Pflanzen, Insekten & Heilkraft

Letzte Änderung: 24.04.2024
Gewöhnliche Quecke (Élymus répens)Zur Druckansicht
Alternative Bezeichnungen: Kriech-Quecke
Gattung: Élymus
Familie: Gramíneae (Süßgräser)
Klimazone(n): Warmgemäßigtes Klima
Ursprüngl. Heimat: Europa, Asien, Nordafrika / Orient
Häufigkeit: Sehr häufig


Allgemeine Informationen

Herkunft und Wachstumsbedingungen:
Die Gewöhnliche Quecke ist in Europa, in Nordafrika sowie in den gemäßigten Zonen Asiens beheimatet und wächst auf Feldern, auf Fettwiesen, auf Weiden, an Wegrändern oder auf Ruderalflächen. Die Pflanze zählt zu den Pionierpflanzen und wächst bevorzugt auf mäßig feuchten bis feuchten, nährstoff- und basenreichen, dichten Lehm- oder Tonböden in halbschattiger bis sonniger Lage. Sie ist sehr anspruchslos und konkurrenzstark.

Erscheinung:
Die krautig und horstartig wachsende Pflanze zählt zu den Süßgräsern und breitet sich kriechend mittels unterirdischer Rhizome aus. Die bläulich-grün gefärbten, Stängel umfassenden Blätter sind schwach gerieft und häufig schlaff bogenförmig herabhängend.

Blüte:
Die Blüten erscheinen in lockeren, zweireihigen, schlanken, ährigen Blütenständen. Die Ährchen sind drei- bis siebenblütig und an der Blütenstandsachse anliegend. Die grünen Blüten erscheinen erst ab dem zweiten Jahr.

Vermehrung:
Nach der Befruchtung bilden sich Karyopsen. Bei Reife brechen die Ährchen ab und breiten sich durch Klettanhaftung oder durch den Wind aus. Vegetativ vermehrt sich die Pflanze durch ihr unterirdisches Geflecht von ausläuferartigen Rhizomen. Diese können eine Länge von bis zu 2 Metern erreichen. Bis zu 150 Halme können am Ende oder an den Knotenpunkten der Ausläufer erscheinen. Aus Teilstücken des Rhizoms können problemlos neue Pflanzen entstehen.

Wissenswertes

Über die Wurzeln der Pflanze werden Stoffe abgegeben, die benachbarte Pflanzen im Wachstum hemmen.

Verwendung der Pflanze

Die Ausläufer können im Herbst oder Frühjahr während der Ruhephase geerntet, getrocknet und zu Mehl verarbeitet werden. Frische junge Ausläufer können als Salatbeilage oder Suppenzutat verwendet werden. Außerdem können die Ausläufer geröstet als Kaffee-Ersatz dienen oder zur Alkoholgewinnung genutzt werden.
Die Blätter der Quecke sind eine wichtige Futterpflanze für Gras fressende Säugetiere. Auch das Rhizom wird gern von Säugetieren wie z.B. Kaninchen, Schweinen oder Pferden gefressen. Einige Schmetterlingsraupenarten ernähren sich ebenfalls von den oberirdischen Pflanzenteilen.
Die Samen werden gern von Vögeln wie z.B. Finken und Ammern gefressen.

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    Ecosia-Bildersuche

    Typ der Pflanze:Staude
    Wuchsform:Aufrecht, Kriechpflanze
    Wuchshöhe:max. 150 cm
    Eigenschaften:Essbar
     Heilpflanze
     Pionierpflanze
     Stickstoff-Zeiger
     Schmetterlings-Weide

    Licht-Verhältnisse:Sonnig, Halb-Schatten
    Boden:Mäßig feucht
     Basisch, Nährreich, Humos

    Blüte: Jun - Aug
    Blütenstand:Ähre
    Geschlecht:Zwitter (Zwei-Geschlechtig)
    Frucht-/ Samenzeit:    Aug - Okt
    Fruchttyp:Schließfrucht: Karyopse

    Blattform:Länglich schmal
    Blattrand:Glatt, Ganzrandig
    Blattadern:Blatt-Nerven parallel

    Heilwirkungen der Pflanze

    Stichwörter:
    Nieren-Beschwerden, Nierensteine, Blasen-Beschwerden, Husten, Bronchitis, Atemwegs-Beschwerden, Erschöpfung, Gicht, Gelenk-Rheumatismus, Gelenk-Entzündung, Verschlackung, Entzündung, Abwehrschwäche, Verkrampfung, Schmerzen, Wasseransammlung

    Aus dem getrockneten Rhizom kann ein Tee zubereitet werden, der Harn treibend wirkt, bei Entzündungen der Harnwege hilft und vorbeugend gegen Nierengrieß verwendet werden kann. Außerdem wirkt die Pflanze Blut reinigend, entzündungshemmend, stärkend, Reiz und Schmerz lindernd und Gefäß kräftigend. Sie kann zudem bei rheumatischen Beschwerden und Gicht sowie bei Katarrhen der oberen Luftwege angewendet werden.

    Anwendung
    Verwendbare Pflanzenteile:
    Wurzel

    Teezubereitung: kleine getrocknete Wurzelstücke mit kochendem Wasser übergießen und nach etwa 10 Minuten abseihen.

    Pflanzen-Inhaltsstoffe


    Vitamine Enthaltene Menge in 100g Durchschnitt aller Pflanzen Empfohlene Tages-Menge
    Vitamin A (Retinal, Retinol, Retinsäuren)6 mgØ 0.431 mg0.9 mg
    Vitamin C (Ascorbinsäure)150 mgØ 59.484 mg100 mg

    Mineralstoffe Enthaltene Menge in 100g Durchschnitt aller Pflanzen Empfohlene Tages-Menge
    EisenMenge unbekanntØ 2.331 mg13 mg

    Sonstige Inhaltsstoffe
    Ätherische Öle, Flavonoide, Schleimstoffe


    Nutzen für folgende Insektenarten

    Anzahl Schmetterlinge: 5
    Anzahl Hautflügler, z.B. Wildbienen: 0
    Anzahl Zweiflügler, z.B. Schwebfliegen: 0
    Anzahl Käfer: 0
    Anzahl Schnabelkerfe: 0
    Anzahl Heuschrecken: 1

    Schmetterlinge

    Brauner Waldvogel
    (Aphantopus hyperantus)
    Brauner Waldvogel, Aphantopus hyperantusBrauner Waldvogel
    (Aphantopus hyperantus)

    © Andreas Eichler, Wikimedia Commons
    Ockerbindiger Samtfalter
    (Hipparchia semele)
    Ockerbindiger Samtfalter, Hipparchia semeleOckerbindiger Samtfalter
    (Hipparchia semele)

    © Svdmolen, Wikimedia Commons
    Waldbrettspiel
    (Pararge aegeria)
    Waldbrettspiel, Pararge aegeriaWaldbrettspiel
    (Pararge aegeria)

    © Floris 01924729104, Wikimedia Commons
    Rostfarbiger Dickkopffalter
    (Ochlodes sylvanus)
    Rostfarbiger Dickkopffalter, Ochlodes sylvanusRostfarbiger Dickkopffalter
    (Ochlodes sylvanus)

    © Charles J Sharp, Wikimedia Commons

    Heuschrecken

    Gemeiner Grashüpfer
    (Pseudochorthippus parallelus)
    Gemeiner Grashüpfer, Pseudochorthippus parallelusGemeiner Grashüpfer
    (Pseudochorthippus parallelus)

    © Atlasroutier, Wikimedia Commons