Pflanzen, Insekten & Heilkraft

Letzte Änderung: 18.04.2024
Großblütige Königskerze (Verbáscum densiflórum)Zur Druckansicht
Gattung: Verbáscum
Familie: Scrophulariáceae (Rachenblütler)
Klimazone(n): Warmgemäßigtes Klima
Ursprüngl. Heimat: Europa, Nordamerika
Häufigkeit: Häufig


Der stolze Rachenblütler gilt als Zepter der Mutter Gottes. Wunden und Geschwüre würden sofort heilen, heißt es, wenn man sie mit dem ährenartigen gelben Blütenstand berührt und dabei den Segensspruch spricht: 'Unsere Liebe Frau geht über Land / Und hat den Himmelsbrand in ihrer Hand!' (aus Wolf-Dieter Storl: "Pflanzendevas")

Allgemeine Informationen

Herkunft und Wachstumsbedingungen:
Die Großblütige Königskerze ist in Mittel-, Ost- und Südeuropa sowie in Nordamerika zu finden. Sie wächst auf Ödflächen, an Wegrändern, an Böschungen, an Ufern von Gewässern oder in Waldschlägen und bevorzugt mäßig trockene bis frische, nährstoffreiche, zumeist kalkhaltige, steinige Böden an sonnigen Standorten.

Erscheinung:
Die Pflanze wächst zunächst als bodenständige Rosette und überwintert in diesem Zustand. Im darauf folgenden Jahr wächst sie zu einer imposanten Pflanze, die in seltenen Fällen Wuchshöhen von bis zu 3 Metern erreichen kann. Sie zählt zu den Halbrosettenpflanzen. Die oberirdischen Pflanzenteile sind filzig behaart. Durch ihre wollige Behaarung schützt sich die Pflanze vor Schneckenbefall und zu starker Verdunstung. Die großen, länglich elliptischen Laubblätter sind wechselständig angeordnet.

Blüte:
Die gelben, leicht asymmetrischen Blüten stehen in knäueligen Wickeln und wachsen in einem ährigen Gesamtblütenstand. Sie sind zart duftend. Die Blütenblätter sind im unteren Bereich verwachsen und am Rand feinwollig behaart. Pollen wird nur vormittags zur Verfügung gestellt. Die oberen drei Staubfäden sind dicht behaart, im Gegensatz zu den unteren beiden. Die Bestäubung erfolgt durch Insekten. Eine Pflanze kann bis zu 200 Einzelblüten hervorbringen. Von diesen öffnen sich jedoch täglich nur wenige und dies vom unteren Blütenstand hin zum oberen.

Vermehrung:
Nach der Befruchtung bilden sich zweilappige Kapselfrüchte, die sehr viele winzige Samen enthalten. Die Ausbreitung der Samen erfolgt in der Regel durch den Wind oder durch Tieranhaftung. Die Samen zählen zu den Licht- und Frostkeimern.


  • 1 / 9
  • 2 / 9
  • 3 / 9
  • 4 / 9
  • 5 / 9
  • 6 / 9
  • 7 / 9
  • 8 / 9
  • 9 / 9

    Ecosia-Bildersuche

    Typ der Pflanze:Zwei-Jährig
    Wuchsform:Rosettenartig
    Wuchshöhe:max. 250 cm
    Eigenschaften:Immergrün
     Heilpflanze
     Bienen-/Hummel-Weide

    Licht-Verhältnisse:Sonnig
    Boden:Trocken, Mäßig feucht
     Basisch, Nährreich

    Blüte: Jul - Okt
    Blütenstand:Ähre
    Blütenform:5 Kronblätter
    Pollen / Nektar:Viel / Kaum
    Geschlecht:Zwitter (Zwei-Geschlechtig)
    Frucht-/ Samenzeit:    Sep - Nov
    Fruchttyp:Öffnungsfrucht: Kapselfrucht

    Blattform:Eiförmig, Elliptisch
    Blattrand:Gekerbt
    Blattadern:Fiedernervig: Hauptnerv mit Seiten-Nerven

    Heilwirkungen der Pflanze

    Stichwörter:
    Hämorrhoiden, Magenbeschwerden, Verdauungsbeschwerden, Darmbeschwerden, Nieren-Beschwerden, Blasen-Beschwerden, Insekten-Stiche, Wund-Infektion, Furunkel, Haut-Ausschlag, Haut-Ekzem, Atemwegs-Beschwerden, Ohren-Schmerzen, Asthma, Bronchitis, Fieber, Heiserkeit, Grippaler Infekt, Erkältung, Husten, Gelenk-Rheumatismus, Entzündung

