Gattung: Arctostáphylos (Bärentrauben)
Familie: Ericáceae (Heidekrautgewächse)
Klimazone(n): Boreales Klima, Warmgemäßigtes Klima
Ursprüngl. Heimat: Europa, Nordamerika, Mittelamerika / Karibik, Asien
Häufigkeit: Bestand bedroht
Verwendung der Pflanze
Pflanzen-Bilder
Heilwirkungen der Pflanze
Pflanzen-Inhaltsstoffe
Allgemeine Informationen
Herkunft und Wachstumsbedingungen:
Die Echte Bärentraube ist in der gesamten nördlichen Hemisphäre zu finden. Sie wächst vor allem in Gebirgswäldern, in geschützten Felsnischen oder in Heidelandschaften. Die Pflanze zählt zu den Pionierpflanzen und bevorzugt trockene bis mäßig feuchte, durchlässige, lockere, schwach saure bis neutrale, nährstoffarme Böden in halbschattiger bis sonniger Lage. Sie kann ein Alter von bis zu 120 Jahren erreichen.
Erscheinung:
Der immergrüne Zwergstrauch wächst niederliegend und breitet sich teppichartig aus. Er bildet bis zu einen Meter tiefe Wurzeln. Die aufsteigenden Äste können zerstreut oder lang und drüsig behaart sein. Die wechselständig angeordneten, fleischigen Blätter sind kurz gestielt und anfangs behaart (später kahl). Sie sind elliptisch geformt und besitzen einen glatten, teils flaumig behaarten Blattrand. Die Blattoberseite ist dunkelgrün und glänzend, die Unterseite etwas heller gefärbt.
Blüte:
Die Blüten erscheinen in traubigen, überhängenden Blütenständen. Die glockenförmigen Einzelblüten besitzen fünf miteinander verwachsene, weiße, rosafarbene oder rötliche Kronblätter. Die Kronzipfel sind nach außen gebogen. Die Bestäubung erfolgt durch Insekten wie z.B. Hummeln oder durch die Pflanze selbst.
Vermehrung:
Nach der Befruchtung bilden sich beerenartige, innen mehlige, rote Steinfrüchte. Diese enthalten bis zu sieben Steinkerne. Die Samen zählen zu den Kältekeimern. Die Verbreitung der Samen erfolgt durch Vögel, nachdem sie deren Verdauungstrakt durchlaufen haben. Auch für Bären sind die Früchte eine Nahrungsquelle, wodurch sie ebenfalls zur Verbreitung beitragen. Vegetativ kann die Pflanze im Sommer durch Stecklinge aus halb-verholzten Triebspitzen vermehrt werden.
Verwendung der Pflanze
Reife Früchte können roh oder gegart gegessen werden. Nach dem Kochen wird ihr eher fader, säuerlicher Geschmack etwas süßlicher. Aus den Früchten lässt sich zudem Sirup oder Marmelade herstellen.Die Blätter besitzen einen hohen Gerbstoffgehalt und können daher zum Gerben von Leder verwendet werden. Sie liefern zudem einen gelben Farbstoff. Auch die Früchte können zum Färben genutzt werden. Aus ihnen lässt sich ein gräulich-brauner Farbstoff gewinnen.
Aufgrund ihres Wurzelsystems eignet sich die Bärentraube als Erosionsschutz für sandige Böden.
Typ der Pflanze: | Strauch |
Wuchsform: | Aufrecht, Kriechpflanze |
Wuchshöhe: | max. 50 cm |
Eigenschaften: | Immergrün |
Essbar | |
Tiefwurzler | |
Heilpflanze | |
Färberpflanze | |
Pionierpflanze |
Licht-Verhältnisse: | Sonnig, Halb-Schatten |
Boden: | Trocken, Mäßig feucht |
Mager |
Aussaat: | Nov - Jan |
Blüte: | Mär - Jun |
Blütenstand: | Traube |
Blütenform: | Glocke |
Geschlecht: | Zwitter (Zwei-Geschlechtig) |
Frucht-/ Samenzeit: | Aug - Okt |
Fruchttyp: | Schließfrucht: Steinfrucht |
Blattform: | Eiförmig, Elliptisch |
Blattrand: | Glatt, Ganzrandig, Behaart |
Blattadern: | Fiedernervig: Hauptnerv mit Seiten-Nerven |
Heilwirkungen der Pflanze
Stichwörter:Verdauungsbeschwerden, Darmbeschwerden, Durchfall, Blasen-Beschwerden, Gallen-Beschwerden, Entzündung
Die Pflanze wirkt antibakteriell, entzündungshemmend, zusammenziehend und Harn treibend. Sie kann bei Harnwegsinfektionen und Blasenentzündungen, bei Durchfall oder bei Gallengangsbeschwerden angewendet werden.
Anwendung
Verwendbare Pflanzenteile:
Blätter
Die Laubblätter sollten möglichst in den Wintermonaten gesammelt werden. Nach dem Trocknen können sie als Tee zubereitet werden. Dazu die zerkleinerten Blätter mit kaltem Wasser übergießen. Nach etwa 8-12 Stunden kann abgeseiht und zum Trinken aufgewärmt werden. Um eine möglichst hohe Wirksamkeit zu erzielen, ist alkalischer Harn vorteilhaft. Dies wird hauptsächlich durch die Aufnahme von pflanzlicher Nahrung erreicht.
Die Einnahme sollte auf wenige Tage im Jahr beschränkt werden, um eine Schädigung der Leber zu vermeiden. Während der Schwangerschaft und des Stillens sollte auf die Einnahme verzichtet werden.
Bei einer Überdosierung können Nebenwirkungen wie z.B. Magenschmerzen oder Verstopfung auftreten.
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(Vaccínium vítis-idaea)
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Familie: Ericáceae (Heidekrautgewächse)
© Qwert1234, Wikimedia Commons