Gattung: Plantágo
Familie: Plantagináceae (Wegerichgewächse)
Klimazone(n): Warmgemäßigtes Klima
Ursprüngl. Heimat: Europa
Häufigkeit: Sehr häufig
Verwendung der Pflanze
Pflanzen-Bilder
Heilwirkungen der Pflanze
Pflanzen-Inhaltsstoffe
Nahrungspflanze für Insekten
Allgemeine Informationen
Herkunft und Wachstumsbedingungen:
Der Spitz-Wegerich ist in Europa heimisch. Er wächst auf Wiesen und Ödland sowie an Weg- und Feldrändern. Die Pflanze bevorzugt mäßig feuchte, nährstoffreiche, neutrale bis basische Böden und zählt zu den Pionierpflanzen.
Erscheinung:
Die aufrecht wachsende Pflanze besitzt eine stark verzweigte Wurzel, die bis zu 60 cm tief ins Erdreich reicht. Die langen schmalen Laubblätter erscheinen in einer grundständigen Rosette. Sie sind teils flaumig behaart und ganzrandig. Die Blattnerven verlaufen parallel und sind deutlich erkennbar.
Blüte:
Der Blütenstand ist ährenförmig und besteht aus zahlreichen kleinen, unscheinbaren Blüten. Die untersten Blüten blühen zuerst. Auffallend sind die heraushängenden Staubblätter, von denen jede Blüte vier besitzt. Die Bestäubung erfolgt in erster Linie durch den Wind. Die Blüten werden aber auch von Insekten wie z.B. Bienen besucht.
Vermehrung:
Die Vermehrung erfolgt durch klebrige Samen (Lichtkeimer), die sich in Kapselfrüchten befinden. Vegetativ breitet sich die Pflanze durch Wurzelsprosse aus.
Verwendung der Pflanze
Die Blätter der Pflanze sind essbar und haben einen leicht bitteren Geschmack. Sie sollten daher möglichst mit anderen Kräutern kombiniert werden. Junge Blätter können roh als Salatbeilage verwendet oder ähnlich wie Spinat zubereitet werden.Die Blüten und Samen sowie die Wurzel der Pflanze sind ebenfalls essbar. Die Wurzel kann ab Oktober geerntet werden und wird vor dem Verzehr gekocht.
Typ der Pflanze: | Staude |
Wuchsform: | Rosettenartig |
Wuchshöhe: | max. 40 cm |
Eigenschaften: | Essbar |
Tiefwurzler | |
Heilpflanze | |
Schnecken resistent | |
Bienen-/Hummel-Weide |
Licht-Verhältnisse: | Sonnig, Halb-Schatten |
Boden: | Trocken, Mäßig feucht |
Basisch, Nährreich, Mager |
Aussaat: | Mär - Apr |
Blüte: | ![]() ![]() |
Blütenstand: | Ähre |
Blütenform: | 4 Kronblätter |
Pollen / Nektar: | Viel / Nicht vorhanden |
Geschlecht: | Zwitter (Zwei-Geschlechtig) |
Frucht-/ Samenzeit: | ![]() |
Fruchtform: | Öffnungsfrucht: Kapselfrucht |
Blattform: | Länglich schmal |
Blattrand: | Glatt, Ganzrandig |
Blattadern: | Blatt-Nerven parallel |
Heilwirkungen der Pflanze:
Stichwörter:
Zahnfleisch-Entzündung, Mundschleimhaut-Entzündung, Hämorrhoiden, Magenbeschwerden, Bauchschmerzen, Sodbrennen, Magenschleimhaut-Entzündung, Magen-Geschwür, Verdauungsbeschwerden, Darmbeschwerden, Stuhl-Verstopfung, Durchfall, Haut-Ekzem, Furunkel, Wund-Infektion, Nagelbett-Entzündung, Haut-Verbrennung, Sonnenbrand, Insekten-Stiche, Neurodermitis, Husten, Heiserkeit, Bronchitis, Asthma, Atemwegs-Beschwerden, Infekt, Quetschung, Verschlackung, Entzündung, Abwehrschwäche, Stoffwechsel-Störung
Die Blätter der Pflanze helfen als Tee bei Mund- und Rachenschleimhaut-Entzündungen sowie bei Halsschmerzen, trockenem Husten, Bronchitis oder Asthma. Sie wirken Reiz mildernd, Husten lösend und entzündungshemmend. Die Pflanze ist ein natürliches Antibiotikum und wirkt desinfizierend und Blut reinigend. Des weiteren fördert Spitzwegerich die Verdauung und regt den Stoffwechsel an. Er hilft zudem bei Verdauungsbeschwerden wie z.B. Darmentzündungen, Magenschmerzen, Sodbrennen und Durchfall.
Äußerlich angewendet helfen die Blätter bei Insektenstichen, wenn sie als Brei aufgetragen werden. Dazu können die Blätter einfach zerquetscht oder zerkaut werden. Auch bei sonstigen Entzündungen der Haut, Neurodermitis, leichten Verbrennungen, Furunkeln, Hämorrhoiden oder kleineren offenen Wunden kann der Brei oder Pflanzensaft die Beschwerden lindern und die Wundheilung beschleunigen. Der Pflanzensaft besitzt außerdem eine Blut stillende Wirkung.
Anwendung
Verwendbare Pflanzenteile:
Wurzel, Blätter
Für die Tee-Zubereitung sollte das Kraut mit heißem Wasser übergossen werden. Im Anschluss etwa 10 Minuten ziehen lassen und dann abseihen.
Aus Spitzwegerich kann auch ein Kaltauszug hergestellt werden. Dazu getrocknetes Kraut mit kaltem Wasser übergießen und unter gelegentlichem Rühren zwei Stunden lang stehen lassen. Danach abseihen.
Herstellung einer Tinktur: zerkleinerte Blätter und Wurzelstückchen mit Alkohol (z.B. Doppelkorn, 40 bis 45 Vol.%) übergießen und für 2-3 Wochen ziehen lassen. Danach filtern (z.B. Kaffeefilter) und in ein Dunkelglasfläschchen abfüllen.
Vitalstoffe
Vitamine | Enthaltene Menge in 100g | Durchschnitt aller Pflanzen | Empfohlene Tages-Menge |
---|---|---|---|
Vitamin C (Ascorbinsäure) | Menge unbekannt | Ø 62.262 mg | 100 mg |
Sonstige Inhaltsstoffe
Ätherische Öle, Flavonoide, Gerbstoffe, Schleimstoffe
Nahrungspflanze für folgende Insektenarten
(Bombus lucorum)

(Bombus lucorum)

© Ivar Leidus, Wikimedia Commons
(Bombus cryptarum)

(Bombus cryptarum)

© Ivar Leidus, Wikimedia Commons
(Osmia bicornis)

(Osmia bicornis)

© André Karwath aka Aka, Wikimedia Commons