Pflanzen, Insekten & Heilkraft

Letzte Änderung: 20.04.2024
Schmalblättriges Weidenröschen (Epilóbium angustifólium)Zur Druckansicht
Alternative Bezeichnungen: Wald-Weidenröschen, Stauden-Feuerkraut, Waldschlagweide, Waldschlagweidenröschen
Gattung: Epilóbium
Familie: Onagráceae (Nachtkerzengewächse)
Klimazone(n): Warmgemäßigtes Klima
Ursprüngl. Heimat: Nordamerika
Häufigkeit: Häufig


Allgemeine Informationen

Herkunft und Wachstumsbedingungen:
Das Schmalblättrige Weidenröschen ist auf der Nordhalbkugel weit verbreitet und in Höhen von bis zu 2500 Metern zu finden. Ursprünglich stammt die Pflanze aus Nordamerika. Sie wächst auf Waldlichtungen, an Flussufern, auf Ruderalflächen oder an Böschungen und bevorzugt frische, kalkarme, nährstoffreiche Lehmböden. Die Pflanze zählt zu den Pionierpflanzen und kann sich sehr schnell ausbreiten, wenn der Platz vorhanden ist.

Erscheinung:
Das Schmalblättrige Weidenröschen bildet ein kriechendes Rhizom als Überdauerungsorgan. Der aufrechte Stängel ist häufig unverzweigt und dunkel-purpurn gefärbt. Die schmalen, länglichen Laubblätter sind wechselständig angeordnet und kurz gestielt. Die Blattunterseite ist bläulich-grün gefärbt und weist deutlich sichtbare Blattnerven auf.

Blüte:
Die zahlreichen rosa- bis purpurfarbenen Blüten erscheinen in traubigen Blütenständen. Die Blüten besitzen vier Kronblätter und vier linealische Kelchblätter. Die Bestäubung erfolgt durch Insekten wie z.B. Bienen und andere Hautflügler. Am Blütenstand befinden sich zumeist gleichzeitig Knospen, Blüten und Früchte. Die Blüten öffnen sich von unten nach oben.

Vermehrung:
Nach der Befruchtung bilden sich rot überlaufene Kapselfrüchte, die zahlreiche winzige Samen enthalten. Eine Pflanze kann hunderttausende Samen hervorbringen. Die Fruchtstände öffnen sich bei Reife und fallen durch ihren langen Haarschopf auf. Sie können Flugweiten von 10 km und mehr erreichen. Neben der Vermehrung durch Samen breitet sich die Pflanze auch vegetativ durch Wurzelsprosse und Verzweigungen des Rhizoms aus. Dadurch dient sie auch als wichtiger Bodenfestiger.

Verwendung der Pflanze

Die jungen Triebe, Blüten und Blätter der Pflanze sind essbar und schmecken leicht säuerlich. Sie können als Salat oder Gemüse zubereitet werden. Die Stängel können ähnlich wie Spargel gegessen werden. Auch die Wurzel ist essbar und kann als Gemüse verzehrt werden. Geröstet kann sie zudem als Kaffeeersatz verwendet werden.
Getrocknet können die Blätter als Tee verwendet werden. In Russland ist fermentierter Weidenröschentee (Koptischer Tee) verbreitet, der im Geschmack dem schwarzen Tee ähnelt.
Aus den wolligartigen Samenständen können Kerzendochte geflochten oder Schnüre hergestellt werden. Gemischt mit Ziegenwolle lassen sie sich zudem zu Decken und Umhängen verarbeiten.

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    Ecosia-Bildersuche

    Typ der Pflanze:Staude
    Wuchsform:Aufrecht
    Wuchshöhe:max. 180 cm
    Eigenschaften:Essbar
     Heilpflanze
     Pionierpflanze
     Bienen-/Hummel-Weide
     Insb. Honigbienen-Weide
     Nacht-Weide

    Licht-Verhältnisse:Sonnig, Halb-Schatten
    Boden:Mäßig feucht
     Nährreich

    Blüte: Jun - Aug
    Blütenstand:Traube
    Blütenform:Zygomorph
    Pollen / Nektar:Mäßig / Viel
    Geschlecht:Zwitter (Zwei-Geschlechtig)
    Frucht-/ Samenzeit:    Aug - Okt
    Fruchttyp:Öffnungsfrucht: Kapselfrucht

    Blattform:Länglich schmal
    Blattrand:Glatt, Ganzrandig
    Blattadern:Fiedernervig: Hauptnerv mit Seiten-Nerven

    Heilwirkungen der Pflanze

    Stichwörter:
    Zahnfleisch-Entzündung, Mundschleimhaut-Entzündung, Magenbeschwerden, Magenschleimhaut-Entzündung, Verdauungsbeschwerden, Darmbeschwerden, Prostata-Leiden, Blasen-Beschwerden, Nieren-Beschwerden, Wund-Infektion, Krebs, Entzündung

    Das Weidenröschen wirkt antimikrobiell, entzündungshemmend, harntreibend, vitalisierend und anregend. Als Tee zubereitet hilft die Pflanze bei Prostataerkrankungen, Blasen- und Nierenerkrankungen, Schleimhautverletzungen im Mund- und Rachenraum sowie bei Magen-Darmbeschwerden.
    Äußerlich angewendet unterstützt die Pflanze bei der Wundheilung.

