Pflanzen, Insekten & Heilkraft

Letzte Änderung: 05.04.2024
Gewöhnliches Hirtentäschel (Capsélla búrsa-pastóris)Zur Druckansicht
Alternative Bezeichnungen: Herzkraut, Taschenkraut, Vogelkraut, Gottesherz, Teufelsblume, Hirtentäschelkraut
Gattung: Capsélla
Familie: Crucíferae (Kreuzblütler)
Klimazone(n): Warmgemäßigtes Klima
Ursprüngl. Heimat: Europa, Asien
Häufigkeit: Sehr häufig


Allgemeine Informationen

Herkunft und Wachstumsbedingungen:
Das Gewöhnliche Hirtentäschel ist im gesamten Europa verbreitet. Ursprünglich stammt die Pflanze vermutlich aus Südeuropa und Westasien. Sie wächst auf Ruderalflächen, auf Feldern oder an Wegrändern und bevorzugt nährstoffreiche Böden an hellen Standorten.

Erscheinung:
Die Wurzeln des Gewöhnlichen Hirtentäschels können bis zu 90 cm tief ins Erdreich reichen. Die Pflanze zählt zu den Halbrosettenpflanzen, da die Grundblätter rosettenartig angeordnet sind. Die Blätter sind gestielt und können fiederspaltig, gezähnt oder ganzrandig sein.

Blüte:
Die kleinen weißen Blüten wachsen in traubigen Blütenständen. Sie sind fast das gesamte Jahr über zu sehen. Die Bestäubung erfolgt neben der Selbstbestäubung durch Schwebfliegen oder kleinere Bienen.

Vermehrung:
Nach der Befruchtung bilden sich herzförmige Schötchen, die zahlreiche Samen enthalten. Eine einzelne Pflanze kann bis zu 64.000 Samen produzieren, die 30 Jahre lang keimfähig bleiben können. Die Pflanze ist äußerst produktiv und kann bis zu 4 Generationen pro Jahr hervorbringen.

Verwendung der Pflanze

Die Samenkörner sind essbar. Sie schmecken scharf und wurden früher als Pfefferersatz verwendet.
Die Blätter können als Salat-Beilage gegessen werden und erinnern im Geschmack an Rauke.
Auch die Wurzeln sind essbar. Sie können nach dem Trocknen zu einem Pulver zerrieben werden, dass an Ingwer erinnert.

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    Ecosia-Bildersuche

    Typ der Pflanze:Zwei-Jährig
    Wuchsform:Rosettenartig
    Wuchshöhe:max. 70 cm
    Eigenschaften:Essbar
     Tiefwurzler
     Heilpflanze
     Stickstoff-Zeiger

    Licht-Verhältnisse:Sonnig, Halb-Schatten
    Boden:Mäßig feucht
     Nährreich

    Blüte: Jan - Nov
    Blütenstand:Traube
    Blütenform:4 Kronblätter
    Pollen / Nektar:Viel / Viel
    Geschlecht:Zwitter (Zwei-Geschlechtig)
    Frucht-/ Samenzeit:    Apr - Dez
    Fruchttyp:Öffnungsfrucht: Schote

    Blattform:Länglich schmal
    Blattrand:Gebuchtet
    Blattadern:Fiedernervig: Hauptnerv mit Seiten-Nerven

    Heilwirkungen der Pflanze

    Stichwörter:
    Niedriger Blutdruck, Bluthochdruck, Arterienverkalkung, Schwindel-Zustände, Durchblutungsstörungen, Krampfadern, Hämorrhoiden, Stuhl-Verstopfung, Verdauungsbeschwerden, Appetitlosigkeit, Magenbeschwerden, Nieren-Beschwerden, Haut-Ekzem, Wund-Infektion, Atemwegs-Beschwerden, Erkältung, Gelenk-Rheumatismus, Menstruations-Störungen, Verschlackung, Entzündung

    Aus dem blühenden oberirdischen Spross kann ein Tee hergestellt werden, der Blut stillend (z.B. bei starken Regelblutungen), Blutdruck regulierend, Blut reinigend, zusammenziehend, Schmerz lindernd, Harn treibend und entzündungshemmend wirkt. Außerdem hilft er bei Krampfadern, Arteriosklerose, Hämorrhoiden, Rheuma, Verdauungsbeschwerden (z.B. Verstopfung, Magenschwäche) sowie bei Infektionen der Atemwege.
    Aufgrund der zusammenziehenden Wirkung wirkt die Pflanze Wehen fördernd, was bei der Einleitung einer Geburt erwünscht sein kann. Während der Schwangerschaft an sich sollte der Tee hingegen nicht getrunken werden, da er zu Fehlgeburten führen kann.
    Äußerlich angewendet kann der Tee oder eine Tinktur bei Ekzemen und Wunden helfen.

    Anwendung
    Verwendbare Pflanzenteile:
    Wurzel, Blätter, Samen

    Für die Tee-Zubereitung das frische Kraut samt gereinigter Wurzel mit kochendem Wasser übergießen und 5-10 Minuten ziehen lassen.

    Pflanzen-Inhaltsstoffe


    Vitamine Enthaltene Menge in 100g Durchschnitt aller Pflanzen Empfohlene Tages-Menge
    Vitamin C (Ascorbinsäure)Menge unbekanntØ 59.484 mg100 mg

    Mineralstoffe Enthaltene Menge in 100g Durchschnitt aller Pflanzen Empfohlene Tages-Menge
    CalciumMenge unbekanntØ 59.664 mg1000 mg
    KaliumMenge unbekanntØ 0.345 g3 g

    Sonstige Inhaltsstoffe
    Ätherische Öle, Flavonoide, Gerbstoffe


    Nutzen für folgende Insektenarten

    Anzahl Schmetterlinge: 1
    Anzahl Hautflügler, z.B. Wildbienen: 4
    Anzahl Zweiflügler, z.B. Schwebfliegen: 0
    Anzahl Käfer: 0
    Anzahl Schnabelkerfe: 0
    Anzahl Heuschrecken: 0

    Hautflügler, z.B. Wildbienen

    Östliche Zangensandbiene
    (Andrena fulvata)
    Kein Bild verfügbar
    Schlehen-Lockensandbiene
    (Andrena helvola)
    Schlehen-Lockensandbiene, Andrena helvolaSchlehen-Lockensandbiene
    (Andrena helvola)

    © Line Sabroe, Wikimedia Commons
    Steinkraut-Sandbiene
    (Andrena tscheki)
    Kein Bild verfügbar
    Gewöhnliche Zwergsandbiene
    (Andrena minutula)
    Gewöhnliche Zwergsandbiene, Andrena minutulaGewöhnliche Zwergsandbiene
    (Andrena minutula)

    © Olli Pihlajamaa 2014

    Schmetterlinge

    Fetthennen-Bläuling
    (Scolitantides orion)
    Fetthennen-Bläuling, Scolitantides orionFetthennen-Bläuling
    (Scolitantides orion)

    © Milan Arnost Vaclavik, Wikimedia Commons