Familie: Solanáceae (Nachtschattengewächse)
Klimazone(n): Warmgemäßigtes Klima, Subtropisches Klima
Ursprüngl. Heimat: Europa, Asien, Nordafrika / Orient
Häufigkeit: Häufig
Allgemeine Informationen
Herkunft und Wachstumsbedingungen:
Der Schwarze Nachtschatten ist ursprünglich vermutlich im Mittelmeerraum beheimatet. Er ist im gesamten Europa, in weiten Teilen Afrikas und Asiens sowie in Nordamerika, Australien und Neuseeland in Höhen von bis zu 3000 Metern anzutreffen. Die Pflanze wächst auf Ruderalflächen, auf Feldern oder in der Nähe von Gewässern und bevorzugt mäßig feuchte, nährstoffreiche Lehmböden in möglichst warmer und halbschattiger bis sonniger Lage. Sie ist frostempfindlich.
Erscheinung:
Die aufrecht wachsende Pflanze besitzt einen stark verzweigten, häufig längs gerieften Stängel, der behaart sein kann und teils schwärzlich überlaufen ist. Die wechselständig angeordneten Laubblätter sind lang gestielt und von elliptischer Form. Der Blattrand ist glatt bis grob gezähnt.
Blüte:
Die weißen Blüten erscheinen in Trugdolden. Ihre fünf Kronblätter sind an der Basis miteinander verwachsen und häufig zurückgebogen. Der Kelch ist glockenförmig und in der Regel anliegend behaart. Die Staubblätter ragen deutlich sichtbar aus der Blüte heraus. Die Bestäubung erfolgt durch Insekten wie z.B. Schwebfliegen, Hummeln oder Bienen.
Vermehrung:
Nach der Befruchtung bilden sich Beeren, die zunächst grün, bei Reife dunkel-violett bis schwarz gefärbt sind. Sie besitzen zwei Kammern und enthalten jeweils zwischen 30 und 60 abgeflachte, hellbraune Samen. Die Verbreitung der Samen erfolgt häufig durch Vögel.
Wissenswertes
Vor allem unreife Früchte und deren Samen sind stark giftig. Vergiftungserscheinungen treten ab einem Verzehr von 6 unreifen Beeren auf und reichen von Kratzen im Mund- und Rachenraum, Hautausschlägen, Erbrechen und Magen-Darm-Beschwerden (z.B. Durchfall) über Atembeschwerden, Herzrasen und Schwindel bis hin zum Tod durch Atemlähmung. Auch für Tiere wie z.B. Pferde, Rinder, Schweine, Hühner, Kaninchen oder Vögel ist die Pflanze giftig.Verwendung der Pflanze
Die schwarzen, reifen Beeren können in Maßen roh gegessen oder zu Konfitüre verarbeitet werden. Allerdings können auch reife Beeren geringe Mengen der giftigen Alkaloide enthalten und sollten vor allem von Kleinkindern daher gemieden werden.Auch die Blätter werden mancherorts als Gemüse gegessen, nachdem sie gekocht und das Kochwasser mehrmals gewechselt wurde. Aber auch hier ist Vorsicht geboten, da der Anteil der Giftstoffe standortabhängig variieren kann.
Typ der Pflanze: | Ein-Jährig |
Wuchsform: | Aufrecht |
Wuchshöhe: | max. 100 cm |
Eigenschaften: | Giftig |
Essbar | |
Heilpflanze | |
Stickstoff-Zeiger |
Licht-Verhältnisse: | Sonnig, Halb-Schatten |
Boden: | Mäßig feucht |
Nährreich |
Aussaat: | Apr - Mai |
Blüte: | Jul - Okt |
Blütenstand: | Dolde |
Blütenform: | 5 Kronblätter |
Frucht-/ Samenzeit: | Sep - Okt |
Fruchttyp: | Schließfrucht: Beere |
Blattform: | Eiförmig, Elliptisch |
Blattrand: | Glatt, Ganzrandig, Gezähnt, Gebuchtet, Behaart |
Blattadern: | Fiedernervig: Hauptnerv mit Seiten-Nerven |
Heilwirkungen der Pflanze
Stichwörter:Hämorrhoiden, Darmbeschwerden, Stuhl-Verstopfung, Wund-Infektion, Schuppenflechte, Haut-Ausschlag, Haut-Ekzem, Gelenk-Entzündung, Gelenk-Rheumatismus, Gicht, Entzündung
Aufgrund der Giftigkeit wird die Pflanze heutzutage kaum noch als Heilpflanze verwendet. Sie wirkt entzündungshemmend, Harn treibend und Schmerz lindernd und kann bei rheumatischen Erkrankungen, Gicht, Fieber sowie als Abführmittel genutzt werden.
Anwendung
Verwendbare Pflanzenteile:
Blätter
Bei der Anwendung ist Vorsicht geboten. Verwendet wird das zur Blütezeit gesammelte Kraut oder reife Früchte. Das Kraut kann äußerlich bei entzündeten und eiternden Wunden sowie bei Hautbeschwerden wie z.B. Ekzemen, Juckreiz, Hämorrhoiden, Abszessen oder Schuppenflechte helfen.