Pflanzen, Insekten & Heilkraft

Gemeiner Lein

Línum usitatíssimum

Alternative Bezeichnungen: Flachs, Öl-Lein, Saat-Lein
Gattung: Línum
Familie: Lináceae (Leingewächse)
Klimazone(n): Boreales Klima, Warmgemäßigtes Klima, Subtropisches Klima
Ursprüngl. Heimat: Asien, Nordafrika / Orient

Gemeiner Lein
Bild: © Peer Schilperoord, Wikimedia CommonsCC-BY-SA-4.0

Pflanzen-Typ: Ein-Jährig

Wuchsform: Aufrecht

Wuchshöhe: max. 100 cm

Aussaat: Mär - Apr
Blüte: Jun - Aug
Fruchtreife: Aug - Sep

Eigenschaften:

Essbar, Heilpflanze
Grün-Dünger

Standort:

Sonnig

Boden:

Mäßig feucht, Nährreich

Allgemeine Informationen

Der Gemeine Lein ist eine alte Kulturpflanze, die ursprünglich vermutlich in Vorderasien und im östlichen Nordafrika beheimatet ist. Die Pflanze wird weltweit mit Ausnahme der äquatorialen Zone angebaut. Sie ist recht anspruchslos, bevorzugt jedoch tiefgründige, mäßig feuchte, eher nährstoffreiche, teils sandige Tonböden bei maritimem Klima. Lein zählt zu den Langtagspflanzen.

Aussehen

Die aufrecht wachsende Pflanze besitzt in der Regel einen einzelnen Stängel, der lediglich im oberen Bereich verzweigt ist. Ihre Pfahlwurzel ist kurz, spindelförmig und mit feinen Seitenwurzeln besetzt. Die Blätter sind länglich schmal, ganzrandig und am Stängel sitzend. Sie sind wechselständig angeordnet. Die Blattnerven sind nahezu parallel verlaufend.

Die Blüten erscheinen in rispenartigen Blütenständen. Sie besitzen fünf hellblau gefärbte Kronblätter, die mit feinen dunklen Adern durchzogen sind. In den meisten Fällen erfolgt Selbstbestäubung.

Vermehrung

Nach der Befruchtung bilden sich kugelig-eiförmige, fünffächrige Kapselfrüchte. Jedes Fach enthält zwei abgeflacht eiförmige, glatte Samen, deren Farbe je nach Sorte zwischen hellgelb und dunkelbraun variieren kann.
Die Aussaat der Pflanze sollte so zeitlich wie möglich im Frühjahr erfolgen, sobald keine Frostgefahr mehr besteht.

Verwendung

Lein liefert die bekannten Leinsamen, die häufig als Nahrungs- und Naturheilmittel verwendet werden. Sie werden z.B. Backwaren in geringen Mengen hinzugefügt oder zu Speiseöl (Leinöl) verarbeitet. Der bei der Ölgewinnung als Abfallprodukt anfallende Leinkuchen und Leinschrot ist sehr eiweißreich und wird häufig als Tierfutter verwendet.
Leinöl wird auch für die Herstellung von Farben, Wachstüchern, Schmierseife, Kosmetika, Pflegemitteln oder Linoleum verwendet.
Aus sogenanntem Faserlein werden Fasern gewonnen, aus denen z.B. Kleidung oder sonstige Textilien hergestellt werden können. Die bei der Fasergewinnung als Abfall anfallenden kurzen Fasern können zu Papier verarbeitet oder als Füllmaterial und Dämmstoff genutzt werden.

Heilwirkungen

Stichwörter:
Zahnfleisch-Entzündung, Mundschleimhaut-Entzündung, Stuhl-Verstopfung, Darmbeschwerden, Verdauungsbeschwerden, Magenschleimhaut-Entzündung, Bauchschmerzen, Magenbeschwerden, Haut-Ekzem, Haut-Ausschlag, Schuppenflechte, Furunkel, Wund-Infektion, Entzündung


Geschrotete Leinsamen können in Flüssigkeit oder Müsli eingeweicht und gegessen werden. Dazu sollte möglichst viel getrunken werden. Der Brei wirkt abführend und hilft bei Verstopfung und sonstigen Verdauungsbeschwerden sowie bei Entzündungen der Magenschleimhaut.
Äußerlich kann Lein in Form eines Umschlages angewendet werden. Hierfür werden die Samen ebenfalls geschrotet und in Wasser zu einem Brei aufgekocht. Der Umschlag kann dann bei Hautentzündungen, Schuppenflechte, Geschwüren oder Furunkeln angewendet werden, indem er auf die entsprechenden Stellen gelegt wird.

Vitalstoffe

Weitere Vitalstoffe Enthaltene Menge in 100g Durchschnitt aller Pflanzen Empfohlene Tages-Menge
ProteineMenge unbekanntØ 5.221 g55 g
BallaststoffeMenge unbekanntØ 4.853 g30 g

Sonstige Inhaltsstoffe
Schleimstoffe, Linolsäure, Linolensäure