Pflanzen, Insekten & Heilkraft

Letzte Änderung: 20.04.2024
Gewöhnliche Fichte (Pícea ábies)Zur Druckansicht
Alternative Bezeichnungen: Rot-Tanne, Gemeine Fichte, Rot-Fichte
Gattung: Pícea
Familie: Pináceae (Kieferngewächse)
Klimazone(n): Warmgemäßigtes Klima
Ursprüngl. Heimat: Europa, Asien
Häufigkeit: Sehr häufig


Allgemeine Informationen

Herkunft und Wachstumsbedingungen:
Die Gewöhnliche Fichte ist in Mittel-, Nord- und Osteuropa sowie in weiten Teilen Asiens beheimatet. Sie wächst bevorzugt bei feuchtem und kühlem Klima und ist in Höhen von über 2000 Metern zu finden. Der Baum benötigt mäßig feuchte bis feuchte, gut durchlüftete Böden. Ansonsten ist die Fichte recht anspruchslos.

Erscheinung:
Der aufrecht wachsende, immergrüne Baum ist einer der größten heimischen Bäume Europas. Er kann einen Stammdurchmesser von bis zu 2 Metern und ein Alter von 600 Jahren erreichen. Bei tiefgründigen und gut durchlüfteten Böden kann das weit verzweigte Wurzelsystem des Baumes mehrere Meter tief ins Erdreich reichen. Die Rinde junger Bäume ist rötlich braun gefärbt, während ältere Bäume eine grau-braune borkige Rinde aufweisen. Die Zweige sind quirlig angeordnet. Ihre bis zu 2 cm langen Nadeln sind stechend-spitz und im Querschnitt vierkantig.

Blüte:
Blüten werden häufig nur im Abstand von 3-4 Jahren gebildet. Die männlichen Blüten sind etwa 1 cm lang und stehen einzeln an den Enden von Zweigen. Sie färben sich von karminrot hin zu einem gelblichen Farbton. Die weiblichen Blüten wachsen kleinen roten, aufrechtstehenden Zapfen ähnelnd auf dem gesamten Baum verteilt. Zur Blütezeit werden riesige Mengen Pollen ausgeschüttet, die weithin als Niederschlag sichtbar sind. Die Blühfähigkeit wird jedoch erst mit einem Alter zwischen 30 und 40 Jahren erreicht. Junge Pflanzen besitzen zunächst ausschließlich weibliche Blüten.

Vermehrung:
Etwa ein Jahr benötigen die Zapfen bis zur Samenreife. Im Laufe der Zeit verwandeln sich die rötlich-grünen Zäpfchen zu braunen, nach unten hängenden, trockenen und holzigen Zapfen. Diese weisen dann eine Länge von bis zu 15 cm auf. Bei Reife werden die Zapfen als Ganzes abgeworfen. Sie enthalten fettreiche geflügelte Samen, die bis zu 300 Meter weit fliegen können. Die Samen zählen zu den Lichtkeimern. Neben der Vermehrung durch Samen kann sich die Gemeine Fichte auch vegetativ durch die Bewurzelung herabhängender Zweige verbreiten.

Wissenswertes

Zahlreiche Pilzarten können mit der Fichte eine Lebensgemeinschaft eingehen (z.B. Fliegenpilz, Steinpilz, Perlpilz). Der Pilz versorgt den Baum mit Mineralstoffen und Wasser und bekommt im Gegenzug organische Stoffe. Für viele Vogel- und Insektenarten bietet die Fichte einen idealen Lebensraum.

Verwendung der Pflanze

Junge hellgrüne Triebe der Fichte können zu Sirup verarbeitet oder als Tee verwendet werden. Sie schmecken leicht säuerlich und eignen sich außerdem zum Würzen von Salaten, nachdem sie fein zerkleinert wurden.
Fichtenholz ist ein sehr weiches Holz und wird z.B. für den Bau von Gebäuden, Möbeln oder Musikinstrumenten sowie für die Papier- und Zellstoffherstellung verwendet.
In der Parfümindustrie wird aus den Nadeln das Fichtennadelöl gewonnen.
Bestimmte Läusearten erzeugen Honigtau, der bei Bienen beliebt ist und den sie in Waldhonig verwandeln.

