Pflanzen, Insekten & Heilkraft

Besenginster

Cýtisus scopárius

Alternative Bezeichnungen: Besenstrauch, Besenpfriem, Mägdebusch, Rehweide, Rutenkraut
Gattung: Cýtisus
Familie: Leguminósae (Schmetterlingsblütengewächse)
Klimazone(n): Warmgemäßigtes Klima
Ursprüngl. Heimat: Europa, Asien

Besenginster

Pflanzen-Typ: Strauch

Wuchsform: Aufrecht

Wuchshöhe: max. 250 cm

Blüte: Apr - Jun
Fruchtreife: Aug - Okt

Eigenschaften:

Giftig, Tiefwurzler, Heilpflanze
Grün-Dünger

Standort:

Sonnig, Halb-Schatten

Boden:

Mäßig feucht, Sauer, Mager

Allgemeine Informationen

Der Besenginster ist in Europa, Vorderindien und Japan beheimatet. Er wächst in Heiden, in Waldlichtungen, an Waldrändern, an Wegrändern oder an Böschungen und bevorzugt basen- und stickstoffarme Lehm- oder Sandböden.

Aussehen

Die Pflanze zählt zu den Tiefwurzlern. Ihre Pfahlwurzel dient der Überwinterung. Sie besitzt Wurzelknöllchen mit Stickstoff bindenden Bakterien, wodurch sie den Boden mit Nährstoffen anreichert.
Die Zweige sind lang, 4-5 kantig und rutenförmig. Die dreiteiligen Laubblätter wachsen wechselständig und setzen sich aus verkehrt-eiförmigen Teilblättchen zusammen, die seidig-behaart sind. Die Blätter fallen meist früh ab, so dass der Strauch häufig bereits im Sommer kahl ist.

Die goldgelben Blüten wachsen einzeln in den Blattachseln. Sie besitzen einen langen eingerollten Griffel und sowohl kurze als auch lange Staubblätter. Durch einen raffinierten Bestäubungsmechanismus, der durch größere Insekten wie z.B. Hummeln ausgelöst wird, öffnet sich die Blüte explosionsartig und verteilt dabei ihren Pollen. Die Blüten erscheinen zumeist erst ab dem dritten Jahr.

Vermehrung

Nach der Befruchtung bilden sich dunkelbraune bis schwarze Hülsenfrüchte, die ihre Samen herausschleudern, nachdem sie getrocknet sind. Da den Samen auch ein Ölkörper anhaftet, werden sie zudem von Ameisen verbreitet. Die Samen keimen erst im zweiten Jahr und zählen zu den Lichtkeimern. Sie bleiben über viele Jahre keimfähig.

Verwendung

Aus den Zweigen wurden früher Besen hergestellt. Daher auch der Name der Pflanze.

Heilwirkungen

Stichwörter:
Niedriger Blutdruck, Schwindel-Zustände, Herz-Schwäche, Herz-Rhythmus-Störungen, Blasen-Beschwerden, Nierensteine, Nieren-Beschwerden, Gelenk-Rheumatismus, Gicht, Verschlackung


Aus den frischen Blüten und Blättern kann ein Tee zubereitet werden, der Kreislauf anregend, Blutdruck steigernd, Harn treibend und reinigend wirkt. Er kann daher bei Herzschwäche, Kreislaufregulationsstörungen und zu niedrigem Blutdruck getrunken werden. Außerdem hilft er bei Übersäuerung, Blasen- und Nierenleiden, Nierengrieß, Gicht und Rheuma.
Die Einnahme sollte jedoch in Maßen geschehen, da eine Überdosierung zu Erbrechen, Kreislaufstörungen, Lähmung bis hin zum Tod durch Ersticken führen kann. Die meisten Giftstoffe sind in den Samen enthalten.
Auch während der Schwangerschaft sollte auf die Einnahme verzichtet werden, da die Pflanze Wehen auslösen kann.