Pflanzen, Insekten & Heilkraft

Letzte Änderung: 16.07.2023
Luzerne-Blattschneiderbiene (Megachile rotundata)  
Unterklasse: Pterygota (Fluginsekten)
Überordnung: Neuflügler (Neoptera)
Ordnung: Hautflügler (Hymenoptera)
Familie: Bauchsammelbienen (Megachilidae)
Gattung: Mörtel- und Blattschneiderbienen (Megachile)
Heimat: Europa, Asien, Nordafrika / Orient
Vorkommen: Selten
Gefährdung (Rote Liste): Ungefährdet (*)

Allgemeine Informationen

Bauchsammelbienen (Megachilidae)

Megachilidae sind eine Familie der Hautflügler, von der es etwa 80 Gattungen gibt. Ihre Vertreter sind zumeist pelzig behaart. Die Weibchen der nichtparasitischen Arten besitzen eine Bauchbürste. Die Unterseite ihres Hinterleibs ist mit langen, steifen, schräg nach hinten abstehenden Haaren besetzt und dient zum Sammeln von Pollen. Der Körperbau erscheint zumeist gedrungen. Der Hinterleib ist oft sehr breit, teils kugelförmig oder auch zylindrisch. Brust und Hinterleib sind in der Regel auffallend durch eine Wespentaille miteinander verbunden. Megachilidae leben solitär.

Mörtel- und Blattschneiderbienen (Megachile)

Mörtel- und Blattschneiderbienen sind eine Bienen-Gattung, deren Vertreter mittelgroß bis groß sind und bei denen Kopf, Bruststück und Hinterleib sehr breit sind. Der Hinterleib ist zudem bei den Weibchen abgeflacht. Bei den Männchen sind die Vordertarsen häufig auffallend verbreitert und gefranst. Ein weiteres charakteristisches Merkmal dieser Gattung ist, dass der Hinterleib beim Blütenbesuch häufig schräg nach oben gestreckt wird. Pollen- und Nektarquellen werden von den Männchen in der Regel auf mit Duft markierten Flugbahnen patrouilliert.

Luzerne-Blattschneiderbiene (Megachile rotundata)

Die Luzerne-Blattschneiderbiene ist von Nordafrika über Mitteleuropa bis Süd-Skandinavien sowie östlich bis Zentralasien beheimatet. Sie wird weltweit als Nutzbiene angesiedelt und lebt in Sand- und Lehmgruben, an Trockenhängen, auf Ruderalflächen, an Waldrändern, an Böschungen oder in Garten- und Parkanlagen.
Ihr Nest legt die Luzerne-Blattschneiderbiene in bestehenden, oberirdischen Hohlräumen an (z.B. in Totholz-Fraßgängen oder in hohlen Pflanzenstängeln). Auch Nisthilfen werden von ihr angenommen (z.B. Schilfrohr oder Bambus). Die Brutzellen werden mit Hilfe von geeigneten, kreisrunden Blüten- oder Laubblattstücken gebaut und mit einem Nektar-Pollen-Gemisch gefüllt, auf dem das Ei abgelegt wird. Die Brutröhre wird mit einem Pfropfen aus Blättern verschlossen. Die geschlüpfte Larve spinnt nach mehreren Wochen einen seidig glänzenden Kokon, in dem sie als ausgewachsene Ruhelarve überwintert. Im folgenden Frühjahr verpuppt sich die Larve und entwickelt sich zur voll ausgewachsenen Biene.
Die Flugzeit der Luzerne-Blattschneiderbiene beginnt im Juni und hält bis etwa Mitte August an. Es wurden Flugentfernungen von etwa 500 Metern vom Brutnest beobachtet. Männchen neigen dazu, Nahrungspflanzen gegen andere Insekten zu verteitigen.
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Weitere Informationen: www.wildbienen.info

Merkmale

Die verhältnismäßig kleine Wildbienenart erreicht eine Größe von etwa 9 mm (Weibchen 8-9 mm, Männchen 7-8 mm) und ist überwiegend schwarz gefärbt. Der Thorax des Weibchens ist grau behaart. Der Hinterleib ist abgeflacht und zum Körperende hin zugespitzt. Die Tergite sind mit schmalen, spärlich weiß behaarten Endbinden versehen. Das letzte Segment ist eher dunkel behaart. Auffallend sind die weißen Bauchborstenhaare (zum Hinterleibsende hin dunkel gefärbt). Die Behaarung der Männchen ist eher braun, vor allem Stirn, Kopfschild und Thorax. Auch die Querbinden sind eher gelb-bräunlich behaart. Auffallend bei den Männchen sind die olivgrünen Augen (Augen der Weibchen sind schwarz). Die Vordertarsen sind mit kurzen weißlichen Fransen versehen.
Max. Größe (♀): 9 mm
Max. Größe (♂): 8 mm

Lebensweise

Allgemeine Eigenschaften:
Solitär lebend
Nistplatz: In geneigtem Erdboden (z.B. in Böschungen) nistend, In vertikalen Steilwänden (z.B. Lößwand) nistend, In (vorhandenen) Hohlräumen nistend, In Totholz nistend
Die Luzerne-Blattschneiderbiene lebt polylektisch, hat jedoch eine Vorliebe für Schmetterlings-, Lippenblüten- und Korbblütengewächse.
Nisthilfen wie z.B. Holz mit Bohrungen oder Bambus- oder Schilfrohr (Loch-Durchmesser etwa 6 mm) werden von der Biene angenommen.
Flugzeit: Jun - Aug

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© gailhampshire from Cradley, Malvern, U.K., Wikimedia Commons