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    Ecosia-Bildersuche

    Typ der Pflanze:Baum
    Wuchsform:Aufrecht
    Wuchshöhe:max. 50 m
    Eigenschaften:Immergrün
     Tiefwurzler
     Heilpflanze
     Bienen-/Hummel-Weide
     Vogel-Weide
     Insb. Honigbienen-Weide

    Licht-Verhältnisse:Sonnig, Halb-Schatten
    Boden:Mäßig feucht, Feucht
     Sauer, Humos

    Blüte: Mai - Jun
    Blütenstand:Zapfen
    Geschlecht:Ein-Geschlechtig, Ein-Häusig
    Frucht-/ Samenzeit:    Aug - Dez
    Fruchttyp:Zapfen

    Blattform:Nadelförmig

    Heilwirkungen der Pflanze

    Stichwörter:
    Mundschleimhaut-Entzündung, Durchblutungsstörungen, Nieren-Beschwerden, Wund-Infektion, Haut-Verbrennung, Atemwegs-Beschwerden, Bronchitis, Grippaler Infekt, Erkältung, Husten, Gelenk-Rheumatismus, Gicht, Verschlackung, Entzündung, Abwehrschwäche, Schmerzen, Nerven-Schmerzen

    Die jungen Triebe der Fichte enthalten ätherische Öle, die bei Infektionen der Atemwege, bei Rheuma, bei Gicht und bei Frühjahrsmüdigkeit helfen. Sie können z.B. als Tee zubereitet werden. Dieser wirkt zudem Schleim lösend, Harn und Schweiß treibend, desinfizierend und Blut reinigend.
    Die Sprosse können auch als Badezusatz oder zur Herstellung einer Tinktur verwendet werden. Äußerlich angewendet beleben sie die Haut, fördern die Durchblutung und können Muskel- oder Nervenschmerzen lindern. Als Umschlag können sie zudem bei Entzündungen und zur Heilung (nicht offener) Wunden eingesetzt werden.
    Fichtennadelöl sollte nicht bei Asthma oder Keuchhusten verwendet werden.

    Pflanzen-Inhaltsstoffe


    Vitamine Enthaltene Menge in 100g Durchschnitt aller Pflanzen Empfohlene Tages-Menge
    Vitamin C (Ascorbinsäure)Menge unbekanntØ 59.484 mg100 mg

    Sonstige Inhaltsstoffe
    Ätherische Öle, Bitterstoffe, Gerbstoffe


    Harmonie mit anderen Pflanzen:
    Blaubeere
    (Vaccínium myrtíllus)
    BlaubeereBlaubeere
    (Vaccínium myrtíllus)
    Familie: Ericáceae (Heidekrautgewächse)
    Wald-Sauerklee
    (Óxalis acetosélla)
    Wald-SauerkleeWald-Sauerklee
    (Óxalis acetosélla)
    Familie: Oxalidáceae (Sauerkleegewächse)
    Europäischer Siebenstern
    (Trientális europaea)
    Europäischer SiebensternEuropäischer Siebenstern
    (Trientális europaea)
    Familie: Primuláceae (Primelgewächse)

    Nutzen für folgende Insektenarten

    Anzahl Schmetterlinge: 0
    Anzahl Hautflügler, z.B. Wildbienen: 0
    Anzahl Zweiflügler, z.B. Schwebfliegen: 0
    Anzahl Käfer: 2
    Anzahl Schnabelkerfe: 0
    Anzahl Heuschrecken: 0

    Käfer

    Blutroter Halsbock
    (Anastrangalia sanguinolenta)
    Blutroter Halsbock, Anastrangalia sanguinolentaBlutroter Halsbock
    (Anastrangalia sanguinolenta)
    Kleiner Faulholz-Schwarzkäfer
    (Uloma rufa)
    Kleiner Faulholz-Schwarzkäfer, Uloma rufaKleiner Faulholz-Schwarzkäfer
    (Uloma rufa)

    © Siga, Wikimedia Commons