    Aus den getrockneten Blüten kann ein Tee zubereitet werden, der bei Halsschmerzen, Husten, Bronchitis, Asthma und Erkältung hilft. Er wirkt Schleim lösend, Keim hemmend, entzündungshemmend, beruhigend und Schweiß treibend. Außerdem hilft der Tee bei Rheuma, Blasen- und Nierenerkrankungen sowie bei Magen-Darm-Beschwerden.
    Äußerlich angewendet hilft die Zubereitung bei Hauterkrankungen. Ein Breiumschlag kann bei Insektenstichen Linderung verschaffen. Als Salbe verarbeitet oder auch in Form eines Aufgusses kann die Pflanze auch bei Hämorrhoiden und Frostbeulen verwendet werden.
    Königskerzenöl kann als Umschlag zur Behandlung von Wunden, Ekzemen, Furunkeln, Ausschlägen und Rheuma genutzt werden. In die Ohren getröpfelt kann es zur Behandlung von Ohrenschmerzen herangezogen werden.

    Pflanzen-Inhaltsstoffe


    Sonstige Inhaltsstoffe
    Ätherische Öle, Flavonoide, Schleimstoffe


    Nutzen für folgende Insektenarten

    Anzahl Schmetterlinge: 0
    Anzahl Hautflügler, z.B. Wildbienen: 11
    Anzahl Zweiflügler, z.B. Schwebfliegen: 0
    Anzahl Käfer: 0
    Anzahl Schnabelkerfe: 0
    Anzahl Heuschrecken: 0

    Hautflügler, z.B. Wildbienen

    Baumhummel
    (Bombus hypnorum)
    Baumhummel, Bombus hypnorumBaumhummel
    (Bombus hypnorum)

    © André Karwath, Wikimedia Commons
    Dunkle Erdhummel
    (Bombus terrestris)
    Dunkle Erdhummel, Bombus terrestrisDunkle Erdhummel
    (Bombus terrestris)
    Gewöhnliche Keulhornbiene
    (Ceratina cyanea)
    Gewöhnliche Keulhornbiene, Ceratina cyaneaGewöhnliche Keulhornbiene
    (Ceratina cyanea)

    © Hectonichus, Wikimedia Commons
    Wiesenhummel
    (Bombus pratorum)
    Wiesenhummel, Bombus pratorumWiesenhummel
    (Bombus pratorum)

    © Ivar Leidus, Wikimedia Commons
    Bunte Blattschneiderbiene
    (Megachile versicolor)
    Bunte Blattschneiderbiene, Megachile versicolorBunte Blattschneiderbiene
    (Megachile versicolor)

    © Ivar Leidus, Wikimedia Commons
    Felsspalten-Wollbiene
    (Anthidium oblongatum)
    Felsspalten-Wollbiene, Anthidium oblongatumFelsspalten-Wollbiene
    (Anthidium oblongatum)

    © Pjt56, Wikimedia Commons
    Gemeine Löcherbiene
    (Heriades truncorum)
    Gemeine Löcherbiene, Heriades truncorumGemeine Löcherbiene
    (Heriades truncorum)

    © Gideon Pisanty (Gidip), Wikimedia Commons
    Östliche Zwergwollbiene
    (Anthidium nanum)
    Östliche Zwergwollbiene, Anthidium nanumÖstliche Zwergwollbiene
    (Anthidium nanum)
    Schwarzspornige Stängel-Mauerbiene
    (Osmia leucomelana)
    Schwarzspornige Stängel-Mauerbiene, Osmia leucomelanaSchwarzspornige Stängel-Mauerbiene
    (Osmia leucomelana)

    © Dick Belgers, über Waarneming.nl, Wikimedia Commons
    Weißfleckige Wollbiene
    (Anthidium punctatum)
    Weißfleckige Wollbiene, Anthidium punctatumWeißfleckige Wollbiene
    (Anthidium punctatum)

    © Albert Krebs, Entomologie/Botanik, ETH Zürich
    Sandrasen-Maskenbiene
    (Hylaeus angustatus)
    Sandrasen-Maskenbiene, Hylaeus angustatusSandrasen-Maskenbiene
    (Hylaeus angustatus)

    © Arnstein Staverlokk, Wikimedia Commons