Pflanzen, Insekten & Heilkraft

Echter Hafer

Avéna satíva

Alternative Bezeichnungen: Saat-Hafer
Gattung: Avéna
Familie: Gramíneae (Süßgräser)
Klimazone(n): Warmgemäßigtes Klima
Ursprüngl. Heimat: Europa

Echter Hafer

Pflanzen-Typ: Ein-Jährig

Wuchsform: Aufrecht

Wuchshöhe: max. 150 cm

Aussaat: Mär - Apr
Blüte: Jun - Jul
Fruchtreife: Aug - Okt

Eigenschaften:

Essbar, Heilpflanze

Standort:

Sonnig

Boden:

Mäßig feucht, Feucht

Allgemeine Informationen

Hafer ist in den feuchteren und kühleren Gebieten Mittel- und Nordeuropas am weitesten verbreitet. Er stellt keine sonderlichen Ansprüche an den Boden und wird in der Regel als Sommergetreide angebaut.

Aussehen

Hafer wächst aufrecht und besitzt einen hohlen Halm, der durch Knoten in verschieden große Abschnitte unterteilt ist. Durch sein leistungsfähiges und dichtes Wurzelsystem kann er seinen hohen Wasserbedarf gut decken.

Der Blütenstand ist eine Rispe, die aus zahlreichen, auf Seitenachsen sitzenden Ährchen besteht. Dies unterscheidet den Hafer von anderen Getreidearten. Jede Blüte wird von einer Deckspelze und einer Vorspelze umschlossen. Bei offener Blüte erscheinen drei Staubblätter und ein behaarter Fruchtknoten mit Narbenästen. Die Bestäubung erfolgt hauptsächlich durch Selbstbestäubung oder auch durch den Wind.

Vermehrung

Nach der Bestäubung bilden sich Karyopsen als Früchte. Diese verbreiten sich durch den Wind, durch Wasserfluss oder durch Anhaften.

Verwendung

Haferkörner werden z.B. zu Haferflocken, Hafergrütze oder Getränken auf Haferbasis weiterverarbeitet.
Außerdem wird Hafer als Futter für Pferde, Rinder oder Geflügel verwendet.

Heilwirkungen

Stichwörter:
Erhöhter Cholesterinspiegel, Magenbeschwerden, Sodbrennen, Verdauungsbeschwerden, Darmbeschwerden, Nierensteine, Nieren-Beschwerden, Haut-Ekzem, Trockene Haut, Erkältung, Konzentrationsmangel, Schlafstörungen, Erschöpfung, Erregungszustände, Nervosität, Gelenk-Rheumatismus, Gicht, Verschlackung, Entzündung, Diabetes, Abwehrschwäche, Stoffwechsel-Störung


In der Heilkunde werden vor allem die oberirdischen Pflanzenteile vor der Blütezeit verwendet (Grüner Hafer), getrocknet und zu Tee verarbeitet. Dieser stärkt die Abwehrkräfte und hilft bei Erschöpfung, Nervosität, Schlaflosigkeit, Konzentrationsstörungen, Nierenleiden, Rheuma und Gicht.
Der aus den Körnern zubereitete Haferschleim senkt den Cholesterin- und Blutzuckerspiegel und wirkt entzündungshemmend. Außerdem lindert er Magen-Darm-Beschwerden.
Ein gekochter Sud aus Haferstroh als Badezusatz hilft bei trockener Haut, Juckreiz, Ekzemen, Erfrierungen, Rheuma, Gicht und sonstigen Stoffwechselstörungen.


Anwendung
Verwendbare Pflanzenteile:
Blätter, Samen

Sorgfältiges Zerkauen und Schlucken von Haferflocken bindet zusammen mit Speichel aufsteigende Magensäure und hilft bei Sodbrennen.

Vitalstoffe

Vitamine Enthaltene Menge in 100g Durchschnitt aller Pflanzen Empfohlene Tages-Menge
Vitamin B1 (Thiamin)0.52 mgØ 0.165 mg1.2 mg
Vitamin B2 (Riboflavin)0.17 mgØ 0.102 mg1.5 mg
Vitamin B5 (Pantothensäure)0.71 mgØ 0.46 mg6 mg
Vitamin B6 (Pyridoxin)0.96 mgØ 0.188 mg1.7 mg
Vitamin B7 (Biotin)13 µgØ 5.147 µg60 µg
Vitamin B9 (Folsäure)33 µgØ 39.332 µg200 µg
Vitamin E (Tocopherol)0.84 mgØ 2.73 mg12 mg

Mineralstoffe Enthaltene Menge in 100g Durchschnitt aller Pflanzen Empfohlene Tages-Menge
Calcium80 mgØ 59.664 mg1000 mg
Eisen5.8 mgØ 2.331 mg13 mg
Fluor0.095 mgØ 0.048 mg2.5 mg
Jod6 µgØ 3.559 µg200 µg
Kalium0.355 gØ 0.345 g3 g
Magnesium129 mgØ 56.478 mg350 mg
Natrium8.4 mgØ 15.513 mg2000 mg
Phosphor342 mgØ 115.596 mg800 mg
Selen7.1 µgØ 4.171 µg60 µg
Zink4.5 mgØ 0.881 mg13 mg

Weitere Vitalstoffe Enthaltene Menge in 100g Durchschnitt aller Pflanzen Empfohlene Tages-Menge
Proteine11.7 gØ 5.221 g55 g
Kohlenhydrate59.8 gØ 17.091 g300 g
Ballaststoffe5.6 gØ 4.853 g30 g

Sonstige Inhaltsstoffe
Flavonoide, Linolsäure