Pflanzen, Insekten & Heilkraft

Gewöhnliches Hirtentäschel

Capsélla búrsa-pastóris

Alternative Bezeichnungen: Herzkraut, Taschenkraut, Vogelkraut, Gottesherz, Teufelsblume, Hirtentäschelkraut
Gattung: Capsélla
Familie: Crucíferae (Kreuzblütler)
Klimazone(n): Warmgemäßigtes Klima
Ursprüngl. Heimat: Europa, Asien

Gewöhnliches Hirtentäschel

Pflanzen-Typ: Zwei-Jährig

Wuchsform: Rosettenartig

Wuchshöhe: max. 70 cm

Blüte: Jan - Nov
Fruchtreife: Apr - Dez

Eigenschaften:

Essbar, Tiefwurzler, Heilpflanze
Stickstoff-Zeiger

Standort:

Sonnig, Halb-Schatten

Boden:

Mäßig feucht, Nährreich

Allgemeine Informationen

Das Gewöhnliche Hirtentäschel ist im gesamten Europa verbreitet. Ursprünglich stammt die Pflanze vermutlich aus Südeuropa und Westasien. Sie wächst auf Ruderalflächen, auf Feldern oder an Wegrändern und bevorzugt nährstoffreiche Böden an hellen Standorten.

Aussehen

Die Wurzeln des Gewöhnlichen Hirtentäschels können bis zu 90 cm tief ins Erdreich reichen. Die Pflanze zählt zu den Halbrosettenpflanzen, da die Grundblätter rosettenartig angeordnet sind. Die Blätter sind gestielt und können fiederspaltig, gezähnt oder ganzrandig sein.

Die kleinen weißen Blüten wachsen in traubigen Blütenständen. Sie sind fast das gesamte Jahr über zu sehen. Die Bestäubung erfolgt neben der Selbstbestäubung durch Schwebfliegen oder kleinere Bienen.

Vermehrung

Nach der Befruchtung bilden sich herzförmige Schötchen, die zahlreiche Samen enthalten. Eine einzelne Pflanze kann bis zu 64.000 Samen produzieren, die 30 Jahre lang keimfähig bleiben können. Die Pflanze ist äußerst produktiv und kann bis zu 4 Generationen pro Jahr hervorbringen.

Verwendung

Die Samenkörner sind essbar. Sie schmecken scharf und wurden früher als Pfefferersatz verwendet.
Die Blätter können als Salat-Beilage gegessen werden und erinnern im Geschmack an Rauke.
Auch die Wurzeln sind essbar. Sie können nach dem Trocknen zu einem Pulver zerrieben werden, dass an Ingwer erinnert.

Heilwirkungen

Stichwörter:
Niedriger Blutdruck, Bluthochdruck, Arterienverkalkung, Schwindel-Zustände, Durchblutungsstörungen, Krampfadern, Hämorrhoiden, Stuhl-Verstopfung, Verdauungsbeschwerden, Appetitlosigkeit, Magenbeschwerden, Nieren-Beschwerden, Haut-Ekzem, Wund-Infektion, Atemwegs-Beschwerden, Erkältung, Gelenk-Rheumatismus, Menstruations-Störungen, Verschlackung, Entzündung


Aus dem blühenden oberirdischen Spross kann ein Tee hergestellt werden, der Blut stillend (z.B. bei starken Regelblutungen), Blutdruck regulierend, Blut reinigend, zusammenziehend, Schmerz lindernd, Harn treibend und entzündungshemmend wirkt. Außerdem hilft er bei Krampfadern, Arteriosklerose, Hämorrhoiden, Rheuma, Verdauungsbeschwerden (z.B. Verstopfung, Magenschwäche) sowie bei Infektionen der Atemwege.
Aufgrund der zusammenziehenden Wirkung wirkt die Pflanze Wehen fördernd, was bei der Einleitung einer Geburt erwünscht sein kann. Während der Schwangerschaft an sich sollte der Tee hingegen nicht getrunken werden, da er zu Fehlgeburten führen kann.
Äußerlich angewendet kann der Tee oder eine Tinktur bei Ekzemen und Wunden helfen.


Anwendung
Verwendbare Pflanzenteile:
Wurzel, Blätter, Samen

Für die Tee-Zubereitung das frische Kraut samt gereinigter Wurzel mit kochendem Wasser übergießen und 5-10 Minuten ziehen lassen.

Vitalstoffe

Vitamine Enthaltene Menge in 100g Durchschnitt aller Pflanzen Empfohlene Tages-Menge
Vitamin C (Ascorbinsäure)Menge unbekanntØ 59.484 mg100 mg

Mineralstoffe Enthaltene Menge in 100g Durchschnitt aller Pflanzen Empfohlene Tages-Menge
CalciumMenge unbekanntØ 59.664 mg1000 mg
KaliumMenge unbekanntØ 0.345 g3 g

Sonstige Inhaltsstoffe
Ätherische Öle, Flavonoide, Gerbstoffe