Pflanzen, Insekten & Heilkraft

Wiesen-Bärenklau

Heracléum sphondýlium

Alternative Bezeichnungen: Gemeiner Bärenklau, Herkuleskraut, Bärenkraut, Bärenkümmel
Gattung: Heracléum
Familie: Umbellíferae (Doldengewächse)
Klimazone(n): Warmgemäßigtes Klima
Ursprüngl. Heimat: Europa

Wiesen-Bärenklau
Bild: © Christian Fischer, Wikimedia Commons

Pflanzen-Typ: Staude

Wuchsform: Aufrecht

Wuchshöhe: max. 150 cm

Aussaat: Okt - Mär
Blüte: Jun - Okt
Fruchtreife: Jul - Okt

Eigenschaften:

Essbar, Heilpflanze
Stickstoff-Zeiger, Bienen-/Hummel-Weide

Standort:

Sonnig, Halb-Schatten

Boden:

Mäßig feucht, Feucht, Nährreich

Allgemeine Informationen

Der Wiesen-Bärenklau ist in Europa beheimatet und wächst auf Wiesen, in Auenwäldern, an Waldrändern oder an Ufern. Die Pflanze bevorzugt mäßig feuchte bis feuchte, tiefgründige, nährstoffreiche Böden an halbschattigen bis sonnigen Orten.

Aussehen

Die krautig wachsende Pflanze zählt zu den Halbrosettenpflanzen. Sie bildet einen kräftigen, kantig gefurchten, borstig behaarten, verzweigten Stängel, der teils rötlich überlaufen ist. Die wechselständig angeordneten Laubblätter sind 3- bis 4-fach gefiedert und lang gestielt. Die Fiederblättchen sind tief eingeschnitten und am Rand teils unregelmäßig gesägt. Auf der Unterseite sind sie behaart.

Die stark riechenden Blüten erscheinen in behaarten, doppeldoldigen Blütenständen. Sie besitzen je nach Unterart fünf weiße, teils gelblich-grüne bis rosafarbene Kronblätter. Die Blüten am Rand sind häufig zweiseitig symmetrisch und größer als die Blüten in der Mitte. Aus den Blüten ragen fünf Staubblätter sowie zwei Griffel mit kopfiger Narbe heraus. Die Blüten führen reichlich Nektar und sind eine beliebte Nahrungsquelle für Insekten wie z.B. Bienen, Hummeln, Käfer und Fliegen.

Vermehrung

Nach der Befruchtung bilden sich geflügelte, behaarte Doppelachänen. Die Samen werden durch Wind, Wasser oder Anhaftung verbreitet. Die Keimung der Samen wird durch kalte Temperaturen gefördert. Pro Pflanze werden bis zu 3000 Samen gebildet.

Verwendung

Die Blätter und Sprosse junger Pflanzen sind essbar und können als Wildgemüse zubereitet werden. Der Stängel älterer Pflanzen kann roh gegessen werden, nachdem er geschält wurde. Grüne unreife Früchte sind ebenfalls essbar und können als Gewürz für Backwaren oder als Zutat von Likören verwendet werden.
Junge Blätter werden gern von Wildtieren, aber auch von Kaninchen, Rindern, Schafen, Ziegen und Schweinen gefressen.

Gut zu wissen

Wiesen-Bärenklau ist weit weniger giftig als der Riesen-Bärenklau, von dem er im Jungstadium jedoch nur schwer zu unterscheiden ist. Das Berühren der haarigen Stängel und dessen Pflanzensaft kann zu unangenehmen Rötungen und Schwellungen der Haut führen (Wiesen-Dermatitis). Verantwortlich dafür sind lichtempfindlich machende Furocumarine, die zu den sekundären Pflanzenstoffen gehören und der Pflanze als Abwehrstoffe gegen Fraßfeinde und Pilzbefall dienen. Vor allem unreife Früchte sind reich an Furocumarinen.

Heilwirkungen

Stichwörter:
Bluthochdruck, Verdauungsbeschwerden, Darmbeschwerden, Durchfall, Blähungen, Blasen-Beschwerden, Nierensteine, Nieren-Beschwerden, Atemwegs-Beschwerden, Asthma, Bronchitis, Heiserkeit, Husten, Nervosität, Erregungszustände, Menstruations-Störungen


Die Pflanze stärkt die Verdauung und wirkt Blutdruck senkend, Schleim lösend, Harn treibend und beruhigend. Sie hilft bei Blähungen, Durchfall, Blasenentzündungen, Nierensteinen, Menstruationsbeschwerden, Husten und Asthma.


Anwendung
Verwendbare Pflanzenteile:
Wurzel, Blätter

Das oberirdische Kraut kann zu Beginn der Blütezeit gesammelt und getrocknet werden. Die Wurzel sollte im Herbst oder Frühjahr geerntet werden. Aus dem Kraut und der Wurzel kann Tee oder eine Tinktur zubereitet werden.

Vitalstoffe

Sonstige Inhaltsstoffe
Ätherische Öle