Quendel-Ameisenbläuling (Phengaris arion)
Weitere Bezeichnungen: Schwarzgefleckter Bläuling, Schwarzfleckiger Ameisen-Bläuling, Thymian-Ameisenbläuling
Synonyme:
Überordnung: Neuflügler (Neoptera)
Ordnung: Schmetterlinge (Lepidoptera)
Familie: Bläulinge (Lycaenidae)
Unterfamilie: Polyommatinae
Gattung: Phengaris
Heimat: Europa, Asien
Vorkommen: Mäßig häufig
Gefährdung (Rote Liste): Gefährdet (3)
Synonyme:
- Glaucopsyche arion
- Maculinea arion
- Papilio arion
Überordnung: Neuflügler (Neoptera)
Ordnung: Schmetterlinge (Lepidoptera)
Familie: Bläulinge (Lycaenidae)
Unterfamilie: Polyommatinae
Gattung: Phengaris
Heimat: Europa, Asien
Vorkommen: Mäßig häufig
Gefährdung (Rote Liste): Gefährdet (3)
Allgemeine Informationen
Bläulinge (Lycaenidae)
Bläulinge gehören zu den Tagfaltern und sind mit über 5000 Arten weltweit vertreten. Ihre Flügeloberseiten sind zumeist bräunlich, blau oder violett gefärbt und können bei einigen Arten metallisch schimmern. Die Flügelunterseite ist häufig durch umrandete Flecken gekennzeichnet. Weibliche und männliche Individuen sehen in der Regel verschiedenartig aus.Quendel-Ameisenbläuling (Phengaris arion)
Der Quendel-Ameisenbläuling ist von Europa bis Westasien beheimatet und lebt in trockenwarmen, kurzgrasigen Gebieten wie z.B. auf Magerrasen, auf Kalk- und Sandtrockenrasen, auf nährstoffarmen Weiden mit offenen Bodenstellen oder in Heidelandschaften.Weibchen heften ihre Eier ab Juli einzeln an die Knospen der Raupenfutterpflanzen. Nach etwa einer Woche schlüpfen die Raupen und fressen an den Blüten und reifen Samen. Nach 2-4 Wochen lassen sie sich von den Raupenfutterpflanzen fallen und begeben sich in ein dunkles Versteck. Dort warten sie darauf, von Ameisen (hauptsächlich Knotenameisenarten) entdeckt und in deren Nest getragen zu werden. Das Nest der Ameisen befindet sich häufig im Boden unter Steinen. Die Raupen scheiden über ihre Rückendrüsen Honigtau ab, von dem sich die Wirtsameisen ernähren. Die Raupen fressen wiederum Eier und Larven der Ameisen. Die Überwinterung der Raupen erfolgt im Nest der Ameisen. Im darauffolgenden Jahr nach etwa 10 Monaten (teils auch erst nach 22 Monaten) verpuppen sich die Raupen im Nest nahe der Oberfläche. Nach einer Puppenruhe von 3-4 Wochen schlüpfen schließlich die Falter.
Die Flugzeit reicht von Juni bis Mitte August.
Weitere Informationen: https://www.lepiforum.de
Merkmale
Der Quendel-Ameisenbläuling erreicht eine Flügelspannweite von 33-42 mm und zählt damit zu den größten in Mitteleuropa heimischen Bläulingen. Die Flügeloberseiten sind mattblau gefärbt und durch einen braunen Außenrand sowie dunkle Flecken gekennzeichnet. Die ebenfalls mit dunklen Flecken versehenen Flügelunterseiten sind hellbraun gefärbt und an der Basis hellblau bis türkis überstäubt.Die Raupen erreichen eine Länge von etwa 15 mm. Junge Raupen sind rosa gefärbt. Später nehmen sie eine weißliche bis ockerne Färbung an. Am Ende sind sie rosa bis lilafarben.
Max. Größe (♀): 42 mm
Max. Größe (♂): 42 mm
Lebensweise
Allgemeine Eigenschaften:Oligolektisch (Pflanzenart-Spezialisierung)
Parasitisch lebend
Nistplatz: In ebenem Erdboden nistend
Der Quendel-Ameisenbläuling ist zum einen auf das Vorkommen der Raupenfutterpflanzen (Thymian und Dost) angewiesen, zum anderen ist er abhängig vom Vorhandensein der Wirtsameisen, vor allem der Säbeldornigen Knotenameise (Myrmica sabuleti).
Hauptgefährdungsursache ist der Verlust geeigneter Lebensräume als Folge der Aufgabe traditioneller Nutzungsweisen wie z.B. der ausbleibenden Beweidung durch Hüteschäferei. Dadurch bilden sich dichtere Grasdecken und es kommt zur Verbuschung. Auch die Aufforstung von Trockenhängen sowie die durch landwirtschaftliche Nutzung eingebrachten Nährstoffe führen zum Verlust der Lebensräume. Die Mahd während der Hauptflugzeit im Juni und Juli kann zum Ausfall ganzer Faltergenerationen führen.
Flugzeit: Jun - Aug