Pflanzen, Insekten & Heilkraft

Letzte Änderung: 16.07.2023
Gewöhnlicher Meerrettich (Armorácia rusticána)Zur Druckansicht
Alternative Bezeichnungen: Kren
Gattung: Armorácia
Familie: Crucíferae (Kreuzblütler)
Klimazone(n): Warmgemäßigtes Klima
Ursprüngl. Heimat: Europa
Häufigkeit: Selten


Allgemeine Informationen

Herkunft und Wachstumsbedingungen:
Meerrettich stammt ursprünglich aus Ost- und Südeuropa und ist eine der ältesten Kulturpflanzen. Wild wächst er auf feuchten Wiesen, an Wegrändern sowie an Ufern von Bächen und Flüssen. Die Pflanze bevorzugt mäßig feuchte, lockere, humose, tiefgründige, sandig-lehmige Böden.

Erscheinung:
Die krautig wachsende Pflanze bildet eine runde, bis zu 40 cm lange Pfahlwurzel als Überdauerungsorgan. Zum oberen Ende hin ist die Wurzel vielköpfig, im unteren Bereich besitzt sie zahlreiche Seitenwurzeln. Die Laubblätter wachsen grundständig und sind lang gestielt. Sie sind elliptisch geformt, etwas gewellt und am Rand deutlich gekerbt. Die Blattnerven heben sich deutlich ab.

Blüte:
Die sich im Frühjahr bildenden Blüten erscheinen in traubigen Blütenständen. Die Einzelblüten besitzen vier weiße, deutlich gewellte Kronblätter und duften stark.

Vermehrung:
Nach der Befruchtung bilden sich Schoten, die ovale, braune Samen enthalten. Die Vermehrung erfolgt jedoch hauptsächlich durch Wurzelteilung. Es sollten möglichst Seitenwurzeln (Fechser) verwendet werden. Im Herbst oder Ende März bis April sollten sie schräg in den Boden gesteckt werden.

Verwendung der Pflanze

Die Wurzel der Pflanze ist essbar und schmeckt aromatisch scharf. Sobald sie geschnitten oder gerieben wird, verströmt sie einen stechenden Geruch. Geerntet wird die Wurzel, sobald die Blätter absterben.
Meerrettich wird häufig als Zutat für Brotaufstriche verwendet oder zusammen mit Fisch- und Fleischgerichten serviert.

Typ der Pflanze:Staude
Wuchsform:Aufrecht, Rosettenartig
Wuchshöhe:max. 120 cm
Eigenschaften:Essbar
 Heilpflanze
 Bienen-/Hummel-Weide

Licht-Verhältnisse:Sonnig, Halb-Schatten
Boden:Mäßig feucht
 Nährreich, Humos

Blüte: Mai - Jul
Blütenstand:Traube
Blütenform:4 Kronblätter
Geschlecht:Zwitter (Zwei-Geschlechtig)
Frucht-/ Samenzeit:    Jul - Aug
Fruchttyp:Öffnungsfrucht: Schote

Blattform:Eiförmig, Elliptisch
Blattrand:Gekerbt
Blattadern:Fiedernervig: Hauptnerv mit Seiten-Nerven

Heilwirkungen der Pflanze

Stichwörter:
Kopfschmerzen, Migräne, Zahnschmerzen, Blähungen, Stuhl-Verstopfung, Darmbeschwerden, Verdauungsbeschwerden, Appetitlosigkeit, Magenbeschwerden, Gallen-Beschwerden, Blasen-Beschwerden, Nierensteine, Nieren-Beschwerden, Haut-Pilz, Insekten-Stiche, Atemwegs-Beschwerden, Nasen-Nebenhöhlen-Entzündung, Bronchitis, Grippaler Infekt, Infekt, Husten, Erkältung, Gelenk-Entzündung, Muskel-Zerrung, Rücken-Schmerzen, Gicht, Gelenk-Rheumatismus, Krebs, Abwehrschwäche, Verkrampfung, Schmerzen, Nerven-Schmerzen, Verschlackung

