Pflanzen, Insekten & Heilkraft

Große Klette

Árctium láppa

Alternative Bezeichnungen: Wolfskraut, Kratzkugel, Butzenklette
Gattung: Árctium
Familie: Compósitae (Korbblütengewächse)
Klimazone(n): Warmgemäßigtes Klima
Ursprüngl. Heimat: Europa, Asien

Große Klette

Pflanzen-Typ: Zwei-Jährig

Wuchsform: Aufrecht

Wuchshöhe: max. 200 cm

Blüte: Jul - Sep
Fruchtreife: Sep - Nov

Eigenschaften:

Essbar, Heilpflanze

Standort:

Sonnig, Halb-Schatten

Boden:

Mäßig feucht, Nährreich, Humos

Allgemeine Informationen

Die Große Klette ist in den gemäßigten Zonen Europas und Teilen Asiens beheimatet. Sie wächst auf Ruderalflächen, an Wegrändern, an Ufern oder in Auwäldern und bevorzugt frische, nährstoffreiche, lockere Lehmböden.

Aussehen

Die Pflanze bildet im ersten Jahr zunächst grundständige Blätter. Erst im zweiten Jahr wächst ein aufrechter, kräftiger, geriefter, verzweigter Stängel. Bei der Wurzel handelt es sich um eine verholzende Pfahlwurzel. Die lang gestielten, wechselständig angeordneten Laubblätter sind herzförmig und auf der Unterseite grau-filzig behaart. Der Blattrand ist glatt bis grob gezähnt. Das Innere der Blattstängel ist mit Mark gefüllt. Zum oberen Bereich der Pflanze hin werden die Blätter deutlich kleiner.

Die weißlich-purpurfarbenen Blüten erscheinen in kugelförmigen Körbchen und stehen in traubigen, teils doldenförmigen Blütenständen. Diese enthalten ausschließlich Röhrenblüten. Die dünnen Hüllblätter sind spitz zulaufend und am Ende mit einem Widerhaken besetzt.

Vermehrung

Nach der Befruchtung bilden sich kugelförmige Fruchtstände, die mit Widerhaken besetzt sind. Dadurch bleiben sie leicht an Tierfellen oder an Kleidung haften. Bei den enthaltenen Samen handelt es sich um Achänen mit borstigem und leicht abbrechendem Pappus. Die braunen, dunkel gemusterten Samen sind abgeflacht und teils leicht gekrümmt.

Verwendung

Die Wurzel der Klette kann als Gemüse ähnlich wie Schwarzwurzeln zubereitet werden. Dazu sollte sie im Herbst des ersten Jahres gesammelt werden.
Auch die jungen Blattstängel zusammen mit dem darin enthaltenen Mark und junge Blätter sind essbar und können nach dem Kochen verzehrt werden.
Aus den Wurzeln lässt sich zudem ein Kaffee-Ersatz herstellen. Dazu werden die Wurzeln in Stücke geschnitten, geröstet und am Ende fein gemahlen.

Heilwirkungen

Stichwörter:
Zahnfleisch-Entzündung, Mundschleimhaut-Entzündung, Oxidativer Stress, Durchblutungsstörungen, Magenbeschwerden, Stuhl-Verstopfung, Darmbeschwerden, Magenschleimhaut-Entzündung, Gallen-Beschwerden, Leber-Beschwerden, Nierensteine, Nieren-Beschwerden, Haut-Verbrennung, Nagelbett-Entzündung, Wund-Infektion, Neurodermitis, Schuppenflechte, Furunkel, Akne, Haut-Ekzem, Haut-Ausschlag, Gelenk-Entzündung, Gelenk-Rheumatismus, Gicht, Haar-Probleme, Wasseransammlung, Diabetes, Entzündung, Verschlackung, Krebs


Der Tee wirkt Blut reinigend, antioxidativ, antibakteriell, entzündungshemmend, Schweiß treibend, Harn treibend und unterstützt die Leber und Galle. Außerdem hilft er bei rheumatischen Erkrankungen, Gicht, Nierensteinen, Ödemen sowie bei Magen-Darm-Beschwerden (z.B. Gastritis oder Verstopfung). In Form von Mundspülungen kann er bei entzündlichen Erkrankungen der Schleimhäute im Mund- und Rachenraum helfen.
Äußerlich angewendet hilft der Tee durch Anregung der Durchblutung bei Haarausfall und Schuppen sowie bei Haut-Ekzemen, Akne, Furunkeln, Geschwüren oder sonstigen Hauterkrankungen. Eine ähnliche Wirkung kann durch die Salbe, einen Ölauszug oder eine Klettenwurzel-Tinktur erzielt werden.
Frische oder getrocknete, eingeweichte Blätter können auf Verbrennungen oder Wunden aufgelegt werden und unterstützen dadurch bei der Heilung.


Anwendung
Verwendbare Pflanzenteile:
Wurzel

Die Wurzel der Klette kann in Form von Tee, als Tinktur oder als Zutat für Salben zu Heilzwecken verwendet werden.
Für die Tee-Zubereitung werden Wurzelstücke über mehrere Stunden in kaltem Wasser belassen und im Anschluss etwa eine Minute lang gekocht.

Vitalstoffe

Sonstige Inhaltsstoffe
Ätherische Öle, Bitterstoffe, Schleimstoffe