Pflanzen, Insekten & Heilkraft

Letzte Änderung: 18.04.2024
Gemeiner Sanddorn (Hippóphaë rhamnoídes)Zur Druckansicht
Alternative Bezeichnungen: Weidendorn, Dünendorn, Korallenbeere, Sandbeere, Haffdorn
Gattung: Hippóphaë
Familie: Elaeagnáceae (Ölweidengewächse)
Klimazone(n): Warmgemäßigtes Klima
Ursprüngl. Heimat: Europa, Asien
Häufigkeit: Häufig


Allgemeine Informationen

Herkunft und Wachstumsbedingungen:
Sanddorn stammt ursprünglich aus Nepal. Inzwischen ist er in Ost- und Westasien in Höhen von bis zu 5000 Metern sowie in Mitteleuropa verbreitet. Die Pflanze ist eine typische Pionierpflanze und sehr genügsam Sie wächst bevorzugt auf kalkhaltigen Sand- und Kiesböden in sonnigen Lagen. Sie übersteht Dauerfrost und Dürreperioden.

Erscheinung:
Das Wurzelsystem ist sehr ausgedehnt (sowohl in Tiefe als auch in Breite). Dadurch neigt Sanddorn dazu, Nachbarpflanzen zu verdrängen.

Blüte:
Sanddorn besitzt männliche und weibliche Blüten, die auf verschiedenen Pflanzen wachsen (diözisch). Die männlichen Blüten bilden einen kugeligen Blütenstand, während die weiblichen Blüten in einem kurzen ährenförmigen Blütenstand stehen. Die Bestäubung erfolgt in der Regel durch den Wind.

Vermehrung:
Die Früchte des Sanddorns sind gelbe bis orange-rote Schein-Steinfrüchte, die einen braun gefärbten Samen enthalten. Es dauert bis zu 8 Jahre, ehe Früchte gebildet werden. Sie sind bei Vögeln beliebt, so dass sie nach deren Verzehr zur Verbreitung der Samen beitragen. Die Samen benötigen Licht und Kälte zur Keimung.
Vegetativ vermehrt sich der Sanddorn über Wurzelsprosse.

Verwendung der Pflanze

Die Früchte des Sanddorns enthalten sehr viel Vitamin C und schmecken daher recht sauer. Sie werden zu Marmelade, Fruchtsaft, Obstwein oder Sanddornlikör verarbeitet oder als Nahrungsergänzungsmittel verwendet, um den Vitamingehalt zu erhöhen.
Auch in der Kosmetik finden Sanddornprodukte eine breite Anwendung (z.B. Sanddornöl als Hautpflegeprodukt).
Aufgrund seiner Windbeständigkeit und des ausgedehnten Wurzelsystems wird Sanddorn gern zur Bodenbefestigung sandiger Standorte (z.B. Dünen) verwendet. Zudem bindet er Luftstickstoff und reichert dadurch den Boden mit wertvollem Humus an.

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    Ecosia-Bildersuche

    Typ der Pflanze:Strauch
    Wuchsform:Aufrecht
    Wuchshöhe:max. 6 m
    Eigenschaften:Essbar
     Heilpflanze
     Pionierpflanze
     Schnittverträglich

    Licht-Verhältnisse:Sonnig, Halb-Schatten
    Boden:Mäßig feucht
     Mager

    Blüte: Mär - Mai
    Geschlecht:Ein-Geschlechtig, Zwei-Häusig
    Frucht-/ Samenzeit:    Aug - Dez
    Fruchttyp:Schließfrucht: Steinfrucht

    Blattform:Länglich schmal
    Blattrand:Glatt, Ganzrandig

    Heilwirkungen der Pflanze

    Stichwörter:
    Anämie, Oxidativer Stress, Magenbeschwerden, Neurodermitis, Haut-Verbrennung, Wund-Infektion, Haut-Ausschlag, Haut-Ekzem, Fieber, Heiserkeit, Grippaler Infekt, Erkältung, Husten, Infekt, Gelenk-Rheumatismus, Gicht, Abwehrschwäche

