Pflanzen, Insekten & Heilkraft

Gewöhnliche Quecke

Élymus répens

Alternative Bezeichnungen: Kriech-Quecke
Gattung: Élymus
Familie: Gramíneae (Süßgräser)
Klimazone(n): Warmgemäßigtes Klima
Ursprüngl. Heimat: Europa, Asien, Nordafrika / Orient

Gewöhnliche Quecke
Bild: © Rasbak, Wikimedia CommonsCC-BY-SA-3.0

Pflanzen-Typ: Staude

Wuchsform: Aufrecht, Kriechpflanze

Wuchshöhe: max. 150 cm

Blüte: Jun - Aug
Fruchtreife: Aug - Okt

Eigenschaften:

Essbar, Heilpflanze, Pionierpflanze
Stickstoff-Zeiger, Schmetterlings-Weide

Standort:

Sonnig, Halb-Schatten

Boden:

Mäßig feucht, Basisch, Nährreich, Humos

Allgemeine Informationen

Die Gewöhnliche Quecke ist in Europa, in Nordafrika sowie in den gemäßigten Zonen Asiens beheimatet und wächst auf Feldern, auf Fettwiesen, auf Weiden, an Wegrändern oder auf Ruderalflächen. Die Pflanze zählt zu den Pionierpflanzen und wächst bevorzugt auf mäßig feuchten bis feuchten, nährstoff- und basenreichen, dichten Lehm- oder Tonböden in halbschattiger bis sonniger Lage. Sie ist sehr anspruchslos und konkurrenzstark.

Aussehen

Die krautig und horstartig wachsende Pflanze zählt zu den Süßgräsern und breitet sich kriechend mittels unterirdischer Rhizome aus. Die bläulich-grün gefärbten, Stängel umfassenden Blätter sind schwach gerieft und häufig schlaff bogenförmig herabhängend.

Die Blüten erscheinen in lockeren, zweireihigen, schlanken, ährigen Blütenständen. Die Ährchen sind drei- bis siebenblütig und an der Blütenstandsachse anliegend. Die grünen Blüten erscheinen erst ab dem zweiten Jahr.

Vermehrung

Nach der Befruchtung bilden sich Karyopsen. Bei Reife brechen die Ährchen ab und breiten sich durch Klettanhaftung oder durch den Wind aus. Vegetativ vermehrt sich die Pflanze durch ihr unterirdisches Geflecht von ausläuferartigen Rhizomen. Diese können eine Länge von bis zu 2 Metern erreichen. Bis zu 150 Halme können am Ende oder an den Knotenpunkten der Ausläufer erscheinen. Aus Teilstücken des Rhizoms können problemlos neue Pflanzen entstehen.

Verwendung

Die Ausläufer können im Herbst oder Frühjahr während der Ruhephase geerntet, getrocknet und zu Mehl verarbeitet werden. Frische junge Ausläufer können als Salatbeilage oder Suppenzutat verwendet werden. Außerdem können die Ausläufer geröstet als Kaffee-Ersatz dienen oder zur Alkoholgewinnung genutzt werden.
Die Blätter der Quecke sind eine wichtige Futterpflanze für Gras fressende Säugetiere. Auch das Rhizom wird gern von Säugetieren wie z.B. Kaninchen, Schweinen oder Pferden gefressen. Einige Schmetterlingsraupenarten ernähren sich ebenfalls von den oberirdischen Pflanzenteilen.
Die Samen werden gern von Vögeln wie z.B. Finken und Ammern gefressen.

Gut zu wissen

Über die Wurzeln der Pflanze werden Stoffe abgegeben, die benachbarte Pflanzen im Wachstum hemmen.

Heilwirkungen

Stichwörter:
Nieren-Beschwerden, Nierensteine, Blasen-Beschwerden, Husten, Bronchitis, Atemwegs-Beschwerden, Erschöpfung, Gicht, Gelenk-Rheumatismus, Gelenk-Entzündung, Verschlackung, Entzündung, Abwehrschwäche, Verkrampfung, Schmerzen, Wasseransammlung


Aus dem getrockneten Rhizom kann ein Tee zubereitet werden, der Harn treibend wirkt, bei Entzündungen der Harnwege hilft und vorbeugend gegen Nierengrieß verwendet werden kann. Außerdem wirkt die Pflanze Blut reinigend, entzündungshemmend, stärkend, Reiz und Schmerz lindernd und Gefäß kräftigend. Sie kann zudem bei rheumatischen Beschwerden und Gicht sowie bei Katarrhen der oberen Luftwege angewendet werden.


Anwendung
Verwendbare Pflanzenteile:
Wurzel

Teezubereitung: kleine getrocknete Wurzelstücke mit kochendem Wasser übergießen und nach etwa 10 Minuten abseihen.

Vitalstoffe

Vitamine Enthaltene Menge in 100g Durchschnitt aller Pflanzen Empfohlene Tages-Menge
Vitamin A (Retinal, Retinol, Retinsäuren)6 mgØ 0.431 mg0.9 mg
Vitamin C (Ascorbinsäure)150 mgØ 59.484 mg100 mg

Mineralstoffe Enthaltene Menge in 100g Durchschnitt aller Pflanzen Empfohlene Tages-Menge
EisenMenge unbekanntØ 2.331 mg13 mg

Sonstige Inhaltsstoffe
Ätherische Öle, Flavonoide, Schleimstoffe