Pflanzen, Insekten & Heilkraft

Letzte Änderung: 24.04.2024
Schwarz-Erle (Álnus glutinósa)Zur Druckansicht
Alternative Bezeichnungen: Eller, Else
Gattung: Álnus
Familie: Betuláceae (Birkengewächse)
Klimazone(n): Warmgemäßigtes Klima
Ursprüngl. Heimat: Europa, Asien, Nordafrika / Orient
Häufigkeit: Häufig


Allgemeine Informationen

Herkunft und Wachstumsbedingungen:
Die Schwarz-Erle ist in Europa, in Nordafrika, in Kleinasien sowie in Teilen Russlands beheimatet. Sie wächst in Auwäldern, in Bruchwäldern, auf Feuchtwiesen oder in Moor- und Sumpfgebieten und bevorzugt feuchte, tiefgründige, mäßig nährstoffreiche, humose, sandig-lehmige Torfböden mit anhaltend hohem Grundwasserspiegel in halbschattiger bis sonniger Lage. Der Baum kann ein Alter von etwa 120 Jahren erreichen. Er zählt zu den Pioniergehölzen und weist ein schnelles Wachstum in den Anfangsjahren auf.

Erscheinung:
Der aufrecht wachsende Baum besitzt zumeist einen bis zur Krone durchgehenden Stamm. Die Krone hat bei freiem Wuchs häufig die Form einer Pyramide. Die Rinde ist grünlich- bis bräunlich-grau und zeichnet sich bei älteren Bäumen durch verhältnismäßig tiefe Längsrisse aus. Das Herzwurzelsystem ist sehr tiefreichend. Im Bereich nahe der Bodenoberfläche sind die Wurzeln mit Knöllchen versehen und zusammen mit Bakterien in der Lage, Luftstickstoff zu binden. Der Baum kann zudem seine Wurzeln mit Sauerstoff versorgen.
Die wechselständig angeordneten, gestielten Laubblätter sind elliptisch bis rundlich geformt und am Rand gesägt, gezähnt oder gekerbt. Im Herbst werden die noch grünen Blätter abgeworfen.

Blüte:
Nach etwa 10 Jahren beginnt der Baum mit der Blütenbildung. Vor dem Laubaustrieb reifen sowohl weibliche als auch männliche Blüten. Die Blüten werden bereits im Vorjahr angelegt. Bei den männlichen Blüten handelt es sich um längliche, zylindrisch geformte, gelblich-braun gefärbte Kätzchen. Die weiblichen Blütenkätzchen sind traubenförmig angeordnet und deutlich kürzer als die männlichen Blüten. Sie befinden sich an der Basis der Blütenstände und sind rötlich-braun gefärbt. Die Bestäubung erfolgt hauptsächlich durch den Wind.

Vermehrung:
Nach der Befruchtung verholzen die weiblichen Blüten und verwandeln sich in Zapfen, die zunächst grünlich-braun, später dunkelbraun gefärbt sind. Die Zapfen enthalten in ihren Schuppen bei Reife braune, abgeflachte, einsamige Nussfrüchte. Die Früchte sind teils Luft gefüllt und daher schwimmfähig. Die Zapfen dienen verschiedenen Vogelarten als Winternahrung. Vegetativ vermehrt sich der Baum durch Stockausschlag.

Wissenswertes

Die Früchte dienen im Winter zahlreichen Vogelarten wie z.B. Erlenzeisigen und Birkenzeisigen als Nahrungsquelle.

Verwendung der Pflanze

Das mittelschwere Holz ist vor allem unter Wasser sehr beständig. Frisch geschlagenes Holz besitzt eine rötliche Färbung. Das Holz wird z.B. zur Herstellung von Möbeln oder Bilderrahmen, im Kunsthandwerk und für Innenausbauten verwendet. Die aus Erlenholz gewonnene Holzkohle eignet sich als Zeichenkohle und findet auch bei der Fertigung von Bleistiften Verwendung.
Die Rinde und Blütenstände können zum Gerben genutzt werden.
Die Borke kann zum Schwarzfärben von Leder verwendet werden, nachdem sie über einen längeren Zeitraum zusammen mit Eisen in Wasser aufbewahrt wurde. Aus den Blüten lassen sich grüne und aus den Zweigen braune Farbstoffe gewinnen.
Die Schwarz-Erle trägt zur Bodenverbesserung bei und wird daher in der Landwirtschaft häufig in Mischkulturen gepflanzt. Außerdem hilft der Baum gegen Bodenerosion und dient zur Befestigung von Bach- und Flussufern.

  • 1 / 9
  • 2 / 9
  • 3 / 9
  • 4 / 9
  • 5 / 9
  • 6 / 9
  • 7 / 9
  • 8 / 9
  • 9 / 9

    Ecosia-Bildersuche

    Typ der Pflanze:Baum
    Wuchsform:Aufrecht
    Wuchshöhe:max. 30 m
    Eigenschaften:Tiefwurzler
     Heilpflanze
     Färberpflanze
     Pionierpflanze
     Grün-Dünger
     Vogel-Weide

    Licht-Verhältnisse:Sonnig, Halb-Schatten
    Boden:Mäßig feucht, Feucht
     Humos

    Blüte: Feb - Apr
    Blütenstand:Traube, Kätzchen
    Pollen / Nektar:Viel / Nicht vorhanden
    Geschlecht:Ein-Geschlechtig, Ein-Häusig
    Frucht-/ Samenzeit:    Sep - Okt
    Fruchttyp:Schließfrucht: Nuss, Zapfen

    Blattform:Eiförmig, Elliptisch, Kreisförmig, Rund
    Blattrand:Gesägt, Gekerbt, Gezähnt
    Blattadern:Fiedernervig: Hauptnerv mit Seiten-Nerven

    Heilwirkungen der Pflanze

    Stichwörter:
    Zahnfleisch-Entzündung, Mundschleimhaut-Entzündung, Wund-Infektion, Konzentrationsmangel, Entzündung, Schmerzen

    Aus der Rinde junger Zweige und den Blättern kann ein Absud zubereitet werden, der entzündungshemmend, antibakteriell, zusammenziehend und Schmerz stillend wirkt. Äußerlich kann er daher zur Unterstützung der Wundheilung und bei Geschwüren verwendet werden. Gurgeln mit der Abkochung kann bei Zahnfleischbluten sowie bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum helfen.

    Anwendung
    Verwendbare Pflanzenteile:
    Blätter, Rinde

    Pflanzen-Inhaltsstoffe


    Sonstige Inhaltsstoffe
    Gerbstoffe


    Nutzen für folgende Insektenarten

    Anzahl Schmetterlinge: 1
    Anzahl Hautflügler, z.B. Wildbienen: 2
    Anzahl Zweiflügler, z.B. Schwebfliegen: 0
    Anzahl Käfer: 0
    Anzahl Schnabelkerfe: 0
    Anzahl Heuschrecken: 0

    Schmetterlinge

    Birkenspinner
    (Endromis versicolora)
    Birkenspinner, Endromis versicoloraBirkenspinner
    (Endromis versicolora)

    © Seevieh, Wikimedia Commons

    Hautflügler, z.B. Wildbienen

    Sand-Blattschneiderbiene
    (Megachile maritima)
    Sand-Blattschneiderbiene, Megachile maritimaSand-Blattschneiderbiene
    (Megachile maritima)
    Stahlblaue Mauerbiene
    (Osmia caerulescens)
    Stahlblaue Mauerbiene, Osmia caerulescensStahlblaue Mauerbiene
    (Osmia caerulescens)

    © Line Sabroe from Denmark, Wikimedia Commons