    Aufgrund des hohen Vitamingehalts helfen die Früchte des Sanddorns bei Vitaminmangel. Sie unterstützen die körpereigene Abwehr und können daher verschiedenen Krankheiten wie z.B. Erkältungen vorbeugen. Auch bei der Gesundung, bei der Bildung von roten Blutkörperchen und bei der Zellneubildung hilft der hohe Vitamin- und Mineralstoffgehalt. Desweiteren kann Sanddorn bei Fieber, Gicht, Rheuma sowie bei Magenbeschwerden helfen. Durch den hohen Betacarotin-Gehalt dienen die Früchte zudem als natürlicher UV-Lichtfilter und schützen vor freien Radikalen.
    Äußerlich angewendet hält Sanddornöl die Haut jung und hilft bei der Heilung von Verbrennungen, Ekzemen, Neurodermitis und Geschwüren. Es wirkt wundverschließend.

    Anwendung
    Verwendbare Pflanzenteile:
    Früchte

    Pflanzen-Inhaltsstoffe


    Vitamine Enthaltene Menge in 100g Durchschnitt aller Pflanzen Empfohlene Tages-Menge
    Vitamin A (Retinal, Retinol, Retinsäuren)1.5 mgØ 0.431 mg0.9 mg
    Vitamin B1 (Thiamin)0.03 mgØ 0.165 mg1.2 mg
    Vitamin B2 (Riboflavin)0.2 mgØ 0.102 mg1.5 mg
    Vitamin B3 (Niacin, Nicotinsäure)0.26 mgØ 2.218 mg18 mg
    Vitamin B5 (Pantothensäure)0.15 mgØ 0.46 mg6 mg
    Vitamin B6 (Pyridoxin)0.1 mgØ 0.188 mg1.7 mg
    Vitamin B7 (Biotin)3 µgØ 5.147 µg60 µg
    Vitamin B9 (Folsäure)10 µgØ 39.332 µg200 µg
    Vitamin B12 (Cyanocobalamin, Cobalamin)Menge unbekanntØ 0 µg3 µg
    Vitamin C (Ascorbinsäure)500 mgØ 59.484 mg100 mg
    Vitamin E (Tocopherol)3 mgØ 2.73 mg12 mg

    Mineralstoffe Enthaltene Menge in 100g Durchschnitt aller Pflanzen Empfohlene Tages-Menge
    Calcium42 mgØ 59.664 mg1000 mg
    Eisen0.44 mgØ 2.331 mg13 mg
    Kalium0.13 gØ 0.345 g3 g
    Kupfer0.2 mgØ 0.46 mg2 mg
    Magnesium30 mgØ 56.478 mg350 mg
    Mangan0.6 mgØ 0.84 mg2 mg
    Natrium4 mgØ 15.513 mg2000 mg
    Phosphor9 mgØ 115.596 mg800 mg
    Zink0.15 mgØ 0.881 mg13 mg



    Nutzen für folgende Insektenarten

    Anzahl Schmetterlinge: 0
    Anzahl Hautflügler, z.B. Wildbienen: 2
    Anzahl Zweiflügler, z.B. Schwebfliegen: 0
    Anzahl Käfer: 0
    Anzahl Schnabelkerfe: 0
    Anzahl Heuschrecken: 0

    Hautflügler, z.B. Wildbienen

    Deichhummel
    (Bombus distinguendus)
    Deichhummel, Bombus distinguendusDeichhummel
    (Bombus distinguendus)

    © Frode Odegaard/Norsk institutt for naturforskning, Wikimedia Commons
    Sandhummel
    (Bombus veteranus)
    Sandhummel, Bombus veteranusSandhummel
    (Bombus veteranus)

    © Ivar Leidus, Wikimedia Commons