Die Wurzel der Pflanze besitzt zahlreiche Heilwirkungen und kann sowohl äußerlich als auch innerlich angewendet werden. Sie wirkt Schmerz stillend, Krampf lösend, antibakteriell, antiviral, entgiftend, Schweiß und Harn treibend, Schleim lösend und krebsvorbeugend. Sie stärkt die Abwehrkräfte, schützt vor Erkältungskrankheiten, hilft bei Infektionskrankheiten (z.B. Atemwegs- und Harnwegsinfekten), regt den Kreislauf an und lindert Magen-Darm-Beschwerden (Appetitlosigkeit, Blähungen, Verstopfung). Außerdem wird die Fettverdauung durch die Absonderung von Gallensaft unterstützt.
Meerrettich-Wein (geschnittenen Meerrettich mit Wein übergießen und mind. 8 Stunden ziehen lassen) kann helfen, Blasensteine auszuleiten.
Für die äußerliche Anwendung kann aus der Wurzel ein Breiumschlag bereitet werden, der bei Rheuma, Gicht, Husten, Insektenstichen sowie bei Muskel-, Zahn- und Nervenschmerzen hilft. Durch das Einatmen des Duftes lindert Meerrettich zudem Kopfschmerzen, löst Verspannungen und wirkt befreiend für die Nasennebenhöhlen.

Anwendung
Verwendbare Pflanzenteile:
Wurzel

Meerrettich-Trunk: ca. 5g Meerrettich-Wurzel fein reiben und mit ca. 120 ml naturtrübem Apfelsaft mischen. Dazu noch 1 TL Zitronensaft geben, das Ganze 10 Minuten ziehen lassen und abschließend gegebenenfalls mit etwas Honig nachsüßen.

Pflanzen-Inhaltsstoffe


Vitamine Enthaltene Menge in 100g Durchschnitt aller Pflanzen Empfohlene Tages-Menge
Vitamin B1 (Thiamin)0.14 mgØ 0.165 mg1.2 mg
Vitamin B2 (Riboflavin)0.1 mgØ 0.102 mg1.5 mg
Vitamin B3 (Niacin, Nicotinsäure)0.6 mgØ 2.218 mg18 mg
Vitamin B5 (Pantothensäure)0.2 mgØ 0.46 mg6 mg
Vitamin B6 (Pyridoxin)0.18 mgØ 0.188 mg1.7 mg
Vitamin B7 (Biotin)1.2 µgØ 5.147 µg60 µg
Vitamin B9 (Folsäure)24 µgØ 39.332 µg200 µg
Vitamin C (Ascorbinsäure)114 mgØ 59.484 mg100 mg

Mineralstoffe Enthaltene Menge in 100g Durchschnitt aller Pflanzen Empfohlene Tages-Menge
Calcium105 mgØ 59.235 mg1000 mg
Eisen1.4 mgØ 2.311 mg13 mg
Fluor0.03 mgØ 0.048 mg2.5 mg
Kalium0.55 gØ 0.343 g3 g
Kupfer0.1 mgØ 0.46 mg2 mg
Magnesium33 mgØ 56.051 mg350 mg
Phosphor65 mgØ 114.339 mg800 mg

Weitere Vitalstoffe Enthaltene Menge in 100g Durchschnitt aller Pflanzen Empfohlene Tages-Menge
Proteine2.8 gØ 5.223 g55 g
Kohlenhydrate11.6 gØ 16.812 g300 g
Ballaststoffe7.5 gØ 4.591 g30 g

Sonstige Inhaltsstoffe
Ätherische Öle, Flavonoide


Nutzen für folgende Insektenarten

Anzahl Schmetterlinge: 2
Anzahl Hautflügler, z.B. Wildbienen: 0
Anzahl Zweiflügler, z.B. Schwebfliegen: 0
Anzahl Käfer: 0
Anzahl Schnabelkerfe: 0
Anzahl Heuschrecken: 0

Schmetterlinge

Aurorafalter
(Anthocharis cardamines)
Aurorafalter, Anthocharis cardaminesAurorafalter
(Anthocharis cardamines)
Großer Kohlweißling
(Pieris brassicae)
Großer Kohlweißling, Pieris brassicaeGroßer Kohlweißling
(Pieris brassicae)