Pflanzen, Insekten & Heilkraft

Letzte Änderung: 16.07.2023
Echter Hafer (Avéna satíva)Zur Druckansicht
Alternative Bezeichnungen: Saat-Hafer
Gattung: Avéna
Familie: Gramíneae (Süßgräser)
Klimazone(n): Warmgemäßigtes Klima
Ursprüngl. Heimat: Europa
Häufigkeit: Häufig


Allgemeine Informationen

Herkunft und Wachstumsbedingungen:
Hafer ist in den feuchteren und kühleren Gebieten Mittel- und Nordeuropas am weitesten verbreitet. Er stellt keine sonderlichen Ansprüche an den Boden und wird in der Regel als Sommergetreide angebaut.

Erscheinung:
Hafer wächst aufrecht und besitzt einen hohlen Halm, der durch Knoten in verschieden große Abschnitte unterteilt ist. Durch sein leistungsfähiges und dichtes Wurzelsystem kann er seinen hohen Wasserbedarf gut decken.

Blüte:
Der Blütenstand ist eine Rispe, die aus zahlreichen, auf Seitenachsen sitzenden Ährchen besteht. Dies unterscheidet den Hafer von anderen Getreidearten. Jede Blüte wird von einer Deckspelze und einer Vorspelze umschlossen. Bei offener Blüte erscheinen drei Staubblätter und ein behaarter Fruchtknoten mit Narbenästen. Die Bestäubung erfolgt hauptsächlich durch Selbstbestäubung oder auch durch den Wind.

Vermehrung:
Nach der Bestäubung bilden sich Karyopsen als Früchte. Diese verbreiten sich durch den Wind, durch Wasserfluss oder durch Anhaften.

Verwendung der Pflanze

Haferkörner werden z.B. zu Haferflocken, Hafergrütze oder Getränken auf Haferbasis weiterverarbeitet.
Außerdem wird Hafer als Futter für Pferde, Rinder oder Geflügel verwendet.

Typ der Pflanze:Ein-Jährig
Wuchsform:Aufrecht
Wuchshöhe:max. 150 cm
Eigenschaften:Essbar
 Heilpflanze

Licht-Verhältnisse:Sonnig
Boden:Mäßig feucht, Feucht

Aussaat:Mär - Apr
Blüte: Jun - Jul
Blütenstand:Rispe
Frucht-/ Samenzeit:    Aug - Okt
Fruchttyp:Schließfrucht: Karyopse

Blattform:Länglich schmal
Blattrand:Glatt, Ganzrandig
Blattadern:Blatt-Nerven parallel

Heilwirkungen der Pflanze

Stichwörter:
Erhöhter Cholesterinspiegel, Magenbeschwerden, Sodbrennen, Verdauungsbeschwerden, Darmbeschwerden, Nierensteine, Nieren-Beschwerden, Haut-Ekzem, Trockene Haut, Erkältung, Konzentrationsmangel, Schlafstörungen, Erschöpfung, Erregungszustände, Nervosität, Gelenk-Rheumatismus, Gicht, Verschlackung, Entzündung, Diabetes, Abwehrschwäche, Stoffwechsel-Störung

In der Heilkunde werden vor allem die oberirdischen Pflanzenteile vor der Blütezeit verwendet (Grüner Hafer), getrocknet und zu Tee verarbeitet. Dieser stärkt die Abwehrkräfte und hilft bei Erschöpfung, Nervosität, Schlaflosigkeit, Konzentrationsstörungen, Nierenleiden, Rheuma und Gicht.
Der aus den Körnern zubereitete Haferschleim senkt den Cholesterin- und Blutzuckerspiegel und wirkt entzündungshemmend. Außerdem lindert er Magen-Darm-Beschwerden.
Ein gekochter Sud aus Haferstroh als Badezusatz hilft bei trockener Haut, Juckreiz, Ekzemen, Erfrierungen, Rheuma, Gicht und sonstigen Stoffwechselstörungen.

Anwendung
Verwendbare Pflanzenteile:
Blätter, Samen

Sorgfältiges Zerkauen und Schlucken von Haferflocken bindet zusammen mit Speichel aufsteigende Magensäure und hilft bei Sodbrennen.

Pflanzen-Inhaltsstoffe


Vitamine Enthaltene Menge in 100g Durchschnitt aller Pflanzen Empfohlene Tages-Menge
Vitamin B1 (Thiamin)0.52 mgØ 0.165 mg1.2 mg
Vitamin B2 (Riboflavin)0.17 mgØ 0.102 mg1.5 mg
Vitamin B5 (Pantothensäure)0.71 mgØ 0.46 mg6 mg
Vitamin B6 (Pyridoxin)0.96 mgØ 0.188 mg1.7 mg
Vitamin B7 (Biotin)13 µgØ 5.147 µg60 µg
Vitamin B9 (Folsäure)33 µgØ 39.332 µg200 µg
Vitamin E (Tocopherol)0.84 mgØ 2.73 mg12 mg

Mineralstoffe Enthaltene Menge in 100g Durchschnitt aller Pflanzen Empfohlene Tages-Menge
Calcium80 mgØ 59.235 mg1000 mg
Eisen5.8 mgØ 2.311 mg13 mg
Fluor0.095 mgØ 0.048 mg2.5 mg
Jod6 µgØ 3.559 µg200 µg
Kalium0.355 gØ 0.343 g3 g
Magnesium129 mgØ 56.051 mg350 mg
Natrium8.4 mgØ 15.273 mg2000 mg
Phosphor342 mgØ 114.339 mg800 mg
Selen7.1 µgØ 4.171 µg60 µg
Zink4.5 mgØ 0.881 mg13 mg

Weitere Vitalstoffe Enthaltene Menge in 100g Durchschnitt aller Pflanzen Empfohlene Tages-Menge
Proteine11.7 gØ 5.223 g55 g
Kohlenhydrate59.8 gØ 16.812 g300 g
Ballaststoffe5.6 gØ 4.591 g30 g

Sonstige Inhaltsstoffe
Flavonoide, Linolsäure