Pflanzen, Insekten & Heilkraft

Letzte Änderung: 16.07.2023
Verkannte Goldfurchenbiene (Halictus confusus)  
Unterklasse: Pterygota (Fluginsekten)
Überordnung: Neuflügler (Neoptera)
Ordnung: Hautflügler (Hymenoptera)
Familie: Schmal- und Furchenbienen (Halictidae)
Gattung: Furchenbienen (Halictus)
Heimat: Europa, Nordamerika, Asien
Vorkommen: Mäßig häufig
Gefährdung (Rote Liste): Ungefährdet (*)

Allgemeine Informationen

Schmal- und Furchenbienen (Halictidae)

Halictidae ist eine Bienen-Familie, die weltweit mit über 4400 Arten vertreten ist. In den gemäßigten Zonen sind ihre Individuen häufig anzutreffen. Zu ihren Kennzeichen gehört, dass sie kurze Zungen und charakteristische Mundwerkzeuge besitzen. Teilweise werden sie auch als Schweißbienen bezeichnet, da einige kleinere Arten durch Schweiß angelockt werden.

Furchenbienen (Halictus)

In Europa gibt es etwa 85 Arten dieser Bienengattung. Furchenbienen legen ihre Nester zumeist in ebenem Boden an, manche Arten benutzen auch Böschungen oder in seltenen Fällen Steilwände. Die Nistgänge mit Tiefen von bis zu 60 cm werden selbst gegraben und enden in ovalen Zellen. Die Brutzellen werden mit einem wasserabweisenden Sekret ausgekleidet. Außerdem werden neben den Zellen Hohlräume geschaffen, um sie vor Feuchtigkeit zu schützen.
Die im Sommer erscheinenden Weibchen überwintern und legen im folgenden Jahr das Nest an. Alte Weibchen und Männchen sterben im Herbst. Die Paarung erfolgt im Sommer.
Furchenbienen sind überwiegend klein, schlank und durch eine bräunliche bis schwarze Grundfärbung gekennzeichnet. Erkennungsmerkmale der Gattung sind:
  • Alle Weibchen dieser Gattung besitzen eine charakteristische kahle Längsfurche in der Behaarung des letzten Hinterleibssegments.
  • Die Tergite des Hinterleibs sind im Unterschied zu den Schmalbienen (Lasioglossum) am Ende mit hellen Haarbinden versehen. Bei den Schmalbienen befinden sich die Haarbinden an der Basis der Tergite.
  • Die Vorderflügel besitzen eine auffällig gebogene Basalader sowie drei Cubitalzellen (die dritte deutlich kleiner als die erste und größer als die zweite).
  • Männchen besitzen einen langgestreckten und schmalen Körper sowie verhältnismäßig lange Fühler. Ihr Kopfschild (Clypeus) ist in der Regel durch einen hellen Bereich gekennzeichnet.

Verkannte Goldfurchenbiene (Halictus confusus)

Die Verkannte Goldfurchenbiene ist in Europa, Asien und Nordamerika beheimatet und lebt auf Magerrasen, in Sandgebieten (z.B. Sandheiden, Sandgruben, Sanddünen) sowie an Weinbergen. Ihr Nest legt sie an vegetationsarmen Stellen an Wegrändern oder Böschungen an.
Nach dem Überwintern beginnt die Flugzeit der Weibchen Anfang April. Männliche Individuen können in der Zeit zwischen Juni und September gesichtet werden.
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Ähnliche Insektenarten / Bezug zu anderen Insektenarten

Weitere Informationen: www.naturspaziergang.de

Merkmale

Die Verkannte Goldfurchenbiene erreicht eine maximale Körperlänge von 6-9 mm. Ihr Körper ist grün-metallisch bis bronzefarben schimmernd. Der Hinterleib ist mit hellen Querbinden versehen. Bei den Weibchen ist der Kopf im Vergleich zur Gewöhnlichen Goldfurchenbiene (Halictus tumulorum) im Scheitelbereich abgeflachter. Die Fühlerunterseite der Männchen ist einfarbig, hell oder dunkel.
Max. Größe (♀): 9 mm
Max. Größe (♂): 9 mm

Lebensweise

Allgemeine Eigenschaften:
Solitär lebend
Nistplatz: In ebenem Erdboden nistend, In geneigtem Erdboden (z.B. in Böschungen) nistend
Die Verkannte Goldfurchenbiene lebt polylektisch und ist nicht auf bestimmte Pflanzenarten spezialisiert.
Flugzeit: Apr - Sep

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