Pflanzen, Insekten & Heilkraft

Färberwaid

Ísatis tinctória

Alternative Bezeichnungen: Deutsche Indigo
Gattung: Ísatis
Familie: Crucíferae (Kreuzblütler)
Klimazone(n): Warmgemäßigtes Klima, Subtropisches Klima
Ursprüngl. Heimat: Europa, Asien, Nordafrika / Orient

Färberwaid
Bild: © H. Zell, Wikimedia CommonsCC-BY-SA-3.0

Pflanzen-Typ: Zwei-Jährig

Wuchsform: Aufrecht, Rosettenartig

Wuchshöhe: max. 120 cm

Aussaat: Okt - Mai
Blüte: Mai - Jul
Fruchtreife: Jul - Aug

Eigenschaften:

Heilpflanze, Färberpflanze
Bienen-/Hummel-Weide

Standort:

Sonnig

Boden:

Trocken, Mäßig feucht, Basisch, Nährreich, Humos

Allgemeine Informationen

Der Färberwaid ist in Vorderasien sowie in Süd- und Mitteleuropa beheimatet und wächst an trockenen Hängen, in felsigem Gelände oder auf Ruderalflächen. Die Pflanze bevorzugt trockene bis mäßig feuchte, durchlässige, tiefgründige, nährstoffreiche, kalkhaltige, steinig-lehmige Böden in warmer und sonniger Lage.

Aussehen

Die Pflanze besitzt eine spindelförmige Pfahlwurzel und zählt zu den Halbrosetten-Pflanzen. Sie bildet im ersten Jahr zunächst eine Blattrosette aus gestielten, länglich-schmalen, bläulich-grünen Blättern. Im darauffolgenden Jahr wachsen mehrere aufrechte, runde, teils kantige Stängel, die im oberen Bereich verzweigt sind und rötlich überlaufen sein können. Die oberen Blätter sitzen am Stängel und umfassen diesen zum Teil. Der Blattrand ist ganz, zum Teil auch schwach gezähnt und behaart. Der weiße Mittelnerv tritt deutlich hervor. Als Schutz vor Austrocknung sind die Blätter von einer bläulich-grün erscheinenden Wachsschicht überzogen.

Die Blüten erscheinen in doldig-rispigen Blütenständen. Die Einzelblüten besitzen vier gelbe, längliche Kronblätter, die von vier kürzeren, gelblich-grünen Kelchblättern umgeben sind. Aus den Blüten ragen sechs Staubblätter sowie ein keulenförmiger Fruchtknoten heraus. Die Bestäubung erfolgt durch Insekten wie z.B. Bienen oder Schmetterlinge.

Vermehrung

Nach der Befruchtung bilden sich dunkelbraun glänzende, hängende Nuss-Schötchen, die jeweils ein bis zwei ölhaltige, gelblich-orange Samen enthalten. Die Schötchen können als solche gesät werden. Um keimen zu können, benötigen sie über einen längeren Zeitraum Feuchtigkeit. Vegetativ vermehrt sich die Pflanze durch Wurzelsprosse.

Verwendung

Die Pflanze wird als Färberpflanze verwendet. Aus ihren Blättern wird ein Farbstoff gewonnen, der sich an der Luft durch Fermentation zu Indigoblau entwickelt. Die Farbe kann zum Streichen von Holz genutzt werden und besitzt eine Pilz hemmende Wirkung.
Aus den Wurzeln der Pflanze lässt sich ein Likör (Waidbitterlikör) herstellen.

Heilwirkungen

Stichwörter:
Zahnfleisch-Entzündung, Mundschleimhaut-Entzündung, Magenbeschwerden, Magen-Geschwür, Nagelbett-Entzündung, Wund-Infektion, Haut-Pilz, Schuppenflechte, Haut-Ekzem, Krebs, Entzündung, Abwehrschwäche


Die Pflanze wirkt entzündungshemmend, antibakteriell und antiviral und stärkt das Immunsystem.
Äußerlich angewendet hilft sie bei Geschwüren, Hautkrankheiten (z.B. Schuppenflechte, Ekzeme, Entzündungen) und Pilzinfektionen. Außerdem besitzt sie eine blutstillende Wirkung.


Anwendung
Verwendbare Pflanzenteile:
Wurzel, Blätter, Samen

Aus den Blättern und der Wurzel kann ein Tee zubereitet werden, der als Gurgelmittel verwendet werden kann. In Maßen kann er auch getrunken werden und hilft bei Magenbeschwerden (z.B. Magengeschwüren) und soll Krebs hemmend wirken.
Das aus den Samen gepresste Öl hilft bei Hautkrankheiten.