Pflanzen, Insekten & Heilkraft

Letzte Änderung: 20.04.2024
Kratzbeere (Rúbus caesius)Zur Druckansicht
Alternative Bezeichnungen: Bereifte Brombeere, Ackerbeere, Bockbeere
Gattung: Rúbus
Familie: Rosáceae (Rosengewächse)
Klimazone(n): Warmgemäßigtes Klima
Ursprüngl. Heimat: Europa, Asien
Häufigkeit: Häufig


Allgemeine Informationen

Herkunft und Wachstumsbedingungen:
Die Kratzbeere ist in Europa sowie im nördlichen Asien beheimatet. Sie wächst in Auwäldern, in der Nähe von Flüssen und Bächen, an Wald- und Wegrändern oder in lichten Wäldern und bevorzugt mäßig feuchte bis feuchte, tiefgründige, kalkhaltige, nährstoffreiche Lehm- oder Tonböden an möglichst halbschattigen bis sonnigen Standorten.

Erscheinung:
Die Pflanze zählt zu den Halbsträuchern und bildet niederliegende, bogenförmige, zweijährige Triebe. Diese sind zerstreut mit Stacheln besetzt und bilden an ihren Enden Wurzeln, sobald sie mit Erde in Berührung kommen. Die Kratzbeere breitet sich zudem kriechend durch Wurzelsprosse aus. Ihre Wurzeln können eine Tiefe von bis zu zwei Metern erreichen. Die wechselständig angeordneten Laubblätter sind dreifach gefiedert. Die Einzelblätter sind von elliptischer Form, sitzend bis kurz gestielt und am Rand gesägt und teils spärlich behaart.

Blüte:
Die Blüten erscheinen in doldenartigen Blütenständen. Sie besitzen fünf deutlich voneinander getrennte, weiße Kronblätter. Die Kelchblätter sind behaart, länglich schmal und zum Ende hin zugespitzt. Aus dem Blüten ragen zahlreiche Staubblätter heraus.

Vermehrung:
Nach der Befruchtung bilden sich Sammelsteinfrüchte, die schwarz-bläulich bereift sind und leicht in ihre vergleichsweise großen und eher wenigen Einzelfrüchte zerfallen. Vegetativ vermehrt sich die Kratzbeere durch Wurzelsprosse sowie durch ihre sich bewurzelnden Triebe.

Wissenswertes

Die Pflanze dient zahlreichen Insektenarten, Kleinsäugetieren und Vögeln als Nahrung und schützender Unterschlupf.

Verwendung der Pflanze

Die Früchte sind essbar und schmecken leicht fad und säuerlich. Aus den Früchten lässt sich Saft, Likör (Kratzbeeren-Likör), Wein oder Konfitüre herstellen.
Junge Blätter und Triebspitzen können roh als Salatbeilage oder gedünstet ähnlich wie Spinat verzehrt werden.

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    Ecosia-Bildersuche

    Typ der Pflanze:Halbstrauch
    Wuchsform:Aufrecht, Kriechpflanze
    Wuchshöhe:max. 90 cm
    Eigenschaften:Essbar
     Tiefwurzler
     Heilpflanze
     Bienen-/Hummel-Weide
     Vogel-Weide

    Licht-Verhältnisse:Sonnig, Halb-Schatten
    Boden:Mäßig feucht, Feucht
     Basisch, Nährreich

    Blüte: Mai - Sep
    Blütenstand:Dolden-Traube, Dolde
    Blütenform:5 Kronblätter
    Geschlecht:Zwitter (Zwei-Geschlechtig)
    Frucht-/ Samenzeit:    Aug - Sep
    Fruchttyp:Sammelfrucht: Sammelsteinfrucht

    Blattform:Eiförmig, Elliptisch, Zusammengesetzt: Gefiedert
    Blattrand:Gesägt, Behaart
    Blattadern:Fiedernervig: Hauptnerv mit Seiten-Nerven

    Heilwirkungen der Pflanze

    Stichwörter:
    Zahnfleisch-Entzündung, Mundschleimhaut-Entzündung, Verdauungsbeschwerden, Darmbeschwerden, Durchfall, Wund-Infektion, Haut-Ekzem, Husten, Heiserkeit, Atemwegs-Beschwerden, Verschlackung, Entzündung

    Aus den Blättern kann ein Tee oder eine Tinktur zubereitet werden. Die Pflanze wirkt antibakteriell, entzündungshemmend, zusammenziehend, Blut reinigend und Schleim lösend. Sie hilft daher bei Magen-Darm-Beschwerden (z.B. Durchfall) sowie bei Atemwegsbeschwerden. Mundspülungen können bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum helfen.
    Äußerlich angewendet kann die Pflanze bei Hautproblemen wie z.B. bei Ekzemen oder bei schlecht heilenden Wunden eingesetzt werden.

    Anwendung
    Verwendbare Pflanzenteile:
    Blätter

    Für eine Teezubereitung die Blätter mit kochendem Wasser übergießen, etwa 10 Minuten ziehen lassen und abschließend abseihen.

    Pflanzen-Inhaltsstoffe


    Vitamine Enthaltene Menge in 100g Durchschnitt aller Pflanzen Empfohlene Tages-Menge
    Vitamin A (Retinal, Retinol, Retinsäuren)Menge unbekanntØ 0.431 mg0.9 mg
    Vitamin C (Ascorbinsäure)Menge unbekanntØ 59.484 mg100 mg

    Mineralstoffe Enthaltene Menge in 100g Durchschnitt aller Pflanzen Empfohlene Tages-Menge
    CalciumMenge unbekanntØ 59.664 mg1000 mg
    KaliumMenge unbekanntØ 0.345 g3 g
    KupferMenge unbekanntØ 0.46 mg2 mg
    MagnesiumMenge unbekanntØ 56.478 mg350 mg

    Sonstige Inhaltsstoffe
    Flavonoide, Gerbstoffe


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    Familie: Rosáceae (Rosengewächse)

    Nutzen für folgende Insektenarten

    Anzahl Schmetterlinge: 1
    Anzahl Hautflügler, z.B. Wildbienen: 1
    Anzahl Zweiflügler, z.B. Schwebfliegen: 0
    Anzahl Käfer: 0
    Anzahl Schnabelkerfe: 0
    Anzahl Heuschrecken: 0

    Schmetterlinge

    Kleines Nachtpfauenauge
    (Saturnia pavonia)
    Kleines Nachtpfauenauge, Saturnia pavoniaKleines Nachtpfauenauge
    (Saturnia pavonia)

    © jean-pierre Hamon, Wikimedia Commons

    Hautflügler, z.B. Wildbienen

    Steinhummel
    (Bombus lapidarius)
    Steinhummel, Bombus lapidariusSteinhummel
    (Bombus lapidarius)