Pflanzen, Insekten & Heilkraft

Letzte Änderung: 18.04.2024
Koloquinthe (Citrúllus colocýnthis)Zur Druckansicht
Alternative Bezeichnungen: Pomaquinte, Purgiergurke, Ziegenkürbis, Teufelsapfel
Gattung: Citrúllus
Familie: Cucurbitáceae (Kürbisgewächse)
Klimazone(n): Subtropisches Klima
Ursprüngl. Heimat: Asien, Nordafrika / Orient
Häufigkeit: Selten


Allgemeine Informationen

Herkunft und Wachstumsbedingungen:
Die Koloquinthe ist ursprünglich in den Steppen und Wüsten Nordafrikas sowie Südwestasiens beheimatet. Sie wächst in sehr warmen, trockenen, kargen Gebieten und benötigt direkte Sonneneinstrahlung. Der Boden sollte möglichst sandig und tiefgründig sein.

Erscheinung:
Die Pflanze besitzt in ihrer natürlichen Umgebung eine bis zu einen Meter tief reichende Pfahlwurzel, die als Wasserspeicher dient. Sie wächst kriechend und breitet sich am Boden bis zu zwei Meter weit aus. Sofern sie Rankhilfen hat, kann die Koloquinthe auch in die Höhe wachsen. Der verzweigte Stängel ist kantig und borstig behaart. Die gestielten, matt-grünen, auf der Unterseite behaarten Blätter sind handförmig geteilt und am Rand gelappt. Aus den Blattachseln sprießen teils verzweigte, sich schraubenförmig windende Ranken.

Blüte:
Die gelben Blüten erscheinen zumeist einzeln in den Blattachseln. Die Pflanze ist einhäusig, d.h. männliche und weibliche Blüten befinden sich getrennt auf der gleichen Pflanze. Die Blüten besitzen fünf Kronblätter, die am Rand fein behaart sind. In der Mitte befindet sich der Griffel mit dreilappiger Narbe.

Vermehrung:
Nach der Befruchtung bilden sich kugelige Früchte (Panzerbeeren), die in etwa so groß wie ein Apfel sind. Sie schmecken sehr bitter und herb und sind für den Menschen ungenießbar. Im Laufe der Reifung wechselt die Fruchtfarbe von grün zu gelb. Die reifen gelben Früchte sind teils mit grünen Streifen überlaufen. Das saftige Fruchtfleisch ist von einer harten Schale umgeben. Im Inneren befinden sich bräunliche Samen, die über einen langen Zeitraum keimfähig bleiben.

Wissenswertes

Der Verzehr der Pflanze kann zu Reizungen der Schleimhäute im Magen-Darm-Trakt und zu Nierenschäden führen. Weitere Vergiftungserscheinungen reichen von Geschwüren über Entzündungen und Blutungen bis hin zum Tod.

Verwendung der Pflanze

Die Beduinen nutzen die Koloquinthe in der Wüste als traditionelle Heilpflanze. Zudem werden die weniger bitteren Samen der Pflanze in Notzeiten und in Maßen gegessen.

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    Ecosia-Bildersuche

    Typ der Pflanze:Staude
    Wuchsform:Kletterpflanze, Kriechpflanze
    Wuchshöhe:max. 10 cm
    Eigenschaften:Giftig
     Stark giftig
     Tiefwurzler
     Heilpflanze

    Licht-Verhältnisse:Sonnig
    Boden:Trocken

    Blüte: Jun - Sep
    Blütenstand:Einzelblüte
    Blütenform:5 Kronblätter
    Geschlecht:Ein-Geschlechtig, Ein-Häusig
    Frucht-/ Samenzeit:    Okt - Dez
    Fruchttyp:Schließfrucht: Beere

    Blattform:Handförmig geteilt
    Blattrand:Gebuchtet, Behaart
    Blattadern:Fiedernervig, Netznervig: Mehrere Hauptnerven mit Seiten-Nerven

    Heilwirkungen der Pflanze

    Stichwörter:
    Anämie, Magen-Geschwür, Verdauungsbeschwerden, Stuhl-Verstopfung, Durchfall, Blähungen, Heuschnupfen, Atemwegs-Beschwerden, Asthma, Bronchitis, Depression, Gelenk-Rheumatismus, Verkrampfung, Abwehrschwäche, Entzündung, Verschlackung, Krebs, Schmerzen

    Die Früchte der Koloquinthe werden traditionell in halbreifem oder reifem Zustand geerntet, entschält, geteilt und entkernt und anschließend getrocknet. Heilwirkungen lassen sich nur durch die richtige Dosierung erzielen. Anwendung findet die Pflanze daher lediglich in der Homöopathie oder in Form von Fertigpräparaten.
    Die Pflanze wirkt abführend, entgiftend, Schmerz lindernd, entzündungshemmend, antimikrobiell und Tumor hemmend. Sie regt den Stoffwechsel an (Darmbewegung, Produktion von Gallensaft durch Aktivierung der Leber) und hilft bei Übersäuerung, Allergien, Asthma, Rheuma, Verdauungsbeschwerden (Blähungen, Koliken, Durchfall), Geschwüren und Anämie.
    Die Pflanze sollte nicht während der Menstruation, der Schwangerschaft sowie der anschließenden Stillzeit oder bei Darmverschluss bzw. Verschluss der Gallenwege eingenommen werden.