    Pflanzen-Inhaltsstoffe


    Vitamine Enthaltene Menge in 100g Durchschnitt aller Pflanzen Empfohlene Tages-Menge
    Vitamin C (Ascorbinsäure)200 mgØ 59.484 mg100 mg

    Sonstige Inhaltsstoffe
    Gerbstoffe, Schleimstoffe


    Nutzen für folgende Insektenarten

    Anzahl Schmetterlinge: 4
    Anzahl Hautflügler, z.B. Wildbienen: 10
    Anzahl Zweiflügler, z.B. Schwebfliegen: 1
    Anzahl Käfer: 0
    Anzahl Schnabelkerfe: 0
    Anzahl Heuschrecken: 0

    Schmetterlinge

    Admiral
    (Vanessa atalanta)
    Admiral, Vanessa atalantaAdmiral
    (Vanessa atalanta)
    Labkrautschwärmer
    (Hyles gallii)
    Labkrautschwärmer, Hyles galliiLabkrautschwärmer
    (Hyles gallii)

    © Krzysztof Ziarnek, Kenraiz, Wikimedia Commons
    Mittlerer Weinschwärmer
    (Deilephila elpenor)
    Mittlerer Weinschwärmer, Deilephila elpenorMittlerer Weinschwärmer
    (Deilephila elpenor)

    © jean-pierre Hamon, Wikimedia Commons
    Nachtkerzenschwärmer
    (Proserpinus proserpina)
    Nachtkerzenschwärmer, Proserpinus proserpinaNachtkerzenschwärmer
    (Proserpinus proserpina)

    © Lucarelli, Wikimedia Commons

    Hautflügler, z.B. Wildbienen

    Gebänderte Blattschneiderbiene
    (Megachile circumcincta)
    Gebänderte Blattschneiderbiene, Megachile circumcinctaGebänderte Blattschneiderbiene
    (Megachile circumcincta)

    © Kurt Geeraerts, über Waarneming.nl
    Sand-Blattschneiderbiene
    (Megachile maritima)
    Sand-Blattschneiderbiene, Megachile maritimaSand-Blattschneiderbiene
    (Megachile maritima)
    Totholz-Blattschneiderbiene
    (Megachile willughbiella)
    Totholz-Blattschneiderbiene, Megachile willughbiellaTotholz-Blattschneiderbiene
    (Megachile willughbiella)

    © Line Sabroe from Denmark, Wikimedia Commons
    Weidenröschen-Blattschneiderbiene
    (Megachile lapponica)
    Weidenröschen-Blattschneiderbiene, Megachile lapponicaWeidenröschen-Blattschneiderbiene
    (Megachile lapponica)

    © Arnstein Staverlokk/Norsk institutt for naturforskning, Wikimedia Commons
    Buckel-Blutbiene
    (Sphecodes gibbus)
    Buckel-Blutbiene, Sphecodes gibbusBuckel-Blutbiene
    (Sphecodes gibbus)

    © Albert Krebs, Entomologie/Botanik, ETH Zürich
    Distelhummel
    (Bombus soroeensis)
    Distelhummel, Bombus soroeensisDistelhummel
    (Bombus soroeensis)

    © Ivar Leidus, Wikimedia Commons
    Hellgelbe Erdhummel
    (Bombus lucorum)
    Hellgelbe Erdhummel, Bombus lucorumHellgelbe Erdhummel
    (Bombus lucorum)
    Kryptarum-Erdhummel
    (Bombus cryptarum)
    Kryptarum-Erdhummel, Bombus cryptarumKryptarum-Erdhummel
    (Bombus cryptarum)
    Rotschwarze Wespenbiene
    (Nomada fabriciana)
    Rotschwarze Wespenbiene, Nomada fabricianaRotschwarze Wespenbiene
    (Nomada fabriciana)

    © James Lindsey, Wikimedia Commons
    Westliche Honigbiene
    (Apis mellifera)
    Westliche Honigbiene, Apis melliferaWestliche Honigbiene
    (Apis mellifera)

    Zweiflügler, z.B. Schwebfliegen

    Große Sumpfschwebfliege
    (Helophilus trivittatus)
    Große Sumpfschwebfliege, Helophilus trivittatusGroße Sumpfschwebfliege
    (Helophilus trivittatus)