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Letzte Änderung: 20.04.2024
Geißklee-Sandbiene (Andrena aberrans)  
Weitere Bezeichnungen: Regensburger Sandbiene
Unterklasse: Pterygota (Fluginsekten)
Überordnung: Neuflügler (Neoptera)
Ordnung: Hautflügler (Hymenoptera)
Familie: Andrenidae
Gattung: Sandbienen (Andrena)
Heimat: Europa, Asien
Vorkommen: Bestand bedroht
Gefährdung (Rote Liste): Vom Aussterben bedroht (1)

Allgemeine Informationen

Andrenidae

Andrenidae sind eine Bienenfamilie, deren Arten klein oder mittelgroß sind und zumeist solitär leben. Sie zählen zu den Bienen, die den an Blüten gesammelten, verklumpten Pollen an den Hinterbeinen transportieren (Beinsammler). Ihre Nester legen sie in der Regel im Boden an.

Sandbienen (Andrena)

Die Gattung Andrena umfasst über 1000 Arten, im deutschsprachigen Raum sind über 120 Arten bekannt. Im Aussehen ähneln viele Sandbienenarten der Honigbiene. Allerdings ist dies kein eindeutiges Erkennungsmerkmal, da es Sandbienen in vielen Größen- und Farbvariationen gibt.
Männliche Sandbienen schlüpfen etwas zeitiger im Frühjahr und versuchen möglichst schnell, Weibchen zu begatten. Nach der Paarung graben Weibchen bis zu 60 cm tiefe Gänge in den Boden oder nutzen bereits vorhandene Gänge. Das herausgetragene Erdreich wird in Form von kleinen Klümpchen neben den Eingängen angehäuft. Die Nester besitzen in der Regel zahlreiche Seitengänge, die in Brutzellen enden. Diese werden mit einem Nahrungsgemisch aus Pollen und Nektar befüllt sowie einem darauf abgelegtem Ei. Nach der Verpuppung schlüpfen die Imagines (geschlechtsreife Insekten) im Spätsommer, verbleiben jedoch den Winter über bis zum Frühjahr in den Brutzellen.
Erkennungsmerkmale der Gattung sind:
  • Der Körper ist häufig durch eine dunkle, bei manchen Arten metallisch glänzende Grundfarbe gekennzeichnet. Auffallend in der Draufsicht ist eine breite und eckige Kopfform.
  • Die meisten Arten besitzen drei Cubitalzellen im Vorderflügel, wobei die erste am größten und die mittlere am kleinsten ist. Die einzige Ausnahme bildet die Zweizellige Sandbiene (A. lagopus). Die Basalader ist gerade oder nur leicht gebogen.
  • Sandbienen zählen zu den Bienenarten, deren Weibchen Blütenpollen mit einer Haarbürste an ihren Beinen (Hinterschiene) einsammeln. Charakteristisch für Weibchen ist zudem die Hüftlocke (Flocculus), ein aus langen, gebogenen Haaren bestehendes Haarbüschel am Schenkelring (Trochanter). Außerdem ist im Vergleich zu anderen Gattungen die samtartig behaarte Eintiefung (Fovea facialis) entlang der Innenseiten der Facettenaugen deutlich sichtbar.
  • Männchen sind im Vergleich zu den Weibchen schlanker und besitzen im Gesicht eine helle Clypeus-Behaarung.

Geißklee-Sandbiene (Andrena aberrans)

Die Geißklee-Sandbiene ist in Europa sowie in Asien im Kaukasusgebiet beheimatet. Sie lebt auf Magerrasen, auf Trockenhängen sowie an Rändern von Steppenheidewäldern. Ihr Nest legt sie in selbst gegrabenen Hohlräumen an wenig bewachsenen Stellen von Böschungen in lehmigem Boden an.
Die Flugzeit reicht von April bis Juni.
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Merkmale

Die Geißklee-Sandbiene erreicht eine Körperlänge von etwa 14 mm (Männchen) bzw. 15-16 mm (Weibchen).
Max. Größe (♀): 16 mm
Max. Größe (♂): 14 mm

Lebensweise

Allgemeine Eigenschaften:
Solitär lebend, Oligolektisch (Pflanzenart-Spezialisierung)
Nistplatz: In geneigtem Erdboden (z.B. in Böschungen) nistend
Die Geißklee-Sandbiene lebt oligolektisch und ist auf Pflanzen der Gattung Zwergginster (Chamaecytisus) spezialisiert.
Flugzeit: Apr - Jun

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Regensburger Zwergginster
(Cýtisus ratisbonénsis)
Regensburger ZwergginsterRegensburger Zwergginster
(Cýtisus ratisbonénsis)
Familie: Leguminósae (Schmetterlingsblütengewächse)

© Stefan.lefnaer, Wikimedia CommonsCC-BY-SA-4.0
Purpur-Zwergginster
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Purpur-ZwergginsterPurpur-Zwergginster
(Cýtisus purpúreus)
Familie: Leguminósae (Schmetterlingsblütengewächse)

© Robert Flogaus-Faust, Wikimedia CommonsCC-BY-4.0