Pflanzen, Insekten & Heilkraft

Letzte Änderung: 05.04.2024
Echter Eibisch (Althaea officinális)Zur Druckansicht
Alternative Bezeichnungen: Arznei-Eibisch, Samtpappel, Sumpfmalve
Gattung: Althaea
Familie: Malváceae (Malvengewächse)
Klimazone(n): Warmgemäßigtes Klima
Ursprüngl. Heimat: Europa, Asien
Häufigkeit: Sehr selten


Allgemeine Informationen

Herkunft und Wachstumsbedingungen:
Der Echte Eibisch ist in den Steppen Süd-Russlands und Kasachstans sowie im südlichen Europa beheimatet. Die Pflanze wächst auf Ruderalflächen, in Gräben, auf Dünen oder auf Salzwiesen und bevorzugt eher feuchte, salzhaltige, nährstoffreiche Tonböden in warmer und sonniger Lage, möglichst in Küstennähe.

Erscheinung:
Der Echte Eibisch ist eine aufrecht wachsende Pflanze mit kräftigem, filzig behaartem Stängel. Die Laubblätter sind wechselständig angeordnet, lang gestielt, matt-grün gefärbt und am Rand grob gezähnt bis gekerbt. Blattstiel und -spreite sind ebenfalls fein behaart.

Blüte:
Die gestielten Blüten erscheinen einzeln aus den Blattachseln oder in traubigen Blütenständen. Die fünf Kronblätter sind weiß bis zart-rosa gefärbt und von feinen dunkleren Adern durchzogen. Die zahlreichen Staubblätter sind zu einer Röhre verwachsen, die den Stempel umgibt. Die Bestäubung erfolgt durch Insekten wie z.B. Bienen oder durch die Pflanze selbst.

Vermehrung:
Nach der Befruchtung bilden sich behaarte Teilfrüchte, die zahlreiche nierenförmige, braune Samen enthalten. Vegetativ kann die Pflanze auch durch Teilung der Wurzel vermehrt werden.

Verwendung der Pflanze

Stängel, Blätter und Wurzel der Pflanze wurden ursprünglich zur Herstellung von Marshmallows verwendet.
Die Wurzel kann gekocht und im Anschluss gebraten werden. Die Blüten und junge Blätter eignen sich als Salatbeilage.

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    Ecosia-Bildersuche

    Typ der Pflanze:Staude
    Wuchsform:Aufrecht
    Wuchshöhe:max. 170 cm
    Eigenschaften:Essbar
     Heilpflanze
     Bienen-/Hummel-Weide
     Insb. Honigbienen-Weide

    Licht-Verhältnisse:Sonnig
    Boden:Mäßig feucht
     Basisch, Nährreich

    Aussaat:Apr - Mai
    Blüte: Jul - Sep
    Blütenstand:Einzelblüte, Traube
    Blütenform:5 Kronblätter
    Pollen / Nektar:Viel / Mäßig
    Geschlecht:Zwitter (Zwei-Geschlechtig)
    Frucht-/ Samenzeit:    Sep - Okt
    Fruchttyp:Schließfrucht: Spaltfrucht

    Blattform:Eiförmig, Elliptisch, Herzförmig
    Blattrand:Gekerbt, Gezähnt, Behaart
    Blattadern:Fiedernervig, Netznervig: Mehrere Hauptnerven mit Seiten-Nerven

    Heilwirkungen der Pflanze

    Stichwörter:
    Zahnfleisch-Entzündung, Mundschleimhaut-Entzündung, Darmbeschwerden, Verdauungsbeschwerden, Magenschleimhaut-Entzündung, Magenbeschwerden, Nieren-Beschwerden, Trockene Haut, Neurodermitis, Sonnenbrand, Haut-Verbrennung, Nagelbett-Entzündung, Wund-Infektion, Furunkel, Haut-Ekzem, Akne, Atemwegs-Beschwerden, Asthma, Bronchitis, Heiserkeit, Erkältung, Husten, Entzündung, Abwehrschwäche, Schmerzen

    Die Blüten, Blätter und Wurzel der Pflanze können für Heilzwecke verwendet werden. Sie sind reich an Schleimstoffen (vor allem Wurzel und Blätter) und sollten als Kaltauszug zubereitet werden (mehrere Stunden ziehen lassen), damit die Schleimstoffe möglichst erhalten bleiben. Der Tee wirkt entzündungshemmend, beruhigend, Schmerz stillend, Reiz lindernd und Harn treibend und stärkt das Immunsystem. Die Schleimstoffe bilden eine Art Schutzschicht im Mund- und Rachenraum bzw. im Magen-Darm-Bereich und helfen dabei bei Entzündungen, Heiserkeit und Reizhusten. Getrocknete Wurzelstücke gelten als die ältesten Hustenbonbons. Der Tee hilft zudem bei Erkrankungen der Harnwege. Bei der Einnahme sollte darauf geachtet werden, dass durch die Schleimstoffe die Aufnahme der Wirkstoffe anderer Arzneimittel beeinträchtigt werden kann.
    Äußerlich kann der Auszug zum Gurgeln bei Entzündungen im Mundraum verwendet werden. Zahnenden Kindern kann die Wurzel zum Kauen gegeben werden. Umschläge (Auszug oder Wurzelbrei) helfen bei Hautkrankheiten wie z.B. Ekzemen sowie bei Verbrennungen, Abszessen, Furunkeln und Geschwüren und unterstützen bei der Wundheilung.

    Anwendung
    Verwendbare Pflanzenteile:
    Wurzel, Blätter, Blüten

    Pflanzen-Inhaltsstoffe


    Sonstige Inhaltsstoffe
    Ätherische Öle, Flavonoide, Gerbstoffe, Schleimstoffe


    Harmonie mit anderen Pflanzen:
    Echter Alant
    (Ínula helénium)
    Echter AlantEchter Alant
    (Ínula helénium)
    Familie: Compósitae (Korbblütengewächse)

    Mit freundl. Unterstützung von Zachau's Pflanzenwelt
    Echtes Herzgespann
    (Leonúrus cardíaca)
    Echtes HerzgespannEchtes Herzgespann
    (Leonúrus cardíaca)
    Familie: Labiátae (Lippenblütler)
    Gemüse-Fenchel
    (Foenículum vulgáre var. azóricum)
    Gemüse-FenchelGemüse-Fenchel
    (Foenículum vulgáre var. azóricum)
    Familie: Umbellíferae (Doldengewächse)

    Nutzen für folgende Insektenarten

    Anzahl Schmetterlinge: 1
    Anzahl Hautflügler, z.B. Wildbienen: 1
    Anzahl Zweiflügler, z.B. Schwebfliegen: 0
    Anzahl Käfer: 0
    Anzahl Schnabelkerfe: 0
    Anzahl Heuschrecken: 0

    Schmetterlinge

    Malven-Dickkopffalter
    (Carcharodus alceae)
    Malven-Dickkopffalter, Carcharodus alceaeMalven-Dickkopffalter
    (Carcharodus alceae)

    Hautflügler, z.B. Wildbienen

    Malven-Langhornbiene
    (Eucera macroglossa)
    Malven-Langhornbiene, Eucera macroglossaMalven-Langhornbiene
    (Eucera macroglossa)

    © Fritz Geller-Grimm, Wikimedia Commons