Pflanzen, Insekten & Heilkraft

Letzte Änderung: 19.04.2024
Echtes Mädesüß (Filipéndula ulmária)Zur Druckansicht
Alternative Bezeichnungen: Wiesenwedel, Sumpfkraut, Brennkraut, Gänseleiter, Spierstaude
Gattung: Filipéndula
Familie: Rosáceae (Rosengewächse)
Klimazone(n): Warmgemäßigtes Klima
Ursprüngl. Heimat: Europa, Asien
Häufigkeit: Häufig


Allgemeine Informationen

Herkunft und Wachstumsbedingungen:
Das Echte Mädesüß ist im mittleren und nördlichen Europa und Asien beheimatet und wächst an Bächen, auf Feuchtwiesen oder in Sumpf- und feuchten Waldrandgebieten. Die Pflanze bevorzugt feuchte, nährstoffreiche, eher mäßig saure, sandige Lehm- und Tonböden oder Sumpfhumusböden.

Erscheinung:
Der aufrechte Stängel ist teils rötlich überlaufen. Die Laubblätter sind gefiedert. Die Blattadern der einzelnen Teilblätter sind deutlich zu erkennen.

Blüte:
Die Blüten wachsen in Schirmrispen. Die Einzelblüten sind cremefarben bis gelblich-weiß. Vor allem in den Abendstunden verströmen sie einen honig- bis mandelartigen Duft. Die Blüten bieten reichlich Pollen an und sind daher bei Insekten (z.B. Bienen, Schwebfliegen, Käfern) beliebt.

Vermehrung:
Nach der Befruchtung bilden sich Nüsschen, die sich bis zum Frühjahr an den vertrockneten Blütenzweigen befinden können. Die einzelnen sichelförmig gekrümmten Nüsschen, die sich pro Blüte entwickeln, sind zusammenstehend und erwecken daher den Eindruck einer Gesamtfrucht. Sie sind zunächst grün, verfärben sich jedoch mit zunehmender Reife bräunlich. Die Verbreitung erfolgt durch den Wind oder schwimmend auf dem Wasserweg.

Verwendung der Pflanze

Vor allem die Blüten können zum Aromatisieren von Speisen oder für Tee verwendet werden.

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    Ecosia-Bildersuche

    Typ der Pflanze:Staude
    Wuchsform:Aufrecht
    Wuchshöhe:max. 200 cm
    Eigenschaften:Heilpflanze
     Bienen-/Hummel-Weide
     Vogel-Weide
     Insb. Honigbienen-Weide

    Licht-Verhältnisse:Sonnig, Halb-Schatten
    Boden:Feucht
     Nährreich, Humos

    Blüte: Jun - Sep
    Blütenstand:Rispe
    Blütenform:5 Kronblätter
    Pollen / Nektar:Viel / Nicht vorhanden
    Frucht-/ Samenzeit:    Okt - Nov
    Fruchttyp:Schließfrucht: Nuss

    Blattform:Zusammengesetzt: Gefiedert
    Blattrand:Gesägt
    Blattadern:Fiedernervig: Hauptnerv mit Seiten-Nerven

    Heilwirkungen der Pflanze

    Stichwörter:
    Kopfschmerzen, Migräne, Zahnfleisch-Entzündung, Mundschleimhaut-Entzündung, Durchfall, Darmbeschwerden, Verdauungsbeschwerden, Magenschleimhaut-Entzündung, Sodbrennen, Magenbeschwerden, Leber-Beschwerden, Blasen-Beschwerden, Nieren-Beschwerden, Erkältung, Grippaler Infekt, Fieber, Gicht, Gelenk-Rheumatismus, Gelenk-Entzündung, Verschlackung, Entzündung, Schmerzen, Wasseransammlung

    Die Pflanze enthält Salicylsäure, die bei Gicht, Kopfschmerzen, Entzündungen oder rheumatischen Beschwerden hilft. Sie ist ein sanftes Schmerz- und Fiebermittel. Auch bei Grippe, Sodbrennen, Durchfall oder Magen-Darm-Reizungen kann ein aus den Blüten gewonnener Tee helfen. Desweiteren regt der Tee die Nieren- und Leberfunktion an, wirkt Blut reinigend, entwässernd und senkt den Harnsäurespiegel.
    Auch die Blätter und Wurzeln können zusammen mit den Blüten zu Tee verarbeitet werden. Dieser wirkt schweißtreibend und kann bei Harnblasen- und Nierenschmerzen Linderung verschaffen.
    Wer auf Salicylate allergisch reagiert, sollte die Einnahme der aus der Pflanze gewonnenen Erzeugnisse allerdings meiden.

    Anwendung
    Verwendbare Pflanzenteile:
    Wurzel, Blätter, Blüten

    Für eine Tee-Zubereitung Wasser zum Kochen bringen und auf etwa 80 Grad abkühlen lassen. Damit das getrocknete Kraut übergießen und nach etwa 15 Minuten abseihen.

    Pflanzen-Inhaltsstoffe


    Sonstige Inhaltsstoffe
    Ätherische Öle, Flavonoide, Gerbstoffe


    Nutzen für folgende Insektenarten

    Anzahl Schmetterlinge: 5
    Anzahl Hautflügler, z.B. Wildbienen: 4
    Anzahl Zweiflügler, z.B. Schwebfliegen: 0
    Anzahl Käfer: 1
    Anzahl Schnabelkerfe: 0
    Anzahl Heuschrecken: 0

    Schmetterlinge

    Brauner Bär
    (Arctia caja)
    Brauner Bär, Arctia cajaBrauner Bär
    (Arctia caja)

    © jp HAmon, Wikimedia Commons
    Schönbär
    (Callimorpha dominula)
    Schönbär, Callimorpha dominulaSchönbär
    (Callimorpha dominula)

    © Jean.claude, Wikimedia Commons
    Faulbaum-Bläuling
    (Celastrina argiolus)
    Faulbaum-Bläuling, Celastrina argiolusFaulbaum-Bläuling
    (Celastrina argiolus)

    © Andreas Eichler, Wikimedia Commons
    Kaisermantel
    (Argynnis paphia)
    Kaisermantel, Argynnis paphiaKaisermantel
    (Argynnis paphia)

    © Andreas Eichler, Wikimedia Commons
    Schachbrett
    (Melanargia galathea)
    Schachbrett, Melanargia galatheaSchachbrett
    (Melanargia galathea)

    © Leviathan1983, Wikimedia Commons

    Käfer

    Hautflügler, z.B. Wildbienen

    Hellgelbe Erdhummel
    (Bombus lucorum)
    Hellgelbe Erdhummel, Bombus lucorumHellgelbe Erdhummel
    (Bombus lucorum)
    Westliche Honigbiene
    (Apis mellifera)
    Westliche Honigbiene, Apis melliferaWestliche Honigbiene
    (Apis mellifera)
    Kleine Skabiosen-Sandbiene
    (Andrena marginata)
    Kleine Skabiosen-Sandbiene, Andrena marginataKleine Skabiosen-Sandbiene
    (Andrena marginata)

    © Albert Krebs, Entomologie/Botanik, ETH Zürich
    Rote Ehrenpreis-Sandbiene
    (Andrena labiata)
    Rote Ehrenpreis-Sandbiene, Andrena labiataRote Ehrenpreis-Sandbiene
    (Andrena labiata)

    © Dick Belgers, Wikimedia Commons