Pflanzen, Insekten & Heilkraft

Gewöhnliche Berberitze

Bérberis vulgáris

Alternative Bezeichnungen: Sauerdorn, Essigbeere, Hecken-Sauerampfer, Rote Tintenbeere
Gattung: Bérberis
Familie: Berberidáceae (Sauerdorngewächse)
Klimazone(n): Warmgemäßigtes Klima, Subtropisches Klima
Ursprüngl. Heimat: Europa, Asien, Nordafrika / Orient

Gewöhnliche Berberitze

Pflanzen-Typ: Strauch

Wuchsform: Aufrecht

Wuchshöhe: max. 300 cm

Blüte: Apr - Jun
Fruchtreife: Aug - Okt

Eigenschaften:

Giftig, Essbar, Heilpflanze
Vogel-Weide

Standort:

Sonnig, Halb-Schatten

Boden:

Trocken, Mäßig feucht, Basisch, Nährreich

Allgemeine Informationen

Die Gewöhnliche Berberitze ist in Europa und Kleinasien zu finden. Ursprünglich stammt sie vermutlich aus Nordafrika. In den Alpen wächst die Pflanze in Höhen von bis zu 2500 Metern. Sie ist in lichten Wäldern, an Waldrändern, in Gebüschen oder in Auen zu finden. Die Pflanze bevorzugt kalkhaltige, trockene bis mäßig feuchte, nährstoffreiche Böden in sonniger oder auch halbschattiger Lage.

Aussehen

Der Strauch bildet lange biegsame, graubraune Stängel, die mit 1-7 teiligen Dornen besetzt sind. Die Dornen bilden sich aus den Blättern. Die an der Sprossbasis teils mehrteiligen Laubblätter sind eiförmig und am Rand leicht gesägt.

Die gelben Blüten wachsen in hängenden traubigen Blütenständen. Sie sind stark riechend und werden von Insekten (z.B. Hautflügler, Käfer) bestäubt, auch Selbstbestäubung ist möglich.

Vermehrung

Nach der Befruchtung bilden sich rote, längliche Beeren, die von Vögeln gern gefressen werden. Diese sorgen durch Ausscheidung der Samen auch für die Verbreitung der Pflanze.

Verwendung

Die roten Früchte sind essbar und schmecken sehr sauer. Sie können zu Konfitüre oder Marmelade weiterverarbeitet, zu Saft gepresst oder getrocknet als Rosinen verwendet werden. Werden sie beim Kochen hinzu gegeben, verleihen sie dem Gericht eine süß-saure Note.
Mit Hilfe der Rinde und Wurzel können Textilien, Leder und Holz gelb gefärbt werden.

Gut zu wissen

Mit Ausnahme der Früchte ist die gesamte Pflanze giftig. Vergiftungserscheinungen reichen von Übelkeit, Magenbeschwerden, Erbrechen und Durchfall bis hin zu Nierenreizung, Krämpfen und Atemnot.
Die Früchte werden von Vögeln gern gefressen.

Heilwirkungen

Stichwörter:
Augenentzündung, Zahnfleisch-Entzündung, Mundschleimhaut-Entzündung, Bluthochdruck, Durchblutungsstörungen, Durchfall, Stuhl-Verstopfung, Darmbeschwerden, Verdauungsbeschwerden, Sodbrennen, Appetitlosigkeit, Magenbeschwerden, Bauchspeicheldrüsen-Beschwerden, Gelbsucht, Leber-Beschwerden, Gallen-Beschwerden, Nieren-Beschwerden, Haut-Ekzem, Schuppenflechte, Infekt, Erkältung, Erregungszustände, Nervosität, Entzündung, Abwehrschwäche, Verkrampfung


Aus der Wurzelrinde kann in niedriger Dosierung ein Tee zubereitet werden, der die Nierentätigkeit anregt (nicht bei Nierenentzündung anwenden), bei Leberfunktionsstörungen hilft, Bauchspeicheldrüsenentzündungen lindert sowie die Gallentätigkeit und die Verdauung (Appetitlosigkeit, Sodbrennen, Verstopfung, Darmträgheit, Durchfall) fördert. Durch seine Gefäß erweiternde Wirkung kann er außerdem bei Bluthochdruck helfen und die Durchblutung fördern. Desweiteren wirkt die Pflanze antibakteriell, antiseptisch, entkrampfend, zusammenziehend, beruhigend und entzündungshemmend. Sie hilft auch bei allgemeiner Schwäche des Körpers.
Ein Gurgelwasser aus den Wurzeln und der Rinde hilft bei Halsschmerzen und stärkt das Zahnfleisch.
Äußerlich angewendet lindert eine Berberitzenabkochung Hautbeschwerden, wie z.B. Ekzeme und Schuppenflechte.
Die Früchte helfen bei Erkältungen, lösen Verschleimungen und wirken Schweiß treibend und vitalisierend.

Vitalstoffe

Vitamine Enthaltene Menge in 100g Durchschnitt aller Pflanzen Empfohlene Tages-Menge
Vitamin C (Ascorbinsäure)Menge unbekanntØ 59.484 mg100 mg

Sonstige Inhaltsstoffe
Gerbstoffe