt. Die Pfahlwurzel ist stark verzweigt, dringt allerdings nicht allzu tief ins Erdreich ein.
Die Laubblätter sind ledrig, glänzend tiefgrün gefärbt, länglich elliptisch geformt und an der Spitze kurz zugespitzt. Der Blattrand ist deutlich gesägt.

Ess-Kastanien sind einhäusig getrenntgeschlechtig. Die männlichen Blütenstände stehen an der Basis junger Triebe. Sie bestehen aus etwa 40 köpfchenartigen Teilblütenständen, die sich an einer langen Blütenstandsachse befinden. Jeder dieser Teilblütenstände besteht wiederum aus sieben Einzelblüten. Die männlichen Blüten (Kätzchen) produzieren reichlich Pollen. Sie öffnen sich einige Tage vor den weiblichen Blüten. Die weiblichen Blüten sind Teil zweigeschlechtiger Blütenstände und befinden sich in achselständigen Zymen. Die Befruchtung erfolgt durch Fremdbestäubung. Sowohl Windbestäubung, als auch Bestäubung von zahlreichen Insektenarten (z.B. Bienen) ist möglich.

Vermehrung

Nach der Befruchtung bilden sich glänzende, dunkelbraune Nüsse, die von einem stacheligen Fruchtbecher umgeben sind. Bei Reife öffnet sich der Fruchtbecher und gibt bis zu drei Früchte frei. Die Verbreitung der Früchte erfolgt hauptsächlich durch Eichhörnchen, Siebenschläfer, Krähen und Häher. Erste Früchte werden erst ab einem Baumalter von etwa 25 Jahren gebildet.

Verwendung

Die Früchte (Maroni) sind essbar und reich an den Kohlenhydraten Stärke und Saccharose. Sie besitzen einen zart süßen, nussigen und etwas mehligen Geschmack. Maroni können entweder samt Schale geröstet oder gekocht und anschließend geschält werden.
Das Holz des Baumes ist leicht zu bearbeiten und weitgehend witterungs- und fäulnisbeständig. Es wird häufig zu Möbeln und Fenster- und Türrahmen verarbeitet, aber auch zu Gartenzäunen, Weidepfosten oder Weinfässern.
Die Borke kann zum Gerben von Leder verwendet werden.

Heilwirkungen

Stichwörter:
Magenbeschwerden, Sodbrennen, Verdauungsbeschwerden, Darmbeschwerden, Durchfall, Nieren-Beschwerden, Wund-Infektion, Bronchitis, Husten, Infekt, Depression, Schlafstörungen, Verschlackung, Entzündung


Die Blätter des Baumes können bei Husten, Bronchitis, zur Wundbehandlung und bei Durchfall verwendet werden. Sie wirken Schleim lösend, zusammenziehend und entzündungshemmend.
Außerdem besitzen die Blätter einen Keim tötenden Mechanismus. Dabei werden die Bakterien nicht abgetötet, sondern ein Extrakt aus den Blättern verhindert die Kommunikation der Bakterien untereinander sowie die Produktion von Toxinen.
Die Früchte sind reich an der Aminosäure Tryptophan, die zur Herstellung des "Glückshormons" Serotonin dient. Außerdem sind sie Nieren stärkend, wärmend und basisch und helfen bei der Entsäuerung des Körpers.


Anwendung
Verwendbare Pflanzenteile:
Blätter, Früchte

Ein Brei aus den Früchten (Maroni) hilft bei Magen-Darm-Beschwerden. Dazu die Früchte kochen und zerdrücken und zusammen mit einem Brei aus Dinkelmehl, Wasser und etwas Süße (z.B. Süßholzpulver oder Honig) morgens essen.

Vitalstoffe

Sonstige Inhaltsstoffe
Gerbstoffe