Pflanzen, Insekten & Heilkraft

Gewöhnlicher Giersch

Aegopódium podagrária

Alternative Bezeichnungen: Zaungiersch, Gichtkraut, Zipperleinskraut, Geißfuß, Dreiblatt
Gattung: Aegopódium
Familie: Umbellíferae (Doldengewächse)
Klimazone(n): Warmgemäßigtes Klima
Ursprüngl. Heimat: Europa, Asien

Gewöhnlicher Giersch

Pflanzen-Typ: Staude

Wuchsform: Aufrecht, Kriechpflanze

Wuchshöhe: max. 100 cm

Aussaat: Mär - Sep
Blüte: Mai - Aug
Fruchtreife: Jul - Sep

Eigenschaften:

Essbar, Heilpflanze, Schnecken resistent
Bienen-/Hummel-Weide

Standort:

Halb-Schatten, Schatten

Boden:

Mäßig feucht, Feucht, Nährreich

Allgemeine Informationen

Der Gewöhnliche Giersch ist in weiten Teilen Europas sowie in den gemäßigten Zonen Westasiens beheimatet. Er wächst an schattigen Standorten auf feuchten, stickstoffreichen Böden. Häufig ist Giersch in Gebüschen, in Parks, an Waldrändern sowie in Wäldern zu finden.

Aussehen

Die aufrecht wachsende Pflanze bildet ein Rhizom und breitet sich schnell durch zahlreiche unterirdische Ausläufer aus. Der Stängel ist längs-gerillt und hohl. Die lang gestielten Laubblätter sind dreiteilig gefiedert. Die einzelnen Blätter sind elliptisch geformt, am Rand gesägt und auf der Unterseite fein behaart. Der Blattstiel ist im Querschnitt dreieckig. Bodennahe Blätter der Pflanze können milde Winter durchaus grün überstehen.

Die Blüten erscheinen in Doppel-Dolden. Die Einzelblüten besitzen fünf weiße Kronblätter, die am äußeren Rand leicht eingeschnitten sein können. Die Kelchblätter sind eher unscheinbar. Die Blüten werden gern von Insekten wie z.B. Wildbienen, Schwebfliegen oder Käfer besucht.

Vermehrung

Die Vermehrung erfolgt hauptsächlich vegetativ durch die Ausläufer der Pflanze. Außerdem vermehrt sich Giersch durch Samen, die in zweiteiligen Spaltfrüchten enthalten sind. Die Samen verbleiben über mehrere Jahre hinweg im Boden keimfähig. Giersch zählt zu den Lichtkeimern.

Verwendung

Stängel und Blätter der Pflanze können als Salat-Beilage verwendet werden. Sie riechen leicht nach Petersilie und Spinat und enthalten wertvolle Vitamine und Mineralstoffe. Auch die Samen der Pflanze können zum Würzen von Speisen verwendet werden.

Heilwirkungen

Stichwörter:
Hämorrhoiden, Stuhl-Verstopfung, Blasen-Beschwerden, Haut-Verbrennung, Sonnenbrand, Insekten-Stiche, Erschöpfung, Gicht, Gelenk-Rheumatismus, Gelenk-Entzündung, Verschlackung, Entzündung, Abwehrschwäche, Verkrampfung, Stoffwechsel-Störung


Giersch wirkt entschlackend, Stoffwechsel anregend, Krampf lösend, abführend, entzündungshemmend und Harn treibend. Als Tee getrunken hilft er bei Gicht und rheumatischen Erkrankungen.
Äußerlich kann das zerquetschte Kraut aufgrund seiner kühlenden und Schmerz stillenden Wirkung bei Insektenstichen und Verbrennungen verwendet werden. Mit Umschlägen daraus können wiederum auch von Gicht oder Rheuma betroffene Stellen behandelt werden. Außerdem hilft die Pflanze äußerlich bei Hämorrhoiden.


Anwendung
Verwendbare Pflanzenteile:
Blätter

Aus den getrockneten Blättern kann ein Tee zubereitet werden. Dazu das Kraut mit heißem Wasser übergießen, etwa 5 Minuten lang ziehen lassen und im Anschluss abseihen.
Des weiteren lässt sich aus frischen Blättern Frischsaft herstellen, der sich sehr gut als Frühjahreskur eignet. Der Saft sollte jedoch in Maßen getrunken werden, da er ansonsten zu Durchfall führen kann.

Vitalstoffe

Vitamine Enthaltene Menge in 100g Durchschnitt aller Pflanzen Empfohlene Tages-Menge
Vitamin A (Retinal, Retinol, Retinsäuren)5 mgØ 0.431 mg0.9 mg
Vitamin C (Ascorbinsäure)200 mgØ 59.484 mg100 mg

Mineralstoffe Enthaltene Menge in 100g Durchschnitt aller Pflanzen Empfohlene Tages-Menge
Calcium100 mgØ 59.664 mg1000 mg
Eisen3 mgØ 2.331 mg13 mg
KaliumMenge unbekanntØ 0.345 g3 g
Kupfer2 mgØ 0.46 mg2 mg
Magnesium5 mgØ 56.478 mg350 mg
ManganMenge unbekanntØ 0.84 mg2 mg

Sonstige Inhaltsstoffe
Ätherische Öle, Flavonoide