Pflanzen, Insekten & Heilkraft

Echte Engelwurz

Angélica archangélica

Alternative Bezeichnungen: Arznei-Engelwurz, Angelikawurzel, Engelskraut, Brustwurz
Gattung: Angélica
Familie: Umbellíferae (Doldengewächse)
Klimazone(n): Boreales Klima, Warmgemäßigtes Klima
Ursprüngl. Heimat: Europa, Nordamerika, Asien

Echte Engelwurz
Bild: © H. Zell, Wikimedia CommonsCC-BY-SA-3.0

Pflanzen-Typ: Zwei-Jährig, Staude

Wuchsform: Aufrecht

Wuchshöhe: max. 250 cm

Aussaat: Sep - Nov
Blüte: Jun - Aug
Fruchtreife: Sep - Okt

Eigenschaften:

Essbar, Heilpflanze
Bienen-/Hummel-Weide, Insb. Honigbienen-Weide

Standort:

Sonnig, Halb-Schatten

Boden:

Mäßig feucht, Feucht, Nährreich, Humos

Allgemeine Informationen

Die Echte Engelwurz ist in Nord- und Osteuropa sowie in Nordamerika, in Grönland und im nördlichen Asien zu finden. Sie wächst auf feuchten Wiesen, in Mooren oder in Uferbereichen und bevorzugt eher feuchte, durchlässige, tiefgründige, nährstoffreiche, humose Lehm- oder Tonböden in halbschattiger bis sonniger Lage.

Aussehen

Die aufrecht wachsende Pflanze besitzt eine kräftige, teils gegabelte, rötlich-braune Pfahlwurzel, die einen milchigen Saft enthält. Ihr grüner Stängel, der violett überlaufen sein kann, ist fein gerillt, innen hohl und riecht würzig. Die grundständigen, lang gestielten Laubblätter können eine Länge von bis zu 90 cm erreichen. Sie sind zwei- bis dreifach gefiedert. Die Einzelblätter sind elliptisch geformt und zum äußeren Ende hin spitz zulaufend. Der Blattrand ist deutlich gesägt.

Die Blüten erscheinen in doppeldoldigen Blütenständen. Sie besitzen fünf weißlich-grüne bis gelbe Kronblätter und duften süßlich nach Honig. Sie sind reich an Nektar und daher bei Insekten wie z.B. Hummeln oder Bienen sehr beliebt.

Vermehrung

Nach der Befruchtung bilden sich Spaltfrüchte (Doppelachänen). Die Samen sind sehr kurzlebig und sollten daher möglichst bald nach der Reife gesät werden. Sie gehören zu den Kaltkeimern.

Verwendung

Die Wurzel kann als Gemüse zubereitet werden. Auch Blätter und Stängel sind essbar und schmecken fein aromatisch. Sie können als Zugabe für Suppen, Soßen oder Salate verwendet werden.
Die Samen und Wurzel dienen als Zutat für Magenliköre.

Gut zu wissen

Die Pflanze ist schwach giftig. Frischer Pflanzensaft kann bei Hautkontakt Reizungen verursachen. Außerdem wirkt die Pflanze phototoxisch, d.h. die Haut kann nach der Einnahme der Pflanze bei Sonneneinstrahlung lichtempfindlicher reagieren (Rötung, Juckreiz, Schuppenbildung).
Es besteht Verwechslungsgefahr mit stark giftigen Pflanzen wie z.B. dem Gefleckten Schierling.

Heilwirkungen

Stichwörter:
Magenbeschwerden, Druck- und Völlegefühl, Appetitlosigkeit, Reiz-Magen, Verdauungsbeschwerden, Blähungen, Bauchspeicheldrüsen-Beschwerden, Verkrampfung, Schmerzen


Die Pflanze wirkt antimikrobiell, entkrampfend und Schmerz lindernd. Sie regt zudem den Appetit an, fördert die Bauchspeicheldrüsen-Sekretion und hilft bei Verdauungsbeschwerden wie z.B. Blähungen und Völlegefühl.
Während der Schwangerschaft oder bei einem Magen-Darm-Geschwür sollte auf die Einnahme verzichtet werden.


Anwendung
Verwendbare Pflanzenteile:
Wurzel, Blätter, Samen

Die Einnahme kann als Tee erfolgen. Für die Zubereitung wird zumeist die getrocknete Wurzel verwendet. Dazu die zerkleinerte Wurzel mit kochendem Wasser übergießen, für etwa 10 Minuten ziehen lassen und anschließend abseihen. Getrocknete Blätter (möglichst vor der Blüte geerntet) und Samen können ebenfalls verwendet werden und sind in der Wirkung etwas milder.

Vitalstoffe

Sonstige Inhaltsstoffe
Ätherische Öle, Bitterstoffe, Flavonoide