Pflanzen, Insekten & Heilkraft

Besenheide

Callúna vulgáris

Alternative Bezeichnungen: Heidekraut, Sommerheide, Herbstheide
Gattung: Callúna
Familie: Ericáceae (Heidekrautgewächse)
Klimazone(n): Boreales Klima, Warmgemäßigtes Klima
Ursprüngl. Heimat: Europa, Asien

Besenheide
Bild: © Udo Schmidt, Wikimedia CommonsCC-BY-SA-2.0

Pflanzen-Typ: Strauch

Wuchsform: Aufrecht

Wuchshöhe: max. 100 cm

Aussaat: Mär - Apr
Blüte: Aug - Okt
Fruchtreife: Mär - Apr

Eigenschaften:

Immergrün, Tiefwurzler, Heilpflanze, Färberpflanze, Schnittverträglich
Bienen-/Hummel-Weide, Schmetterlings-Weide, Insb. Honigbienen-Weide, Nacht-Weide

Standort:

Sonnig

Boden:

Trocken, Mäßig feucht, Sauer, Mager, Humos

Allgemeine Informationen

Die Besenheide ist in Mittel- und Nordeuropa sowie im westlichen Asien in Höhen von bis zu 2700 Metern beheimatet. Sie ist eine typische Pflanzenart der Heidelandschaft, aber auch auf mageren Weiden, in lichten Wäldern oder in Mooren zu finden. Die Pflanze wächst bevorzugt auf trockenen bis mäßig feuchten, durchlässigen, nährstoffarmen, sauren, humosen, sandig-torfigen Böden in sonniger, teils halbschattiger Lage. Sie kann ein Alter von etwa 40 Jahren erreichen.

Aussehen

Die Besenheide wächst als verholzender, stark verzweigter Zwergstrauch mit tief reichenden Wurzeln. Ihre gegenständig angeordneten, ledrigen Blätter liegen schuppenförmig an. Sie sind länglich schmal geformt und nur wenige Millimeter groß.

Die Blüten erscheinen nickend in traubigen Blütenständen. Sie besitzen vier weißlich-rosa bis purpurfarbene Kronblätter sowie vier Kelchblätter, die ebenso gefärbt sind. Die Kronblätter sind glockenförmig miteinander verwachsen und kleiner als die Kelchblätter. Blüten bilden sich erst ab einem Alter von vier Jahren. Sie sind reich an Pollen und Nektar und eine wichtige Nahrungsquelle für Insekten wie z.B. Bienen.

Vermehrung

Nach der Befruchtung bilden sich im Frühjahr des Folgejahres Kapselfrüchte, die zahlreiche winzige, braune Samen enthalten. Die Samen zählen zu den Lichtkeimern und werden durch den Wind verbreitet. Vegetativ vermehrt sich die Pflanze durch niederliegende, sich bewurzelnde Zweige. Typisch ist auch die Vermehrung durch Stecklinge im Spätsommer.

Verwendung

Die Triebe der Pflanze können als Besen oder aufgrund ihrer Witterungsbeständigkeit als Dachbedeckung (Heidefirst) verwendet werden.
Heidekraut ist auch eine Färberpflanze. Gelbe und grüne Farbtöne lassen sich mit ihr erzielen (grün durch Hinzugabe von Eisensulfat).

Heilwirkungen

Stichwörter:
Arterienverkalkung, Verdauungsbeschwerden, Darmbeschwerden, Durchfall, Nieren-Beschwerden, Nierensteine, Blasen-Beschwerden, Prostata-Leiden, Haut-Ekzem, Infekt, Schlafstörungen, Gelenk-Rheumatismus, Gicht, Verschlackung, Verkrampfung, Wasseransammlung, Fuß-Schweiß, Nacht-Schweiß


Heidekraut wirkt zusammenziehend, antibakteriell, antiseptisch, Krampf lösend, Blut reinigend sowie Schweiß und Harn treibend. Es hilft bei Infektionen der Harnwege, bei Nierensteinen, bei Gicht und Rheuma, bei Schlaflosigkeit sowie bei Verdauungsbeschwerden (Durchfall).
Äußerlich angewendet hilft eine Kompresse bei Hautproblemen wie z.B. Ekzemen.


Anwendung
Verwendbare Pflanzenteile:
Blätter, Blüten

Heidekraut-Tee lässt sich aus Blüten und frischen Trieben zubereiten. Dazu die Mischung mit kochendem Wasser übergießen, etwa 10 Minuten ziehen lassen und abschließend abseihen.

Vitalstoffe

Sonstige Inhaltsstoffe
Flavonoide, Gerbstoffe